Harry Potter - Lange Kurzgeschichten

Sirius Black 3

„Remus, was machst du mitten in der Nacht hier?" Sirius Black hatte seinen besten Freund gehört, als dieser das Haus betreten hatte. „Alarmiere sofort Mad-Eye Moody und Tonks! Sie sollen unverzüglich hierher kommen!" „Ist was passiert?" „Ja." Sirius' Augen hatten sich jetzt erst an die Dunkelheit gewöhnt und erkannte, dass Remus jemanden trug. „Ist das Kacie?", fragte er jetzt panisch. „Ja! Verdammt nochmal Sirius! Hol' Moody und Tonks!" Remus trug sie ins Wohnzimmer und legte sie dort auf das Sofa. Sie war bleich und regte sich nicht mehr. „Sie kommen sofort!" Sirius hatte ebenfalls das Wohnzimmer betreten und kniete sich vor die Frau. „Was ist denn passiert? Lebt sie noch? Was sollen wir machen?" „Wo ist sie?" Nymphadora war erschienen und rannte auf ihr Freundin zu. „Remus, ist sie tot? Bitte sag nicht, dass sie tot ist!" Sie hatte Tränen in den Augen. „Sie atmet noch, Tonks. Ganz ruhig." So schnell es sein Holzbein zuließ, humpelte Mad-Eye auf seine Schülerin zu. Mit einem Blick versicherte er sich, dass sie noch lebte und wandte sich dann sofort an Remus Lupin. Sirius hatte während der ganzen Zeit kein Wort gesagt, sondern nur stumm über Kacies Haar gestrichen. „Tonks hatte mich gebeten, nochmal nach ihr zu sehen", begann Remus. „Sie war immer noch etwas sauer auf sie, aber machte sich auch Sorgen. Da das Treffen heute um zwei beendet war, kam ich erst etwa um zwanzig vor drei zu Kacies Haus. Keine Sekunde zu spät. Es stand lichterloh in Flammen. Ich habe Kacie nirgends gesehen, also bin ich in das brennende Haus gelaufen und habe sie auch gefunden. Ihr Schlafzimmer war fast komplett ausgebrannt, es war viel Glück, dass sie nicht verletzt war. Gerade noch rechtzeitig konnte ich rausapparieren, bevor alles zusammengestürzt ist." Tonks schlug entsetzt die Hände vor den Mund. „Ich weiß nicht, wie lange sie in dem Feuer gelegen, oder weshalb sie nicht versucht hat, es zu löschen. Ihr Zauberstab lag nur einen Meter von ihrem Bett entfernt. Ich habe ihn mitgenommen." Remus legte den Stab auf den kleinen Tisch neben dem Sofa. „Was sollen wir jetzt machen?", fragte Sirius, seinen Blick nach wie vor auf das bleiche Gesicht von Kacie gerichtet. „Warten, bis sie aufwacht", kam es von Moody. „Sie hat keine offenen Wunden, oder gebrochenen Knochen." „Am besten bleibt ihr über Nacht hier", stellte Sirius fest. "Ich habe genug Zimmer." „Ich bleibe bei Kacie!", rief Tonks aus. „Ich bleibe auch wach", stimmte Mad-Eye ihr zu. „Ich auch", nickte Remus. Alle hatten sich auf den Boden gesetzt, Remus hatte Tee gekocht und jetzt wachten sie über die Bewusstlose. Ihr Atem war gleichmäßig und langsam kam auch wieder Farbe in ihr Gesicht. Tonks hielt die Hand ihrer besten Freundin, während ihr Kopf immer wieder zur Seite nickte. Sie war müde. Außer von dem regelmäßigen Atmen und dem Klopfen von Sirius' Fingern auf dem Boden war es still im Grimmauldplatz 12.