Never apart 10

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Fröhlich lachend ließ ich mich neben James in den Sitz fallen. „Endlich wieder Hogwarts. Endlich wieder Quidditch." Nach und nach trudelten auch die anderen ein. Erst Sirius. Er war eigentlich mit James gekommen, musste sich aber an seinen Eltern vorbeischleichen. Dann Lily, die sich etwas unsicher zu uns setzt. Danach kam Peter, der sich schweigend am Fenster niederließ. „Wo bleibt Remus denn?", fragte Sirius und sprach damit aus, was ich mich schon seit fünf Minuten fragte. „War gestern nicht Vollmond?", kam es von James. Lily nickte. „Er kommt bestimmt gleich", meinte ich. Die Lok hatte sich gerade in Bewegung gesetzt, als sich die Abteiltür aufschob und sich Remus zu setzte. Er sah wirklich schrecklich aus. Augenringe und quer über sein Stirn verlief ein tiefer Kratzer. „Remus! Bei Merlin, was ist passiert?" „Nur ein ganz normaler Vollmond", gähnte er. Ich konnte ihm ansehen, dass das nicht stimmte. Ich musterte ihn scharf. Er winkte ab. „Wirklich. Nichts ist passiert." Auch James, Sirius und Lily starrten ihn jetzt abwartend und beunruhigt an. „Remus", meinte James ganz ruhig, „bitte sag uns doch, was los ist. Du kannst uns vertrauen, das weißt du doch." Remus schluckte. „Ich habe jemanden angefallen. Zum Glück hat der Kleine ein Messer und einen Hund dabei, sonst wäre er wahrscheinlich tot." „Daher der Schnitt." Besorgt fuhr ich über seine Stirn. Remus zuckte zusammen. Lily tätschelte ihm beruhigend die Schulter. James und Sirius schwiegen. Nach fünf Minuten meldeten sich Peter zu Wort und brach die Stille. Erleichtert über eine Ablenkung unterhielten sich die Jungs mit ihm. Bis auf Remus. Er gähnte immer wieder. Irgendwann rutschte sein Kopf auf meine Schulter und leises Schnarchen erfüllte das Abteil. Liebevoll strich ich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht und legte einen Arm um ihn. Lily lächelte mir wissend zu und ich wurde leicht rot.

Dieses Jahr war herrlich entspannend. Ich konzentrierte mich voll und ganz auf meine Freunde und Quidditch. Lily, James, Sirius und ich grübelten seit Wochen, wie ich Remus am besten einladen konnte. Irgendwann beschlossen wir, dass ich einfach frage sollte, ob er mit mir nach Hogsmeade gehen wollte. Damit er nicht auf die Idee kommen konnte, dass uns die anderen begleiten sollten, überlegten sie sich Ausreden. Lily und James taten so, als wollten sie zusammen lernen. Sirius meinte, ich soll Remus sagen, dass der gute Tatze ein hübsches Mädchen im Auge hatte und Peter wollte ebenfalls lernen. Mit all den Ausreden und einem aufgeregten Kribbeln im Magen, ging ich zu Remus. Er lächelte mich an, als ich mich zu ihm setzte. „Hallo." „Hallo." Er blickte auf seine Hände. „Sag mal", begann ich, „Hast du Lust mit mir nach Hogsmeade zu gehen?" „Wie? Nur wir beide?" Ich nickte. „Naja, also eigentlich...", druckste er herum. Geduldig wartete ich, bis er einen geraden Satz herausbrachte. „Gerne. Ich würde mich freuen." Mein Gesicht hellte sich und ich strahlte ihn an. „Wir treffen uns dann am besten im Gemeinschaftsraum." Ich nickte. „Ich freue mich schon." Ich zwinkerte ihm zu und stand dann auf. Ich hatte es geschafft.

Ein warmes Gefühl breitete sich in ihm aus. Elysia war so wundervoll. Er klappte sein Buch zu, ordnete es wieder ins Regal ein und verließ die Bibliothek in Richtung Gryffindor-Gemeinschaftsraum. James und Sirius saßen auf einem Sofa und Elysia stand vor ihnen. Ihr Gesicht glühte aufgeregt. Unwillkürlich musste er lächeln. Als sie ihn erblickte lächelte sie ihm kurz zu und erntete dafür ein freches Grinsen von James. Sie stieß ihn lachend in die Seite und ging dann zu dem Mädchenschlafsälen. Er setzte sich zu seinen Freunden, starrte ihr aber hinterher. „Erde an Remus." „Gib es auf, Tatze. Er ist auf Wolke sieben und nicht mehr zu retten." Die Beiden lachten laut. „Ihr seid echt nicht zum Aushalten", schimpfte er, stand wieder auf und stapfte auf den Jungenschlafsaal zu. „Hab dich nicht so. Jeder hier weiß, dass du auf sie stehst." Er blieb stehen. „Jeder?" „Ist ja nicht zu übersehen." „Immerhin ist Elysia superhübsch, nett und lustig. Mich wundert es eher, dass du solange wartest. Es könnte immer ein anderer Typ kommen, aber Mr. Remus Lupin schmachtet sein Traummädchen nur weiter an." „Was meint ihr mit anderen Typen?" Er war wieder zu seinen besten Freunden getreten. „Rate mal, wie viele Jungen sie toll finden? Ziemlich viele." James stimmte Sirius zu. „Also würde ich mich beeilen, Moony. Ich will das ihr beide endlich glücklich werdet." Remus wurde rot. „Versprich mir einfach, dass du sie nicht abweist, Remus. Um euer beider Willen." Er überlegte kurz, dann nickte er entschlossen. „Versprochen."

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