Never apart 9

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Sehnsüchtig beobachtete er Elysia, wie sie ausgelassen mit James plauderte. Ihre blonden Locken, die sie heute offen trug, wurden immer wieder vom Wind erfasst und wirbelten um ihren Kopf. Ihr Lachen klang bis zu ihm und jedes Mal rann eine Gänsehaut über seinen Körper. Er ließ seine Augen kurz über ihren ganzen Körper wandern. Sie hatte eine tolle Figur, nur etwas kleiner als er selbst und schlank. Das kam vom Quidditch, das war ihm klar. In diesem Moment drehte sie sich um und ihre Blicke trafen sich. Er schluckte. Ihre grünen Augen blitzten frech. Er musste lächeln, als er daran dachte, dass sie aussahen wie Smaragde. Wie konnte er sich bloß so verlieben? Er sollte es auf keinen Fall, aber irgendwas an Elysia war anders. Niemand konnte sich ihr entziehen. Ihre Ausstrahlung war unglaublich und er konnte verstehen, weshalb viele Jungen etwas von ihr wollten. Und es machte ihn froh, dass sie sich ganz offensichtlich nichts aus den ganzen Verehren machte. Schließlich gab es schon etliche Moment zwischen ihr und ihm, die eindeutig dafür sprachen, dass sie gleich fühlte wie er. Er musste daran denken, wie sie in der Bibliothek gelernt hatten. Als sie sagte, sie könnte ihn sich gut mit Kindern vorstellen war er kurz davor gewesen, alle Vorsicht über Bord zu werfen. Beinahe hätte er geantwortet: „Ich kann mir mich gut in mitten unserer Kinder vorstellen." Zum Glück war ihm noch aufgefallen, wie dämlich das klingen musste und hatte die Klappe gehalten. Er musste sich allerdings eingestehen, dass er auf keinen Fall den ersten Schritt tun konnte. Er war zu gefährlich für sie. Erst wenn sie freiwillig zu ihm kam, konnte er sich überlegen, ob der dieses Risiko eingehen wollte. Etwas oder besser gesagt jemand stieß ihm in die Rippen. „Remus, hör auf sie anzustarren und lauf' weiter." Sirius grinste seinen Freund wissend an. Remus wurde etwas rot. War er so auffällig?

Zufrieden lächelnd hatte ich bemerkt, wie Remus mich angesehen hatte. James und ich hatten uns viel zu erzählen, aber nach einiger Zeit hatte er es geschafft Lily in ein Gespräch zu verwickeln und ich ließ die Beiden alleine. Sirius, Remus und ich gingen jetzt hinter ihnen. Die beiden Jungen unterhielten sich, während ich meinen besten Freund beobachtete. Lily lachte gerade über etwas, was er gesagt hatte und James strahlte. Es freute mich, ihn so glücklich zu sehen. Nachdem wir durch London spaziert waren, setzten wir uns in ein kleines Café. James und Lily schienen uns komplett vergessen zu haben. Sirius flirtete mit der Kellnerin. Remus und ich schwiegen uns an, bis wir gleichzeitig das Wort ergreifen wollten. Remus ließ mir allerdings doch den Vortritt und ich fragte: „Wie geht es dir? Du siehst gar nicht gut aus." Er lächelte schief. „Seit wir alle unterwegs sind, geht es mir deutlich besser." „Das ist gut." Schweigend drehte er die Kuchengabel in seiner Hand hin und her. Ich nippte an meiner Kaffee-Tasse und ließ meinen Blick über die Muggel schweifen, die an dem Café vorbeieilten. „Schon seltsam, dass sie keine Ahnung haben, dass wir existieren." „Das ist auch gut so. Es wäre alles komplizierter, wenn die Muggel von uns wissen würden." Ich nickte. Wieder schwiegen wir. Ich durchsuchte mein Hirn, nach einem Gesprächsthema, aber mir fiel nichts ein. Remus blickte auf den Tisch. Sirius beugte sich zu uns. „Warum macht ihr es euch eigentlich so schwer?" „Was?" Remus sah ihn verwirrt an, bekam aber nur ein Grinsen zugeworfen. „Ich... Ich weiß nicht, was du... ähm... meinst", stotterte er. Das brachte mich zum Lächeln. Er war so süß. „Das weißt du ganz genau, Remus", meinte Sirius immer noch grinsend. „Lass ihn doch, Tatze", mischte sich jetzt auch James ein. Lily lächelte mir verschmitzt zu und ich grinste zurück. Remus grummelte etwas Unverständliches. „Was war das, Moony?" Sirius grinste breit. „Nichts!" „Jungs!" James und Sirius lachten, während ich sie gespielt wütend anfunkelte. Nach einer Stunde bezahlten wir und machten uns auf den Nachhauseweg.

„Es war toll mit euch heute." Lily umarmte uns alle. James lief sofort rot an und Sirius konnte sich ein Lachen kaum verkneifen. „Wir werden auch langsam gehen", sagte James, als Lily in ein Taxi gestiegen war. Ich drückte die Beiden an mich. „Wir sehen uns in Hogwarts." Die beiden Jungs gingen die Straße entlang und verschwanden um eine Ecke. „Ich gehe dann auch mal", murmelte Remus, seinem Gesicht dem Boden zugewandt. „Ja." Ich wollte ihn auch umarmen, doch in diesem Moment kam meine Mutter auf die Straße. „Elysia, da bist du ja wieder!" Sie musterte Remus, der ihr höflich die Hand reichte. „Hallo Remus. Elysia hat viel über sie erzählt. Möchten sie vielleicht noch ein Tee und ein Stück Kuchen?" „Ich..." „Mum! Wir hatten erst Kuchen, außerdem wollte Remus gerade gehen." „Schade, dabei wollte ich deine Freunde doch gerne noch besser kennenlernen." „Ein anderes Mal gerne, Mrs. Adams." „Sie sind ja ein richtiger Gentleman, Remus. Und so höflich." Remus wurde etwas rot. „Danke", nuschelte er. „Mum!" „Schon gut, Schätzchen." Lachend strubbelte sie mir über den Kopf. Ich verdrehte die Augen und Remus schmunzelte. „Es war mir eine Ehre, sie kennenzulernen, Mrs. Adams." Sie gaben sich die Hände. „Mach's gut, Remus." Ich fiel ihm um den Hals. „Und wenn es dir nicht gut, schreib mir", flüsterte ich ihm ins Ohr. Er wurde noch röter. „Bis dann!" Ich winkte ihm hinterher. „Was für ein lieber Junge." „Mum! Du hast ihn total verschreckt!" Sie lachte. „Komm jetzt, wir wollten doch zusammen Abendessen kochen."

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