Never apart 2

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„Adams, Elysia!" Die strenge Lehrerin las meinen Namen vor und mit leicht zitternden Knien ging ich nach vorne. Ich setzte mich auf den Hocker und der Hut rutsche über meine Augen. Augenblicklich hörte ich eine Stimme, die schrie: „GRYFFINDOR!" Lächelnd eilte ich zu dem Tisch in Rot und Gold, an dem die Schüler lautstark klatschten. Ich beobachtete zufrieden, wie auch Sirius, gegen seine Familientradition nach Gryffindor kam. Ihm folgten Lily, Remus, Peter und zuletzt James. Nur dieser Severus Snape wurde nach Slytherin geschickt. Nach einem fantastischen Abendessen wurden wir von einem Vertrauensschüler zu unserem Gemeinschaftsraum geführt. Er wurde von einem großen Gemälde versteckt. Um eingelassen zu werden, musste man der fetten Dame ein Passwort nennen, welches ab und an geändert wurde. Mit großen Augen besah ich mir die Bilder, die sich allesamt bewegten. Beim Essen waren mir auch die verschiedenen Geister aufgefallen, die hier durch das Schloss schwebten. Mit all diesen neuen, magischen Eindrücke legte ich mich auf eins der Betten in unserem Schlafzimmer. Auch Lily war in meinem Zimmer. Die anderen Mädchen stellten sich als Marlene und Zoe vor. Ich war wirklich gespannt, was dieses Schuljahr für mich bringen würde.

„Mann, ich hoffe der Unterricht wird spannender. Ich schlafe bald im Sitzen ein." Wir saßen gerade in Geschichte der Zauberei und langweilten uns zu Tode. Sirius und James verstanden sich schon blendend, obwohl sie sich doch erst einen Tag kannten. Ich saß neben James in der letzten Reihe und blätterte gelangweilt das Schulbuch durch. Zauberunterricht hatte ich mir wirklich spannender vorgestellt. „Nachher haben wir noch Zaubertränke und nach dem Mittagessen Flugstunde", meinte ich, nachdem ich einen Blick auf unseren Stundenplan geworfen hatte. „Flugstunde klingt gut", kam es von Sirius. James stimmte ihm zu. „Allerdings hat mir Dad schon mit sieben das Fliegen beigebracht. Nicht neues für mich", seufzte er dann. „Mein Vater hat es mir auch schon früh beigebracht und mein kleiner Bruder fliegt auch schon seit er fünf ist", erklärte Sirius. „Also ich freue mich schon. Ich habe nämlich noch nie auf einem Besen gesessen." „Du wirst es lieben, Elysia", grinste James. „Müssen wir dich eigentlich bei diesem Strebernamen rufen? Wie wäre es mit einem Spitznamen?" Sirius lehnte sich über den Tisch nach vorne und grinste mir zu. „Gute Idee", stimmte ich ihm zu. James und Sirius überlegten kurz, welcher Name besser klingen würde und einigten sich schließlich, dass sie mich von jetzt an Ely nennen würden. „Obwohl ich auch El gut finde", lachte James leise. Ich grinste. „Es ist mir egal, Hauptsache ich klinge nicht mehr wie eine Streberin." „Seid ihr jetzt mal still?" Lily drehte sich wütend um und funkelte uns aufgebracht an. James und Sirius brachte sie damit nur zum Lachen. Ich schmunzelte ebenfalls und fieberte dem Ende des Unterrichts entgegen.

