Fred Weasley 7

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Heute war es so weit. Ich stand neben Fred und versuchte mich auf die Gäste zu konzentrieren, aber es gelang mir nicht unbedingt. Fred sah so gut aus, in seinem Anzug und ich konnte nicht anders, als ihn anzustarren. Er bemerkte es und zwinkerte mir immer wieder zu. Angelina sah wunderschön aus in ihrem engen, schlichten Kleid. George lächelte unentwegt und auch ich strahlte. „Hey, da ist Charlie!" Fred deutete auf seinen Bruder. Dieser war vollkommen außer Atem. „Entschuldigt, dass ich so spät bin. Bei Rachel haben die Wehen eingesetzt. Sie ist im St. Mungo. Ihre Eltern sind bei ihr. Sie hat mich auf die Hochzeit geschickt." „Mum wird sich bestimmt freuen, über ein Enkelkind", flüsterte mir Fred zu, als Charlie zu seinen Eltern gelaufen war. „Denke ich auch." „Das heißt du wirst Onkel." Er nickte. „Ein tolles Gefühl." Wir setzten uns und warteten auf den Beginn der Hochzeit. Es war sehr romantisch gewesen. Ich musste mich sehr zusammenreißen, nicht zu weinen. Irgendwann hatte ich Freds Hand gegriffen und nicht mehr losgelassen. Kaum hatte Charlie seinem Bruder gratulierte disapparierte er ins Krankenhaus. Es war eine wunderschöne Stimmung, das Essen war lecker und die Gäste nett. George und Angelina eröffneten die Tanzfläche mit einem sehr langsamen Tanz. Fred zog mich gleich an sich und wir bewegten uns ruhig im Takt der Musik. Ich lehnte mich gegen ihn. Er hob die Hand und gab jemandem ein Zeichen. Ich schloss die Augen und ließ mich von ihm führen. Seine Hände lagen um meiner Taille, während ich mich an seiner Schulter festhielt. Um nichts in der Welt wollte ich, dass dieser Moment vorbeiging. Doch leider wurde mein stummer Wunsch nicht erfüllt, und das Lied endete bald. „Serena, komm mal mit." Fred nahm meine Hand und zog mich nach draußen. Es war schon dunkel. „Was ist los?", fragte ich. Er antwortete nicht. Stattdessen spannte er einen Schirm auf und murmelte etwas Unverständliches. Vor uns zischte es. Fred zog mich zu sich unter den Schirm, der aus irgendeinem Grund durchsichtig war. Warum, wurde mir auch sofort klar. Vor uns im Himmel explodierte ein Feuerwerk, aber es war Wasser, das auf die Erde zurückfiel. Ein großes Herz erschien. Ich sah zu Fred, meine Augen schwammen in Tränen. Sanft nahm ich ihm den Schirm ab, griff nach seinen Händen und legte sie auf meine Hüfte. Langsam tanzten wir zu einer unhörbaren Melodie. „Serena, du weißt es bestimmt schon, aber: Ich liebe dich!" „Ich dich auch, Fred." Seine Augen funkelten vergnügt, als er sich vorbeugte und mich zärtlich küsste. Meine Haut war nass, aber mein Inneres stand in Flammen. Ich drückte mich an ihn und vergrub meine Hände in seinen Haaren. Er küsste mich leidenschaftlicher. Es fühlte sich an, als würden meine Lippen Feuerfangen. Es war unbeschreiblich schön, bis uns ein Geräusch auseinanderfahren ließ. Die Gäste der Hochzeit standen um uns und klatschten. George pfiff lautstark auf den Finger. Fred zog mich noch enger an sich und küsste mich nochmal. Ich lachte leise in den Kuss und grinste breit, als wir uns wieder lösten. Ein Leuchten flitzte über die Wiese. Es war ein Patronus. „Der gehört Charlie", flüsterte mir Fred zu. „Alles ist gutgegangen", ertönte Charlies Stimme. „Der Kleine und die Mutter sind gesund und munter. Wir sind uns übrigens auch mit dem Namen einig. Er wird Clay heißen. Clay Weasley."

Der kleine Clay war der stolz seiner Oma. Molly ließ ihn keine Sekunde aus den Augen. Irgendwie geschah gerade alles gleichzeitig. Hochzeit, Baby, Fred und ich. Wir waren überglücklich endlich zusammen zu sein. George und Angelina waren in die Flitterwochen gefahren und wir hatten den Laden für eine Woche geschlossen. Ich hatte mich zu Fred auf das Sofa in meinem Wohnzimmer gekuschelt. Er hatte einen Arm um mich gelegt und strich mir liebevoll durch die Haare. „Ich bin so froh, dass wir endlich zusammen sind. Ich kann nicht glauben, dass ich so lange gewartet habe." „Ich auch nicht." „Sag mal, Serena. Ist das da meine Jacke?" Fred streckte einen Arm und griff nach dem Kleidungsstück. „Ja, ist es." „Wieso hast du sie mir nicht wiedergegeben? Ich habe sie gesucht." „Sie hat nach dir gerochen", grinste ich. „Da wollte ich sie eben behalten." Fred schmunzelte. „Kann ich verstehen. Wenn etwas nach mir riecht, muss es ja toll sein." Ich pikste ihn in die Seite und er lachte. Fred stürzte sich auf mich und begann mich zu kitzeln. Ich lachte und schrie. Er lachte auch. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie ich jemals glücklich werden konnte, wie als mit Fred an meiner Seite.


„Weasleys Zauberhafte Zauberscherze, Abteilung Zwei." Ich sah zufrieden auf das Schild, was so eben aufgehängt wurde. „Und du wirst eine wunderbare Chefin abgeben", murmelte Fred und küsste mich auf den Scheitel. Die Zwillinge hatten einen zusätzlichen Laden in Hogsmeade gekauft, den ich nun führen würde. Ich hatte mich bereits nach Angestellten umgehört und tatsächlich jemanden gefunden. Es war Will, der sich sofort bei mir gemeldet hatte. Morgen würde der Laden offiziell eröffnet werden, aber Fred und ich hatten die kleine Wohnung darüber schon bewohnbar gemacht. Jetzt hatten wir zwei Ort zum Leben. Hier und bei mir. George war zu Angelina gezogen und nutzte die Wohnung über dem ersten Laden. Fred legte seine Arme um mich. „Woran denkst du?", flüsterte er in mein Ohr. „Das jetzt alles perfekt ist. Wir sind zusammen und ich habe meinen Traum erfüllt. Ein eigener Laden." „Deine Tante hatte wohl Recht gehabt, dass du es eines Tages schaffen wirst." Ich nickte. Tante Mary. Ich wusste, sie saß gerade irgendwo und sah schmunzelnd zu mir hinunter. Auf ihrem Gesicht war ein wissendes Lächeln, das sagte: „Ich habe es immer gewusst. Du schaffst alles, was du dir vornimmst, Serena. Schließlich bist du meine Nichte. Und übrigens dieser Fred Weasley. Ich mag ihn." Ja, ich war mir sicher, genau das hätte sie gesagt, denn es war die Wahrheit.

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