Never apart 4

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„Ein Hüter und ein Jäger? Wir werden nur noch gewinnen!" Sirius klatschte erfreut in die Hände. „Das müssen wir feiern. Mit Essen und Getränken." „Abendessen war vor einer halben Stunde", gab ich zurück und machte es mir neben James bequem. „Wir könnten in die Küche schleichen", schlug Sirius vor. Remus gesellte sich zu uns. „Ein zweites Essen? An sich hätte ich nichts dagegen." Er grinste leicht. „Ich würd auch mitkommen", schloss sich Peter an. „Und wo ist die Küche?", bremste ich die allgemeine Aufbruchsstimmung. „Irgendwo im Keller", beantwortete James. „Wir sollten aber leise sein. Es ist schon Sperrzeit und Filch ist bestimmt wieder unterwegs." „Er und seine dämliche Katze." Ich verdrehte die Augen. James lachte. „Wenn wir uns schon rausschleichen, kann ich auch gleich was ausprobieren. Wartet kurz!" Er sprang auf und rannte zu ihrem Schlafsaal. „Wo bleibt er denn?" Zehn Minuten später war James immer noch nicht da. Der Gemeinschaftsraum hatte sich schon komplett geleert. „Ich sehe nach", beschloss Sirius. Keine Minute später war er wieder da. „James ist nicht im Schlafsaal." „Was? Aber er..." Ich stockte, da sich plötzlich etwas auf meine Schulter legte. Als ich mich umdrehte war dort nichts. „Was war das?" Angst schwang in meiner Stimme. „Was war was?", fragte Sirius, als er einen Moment später erschrocken keuchte. Remus hob seinen Zauberstand. Plötzlich quiekte Peter panisch. „Da war was an meinem Rücken!" „Petrificus Totalus!" Remus hatte einen Zauber hinter Peter geschossen und etwas getroffen. Zielsicher ging ich auf die Stelle zu, bis ich stolperte. Verwundert sah ich zu Boden. Da war doch gar nichts. Zaghaft stupste ich mit meinem Fuß ins Nichts. Seltsamerweise traf ich aber etwas. Ich kniete mich hin und tastete mit meinen Hände, bis ich Stoff zu fassen bekam. In einer raschen Bewegung zog ich ihn zur Seite. Zum Vorschein kam ein geschockter James. Remus hob den Zauber wieder auf. James begann zu grinsen. „Genial! Ihr habt mich einfach nicht gesehen. Das ist das beste Geschenk von meinen Eltern, das ich jemals bekommen habe." Ich besah mir den Stoff in meiner Hand „Ein Tarnumhang." Sirius nahm ihn mir ab. „Abgefahren!" „Damit kann uns keiner mehr entdecken, falls wir alle drunter passen." James war wieder aufgestanden. „Aber lasst uns jetzt los. Ich habe Hunger!"

Der Weg in den unterirdischen Teil von Hogwarts war kein Problem. Niemand begegnete uns. Das gesamte Schloss war still. Nur fanden wir den Eingang zur Küche nicht. „Da gibt es doch nicht!" Genervt hielten wir vor einem großen Gemälde mit einem Obstkorb an. Sirius und James sahen sich frustriert an. „Seht mal, diese leckere Birne. Sie sieht zum Anbeißen aus." Peter trat näher an das Bild und berührte das besagte Obst. Ein seltsames Geräusch ertönt. „Mach das nochmal, Peter!", rief ich. „Was?" „Die Birne anstupsen!" Verwirrt tat er, wie ihm geheißen. Wieder das Geräusch! Es klang wie ein Prusten. „Geh mal zur Seite." Mit meinem Finger fuhr ich wiederholt über den Bauch der Birne und tatsächlich. Sie prustete leise. Die Jungs starrten das Obst verwundert an. Gleich darauf kicherte die Birne laut und verwandelte sich in einen Türgriff. „Unglaublich!" Ich drückte die Türklinge und stand mitten in einer riesigen, sauberen Küche, in der Dutzende Hauselfen hin und her wuselten. Ein kleiner Hauselfen blieb vor uns stehen und sah uns aus großen Augen fragend an. „Ähm... Hallo", sagte James, „Können wir vielleicht etwas zu trinken und zu essen haben?" Der Kleine nickte. Binnen von fünf Minuten stand ein gedeckter Tisch mit dampfenden Speisen vor uns. Es roch köstlich. Wir stürzten uns sofort auf das Essen. Es schmeckte wie es roch, einfach unglaublich. Nachdem wir auch noch eine ausgezeichnete Nachspeise aufgefuttert hatten, lehnten wir uns zufrieden in unseren Stühlen zurück. „Jungs", setzte ich an, „besser kann unser Leben nicht werden."