Nach zwei Stunden Zaubertränke und einem köstlichen Mittagessen, liefen wir mit den anderen Schülern nach draußen. „Habt ihr Peters Gesicht gesehen, als beinahe sein Kessel in die Luft geflogen ist?", lachte James. „Gut das Slughorn so schnell reagiert hat", gab Sirius ebenfalls laut lachend zurück. „Nichts gegen dich, Peter", meinte er dann, zu dem Jungen, der einige Meter hinter uns lief und feuerrot angelaufen war, „Aber es ist schon eine reife Leistung, direkt am ersten Tag fast einen Kessel zu zerstören", redete Sirius weiter. „Es kann ja nicht jeder so unfehlbar sein, wie James und Sirius." Die sarkastische Stimme ließ uns stehen bleiben. Lily kam gerade auf uns zugelaufen und schimpfte lautstark. „Wie kann man nur so arrogant sein? Fehler passieren doch jedem!" „Also mir nicht", meinte James lachend. „Kommt, Sirius, James! Ich will endlich zu den Besen", rief ich aufgeregt und zog die Beiden hinter mir her. Lily ignorierte ich einfach.

Madame Hooch erwartete uns bereit. Vor ihr lagen in zwei Reihen Besen auf dem Boden. „Auf, auf! Nicht trödeln! Jeder stellt sich neben einem Besen. Ein bisschen schneller, wenn ich bitten darf." Meine Fingerspitzen kribbelten vor Aufregung. Endlich dürfte ich das Fliegen ausprobieren! Ungeduldig wippte ich auf der Stelle, bis endlich auch der letzte Schüler neben einem Besen stand. „Streckt die rechte Hand über euren Besen aus und ruft ‚Hoch'!" Gleichzeitig riefen alle: „HOCH!" Mein Besen sprang sofort in meine Hand. Auch James, Sirius und einige andere Schüler hielten ihre Besen flugbereit in den Händen. Bald klappte es auch bei dem letzten Schüler und Madame Hooch erklärte uns, wie wir uns auf den Besen setzten sollten und wie wir ihn halten mussten. Sirius und James unterhielten sich schon wieder leise und verdrehten die Augen über die ausführliche Erklärung der Professorin. Ich hingegen lauschte aufmerksam. Nachdem sie unsere Griffe kontrollierte hatte, rief sie: „Sobald ich pfeife, stoßt ihr euch mit aller Kraft vom Boden ab, steigt ein paar Meter hoch und kommt dann wieder runter. Ihr landet, indem ihr euch leicht nach vorne lehnt." „Drei... Zwei..." Bevor sie überhaupt pfeifen konnte, hatten sich schon James und Sirius bereits in die Luft erhoben. Bei dem Pfiff folgte ich den beiden Jungen sofort. Der Besen ließ sich ganz leicht lenken und tat genau das, was ich von ihm wollte. Der Wind blies mir ins Gesicht und verwuschelte meine Haare. Es war einfach herrlich. Ich könnte ewig so weiter fliegen. Ein energischer Pfiff erinnerte mich daran, dass wir wieder landen sollten. Ich war wirklich enttäuscht, als meine Füße wieder den Boden berührten. Madame Hooch kam auf mich zu. „Wie ist dein Name, Mädchen?" „Elysia Adams", antwortete ich. „Bist du schon einmal geflogen?" „Nein, Ma'am." „Wenn du fleißig übst, hast du gute Chancen in deine Hausmannschaft aufgenommen zu werden." „Wirklich?" Sie nickte und ich strahlte über das ganze Gesicht. Madame Hooch lobte James ebenfalls und machte ihm Hoffnungen auf einen Platz in der Hausmannschaft. „Das war klasse, Ely", flüsterte mir James zu, als sie weiter ging. „Du und ich in der Hausmannschaft, wir würden kein Spiel mehr verlieren." Ich lachte. „Blöd nur, dass die Auswahlen für dieses Jahr schon vorbei sind. Dann müssen wir bis nächstes Jahr warten." „Und du brauchst einen eigenen Besen. Wir könnten in den Weihnachtsferien gemeinsam in die Winkelgasse. Dann kann ich dich beraten." „Das machen wir! Ich schreibe meinen Eltern nachher einen Brief. Sobald ich einen eigenen Besen, übe ich jeden Tag!"

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