Wiederanfang 7

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Sirius P.O.V:

Wutentbrannt starrte ich Schniefelus an, der kopfüber vor uns hing. Erst verhexte er Resa, dann beleidigte er Lily. Was er nur für ein elender Idiot? Remus tippte mir auf die Schulter. Ich drehte mich um und konnte noch erkennen wie Teresa davon lief. Ich wollte ihr hinterher, doch Remus hielt mich fest. „Sie braucht Zeit. Komm lieber mit", sagte er leise. Er ging mit mir ein Stück zum See. „Was ist?", fragte ich. „Wie ernst meinst du es mit ihr?" „Ich verstehe dich nicht ganz." „Denkst du ich bin blind? Ich sehe doch wie du meine beste Freundin ansiehst." „Noch nicht mal Krone weiß es." „Ich bin mir sicher, er vermutet es auch." „Du wolltest wissen, wie ernst ich es mit ihr meine? Sie verzaubert mich jeden Tag, wenn ich sie sehe. Ich würde sie am liebsten vor allem beschützen, und immer bei ihr sein." „Klingt ziemlich ernst", sagte Remus trocken. Ich nickte. „Weißt du noch, als du mich mal gefragt hast, warum ich mich so um sie sorge. Ich möchte nicht, dass du eifersüchtig bist, oder so was, deshalb werde ich es dir sage." „Schieß los." „Ich liebe Teresa, wie eine Schwester, aber das bin ich ihr schuldig. Ohne mich, wäre ihr Leben nicht zerbrochen." „Verstehe ich nicht." „Ich wurde mit zehn Jahren von einem Werwolf gebissen, das hat mein Leben ziemlich verändert. Ich konnte es meiner besten Freundin aber nicht erzählen, ich warnte sie nur. Sie sollte an Vollmond aus dem Wald hinter unseren Häusern wegbleiben. Ich hatte gehofft, sie würde auf mich hören, aber das tat sie nicht. Sie kam und ich biss sie. Danach rannte ihr Vater davon und ihre Mutter zerbrach daran. Ich habe ihr Leben zerstört, deshalb werde ich alles tun, damit sie niemand verletzt." In seinen Augen glitzerten Tränen. „Also gibst du dir die Schuld?" „Ja, natürlich." „Du solltest vielleicht wissen, dass sie sich die Schuld gibt. Weil sie nicht auf dich gehört hat." „Was?" „Aber ich sage, niemand von euch ist schuld, sondern der Werwolf, der dich gebissen hat." "Das meinst du doch nicht wirklich?" „Jedes Wort." Er schüttelte den Kopf. „Ich kann wirklich froh sein, euch als Freunde zu haben." „Schon gut, Moony." Er ließ den Kopf hängen. Ich legte ihm einen Arm um die Schulter. Wir schwiegen beide. „Sie ist im Astronomieturm. Geh zu ihr." Ich lächelte ihm zu. „Und Tatze? „Solltest du ihr das Herz brechen, bring ich dich um." Ich grinste. „Geht klar." Ich rannte Richtung Astronomieturm.

Teresas P.O.V:

Ich hatte mich wie immer hierhin zurückgezogen und dachte nach. Konnte man sich in einem Menschen so täuschen? Anscheinend. Ich blickte über das weite Gelände von Hogwarts. Die Sonne sank langsam tiefer, aber es würde noch über eine Stunde dauern bis die Sterne aufgehen würden. Jemand trat neben mich. „Suchst du die Sterne, Sternenmädchen?" Mir wurde warm ums Herz. „Sie sind doch da." Er lächelte. Still standen wir nebeneinander und blickten nach unten. „Er hat es nicht verdient, dass du wegen ihm traurig bist." „Manchmal glaube ich, dass Leben macht es mir absichtlich schwer." „Aber gibt es schließlich eine bessere Form mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?" „Du hast schon Recht, aber manchmal ist es schwer weiter zu leben und zu lachen." „Du schaffst das schon. Ich glaube an dich." Ich lächelte schwer und blickte wieder in den Himmel. „Komm mit mir nach unten, wir schleichen uns raus und warten, bis sie aufgehen." Er griff nach meiner Hand und zog mich hinter sich her. Auf dem Schulgelände liefen wir am See entlang, bis zu einigen Bäumen. Ich lächelte. „Wenn uns jemand außerhalb der Betten erwischt, sobald es dunkel ist, bekommen wir ziemlich Ärger." Er grinste und zuckte seinen Zauberstab. „Dann werden wir einfach nicht außerhalb der Betten erwischt." Auf einmal tauchte vor uns ein großes Himmelsbett auf. „Darf ich bitten?", fragte er. Wir legten uns nebeneinander und sahen in den Himmel. Während wir warteten, unterhielten wir uns leise. Rasch wurde es immer dunkler. „Da ist der erste Stern." Ich deutete über uns. Nach und nach erschienen immer mehr. Still funkelten sie über uns. „Wunderschön, oder?" „Ja", flüsterte er. Ich sah zu ihm. Er blickte mir in die Augen. „Du schaust doch gar nicht hin." „Brauche ich nicht. Sie spiegeln sich in deinen Augen und das macht sie noch tausendmal schöner." Ich wurde rot. Er legte mir einen Finger auf die Lippen. „Ich muss dir was sagen, Sternenmädchen. Du bist schöner, als alle Sterne am Himmel. Dein Lachen überstrahlt selbst den hellsten Stern. Ich habe mich in dich verliebt, Sternenmädchen." Ich hatte Tränen in den Augen. „So etwas Schönes hat noch niemand zu mir gesagt", flüsterte ich. Er lächelte und ich versank in seinen Augen. Er beugte sich über mich und küsste mich sanft. Ich schloss die Augen und erwiderte den Kuss vorsichtig.

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