„Unfassbar! Und wieder einmal hält die Hüterin aus Gryffindor perfekt." Das Stadion jubelte lautstark, als ich erneut einen Quaffel abwehrte. Ravenclaw gegen Gryffindor. Auf dieses Spiel hatten wir uns wirklich hart vorbereit. Sie waren ein hervorragendes Team, das hatte uns Oona oft genug eingeschärft. Sie war seit dem dritten Schuljahr unsere Kapitänin. James und ich waren jetzt im vierten Jahr und Oona im siebten. Es wurde viel gemunkelt, wer ihr Nachfolger werden würde, aber ich tippte auf James. Er war unser bester Mann, nicht nur als Jäger, er war auch ein guter Sucher, konnte sich gut durchsetzen und war sehr beliebt. Ein gegnerischer Treiber schleuderte einen Klatscher gegen mich, aber ich wich im letzten Moment aus. Wir führten knapp mit 80 zu 70. Unsere Sucherin hatte den Schnatz schon einige Male fast gefangen, aber im letzten Moment war er ihr entwischt. Ich beobachtete den Quaffel. James hatte ihn gerade von Diana, unserer dritten Jägerin zugeworfen bekommen, und steuerte zielsicher auf die Tore der Ravenclaws zu. Keine zehn Sekunden später traf er und die Fans jubelten. Ravenclaw setzte zum Gegenschlag an. Ihre Jäger kamen in hohem Tempo auf mich zu. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie der Treiber den Klatscher erneut in meine Richtung schlug. Ich hatte keine Zeit mich um diesen Ball zu kümmern, denn der Quaffel flog gerade auf den rechten Torpfosten zu. Rechtzeitig fing ich ihn ab und schleuderte ihn in Richtung Oona. Sie fing ihn und flog sofort weiter. Der Klatscher war mittlerweile von einem unserer Treiber, Garry, abgewehrt und in Richtung feindlicher Jäger geschleudert worden. In diesem Moment ertönte ein Pfiff, das Spiel war beendet. Wir hatten gewonnen. Grinsend landeten wir und lagen uns in den Armen. Das Stadion explodierte, während ich versuchte mich nicht von der Gruppenumarmung erdrücken zu lassen.

„Ihr wart fantastisch! In zwei Wochen spielen wir gegen Hufflepuff, das wird leichter!" Oona strahlte über das ganze Gesicht. „Noch zwei Spiele und der Pokal gehört uns", rief James. Alle klatschten zustimmend. Wir zogen uns um. Vor der Umkleide warteten schon Sirius, Remus und Peter. Nacheinander umarmten sie uns. „Klasse Spiel!" „Einfach fantastisch!" „Spitzenmäßig!" Mit unglaubliche guter Laune liefen wir plauderten zurück zum Gemeinschaftsraum. Ein bekannter Rotschopf kam uns entgegen und James blieb stehen. „Hey, Evans!" Lily stoppte und verdrehte genervt die Augen. „Was, Potter?" „Wie fandst du das Spiel? War ich nicht unglaublich?" „Unglaublich arrogant." Sie ging weiter. „Ich war unglaublich", grummelte James. „Warst du", stimmten Sirius und ich ihm zu. Einige Meter später wurden wir wieder angehalten. Es war der Hüter der Ravenclaws. „Hallo Elysia", meinte er lächelnd. Ich nickte kurz. „Hi." „Du warst heute wirklich gut." „Ich weiß, danke." Ein unsicheres Grinsen erschien auf seinem Gesicht. „Könntest du vielleicht... Eventuell... Also ich würde wirklich gerne..." „Spuck's aus!", meinte ich. „Würdest du mal mit mir trainieren?" „Ähm... okay." „Echt? Also wirklich? Wir beide?" Ich seufzte. „Ja." Sein Gesicht hellte sich auf. „Dann vielleicht morgen nach dem Unterricht auf dem Quidditchfeld?" „Ich werde da sein." Ich wandte mich wieder um. „Ich heiße übrigens Steven!" „Freut mich Steven", rief ich über meine Schulter. „Mit der Konkurrenz trainieren? Bist du verrückt?", fragte James sofort, als wir um eine Ecke gebogen waren. „Wieso nicht? Außerdem war sein Gestotter irgendwie niedlich." James verdrehte die Augen. Wir nannten das Passwort und betraten den Gemeinschaftsraum. „Jetzt will ich erstmal unseren Sieg feiern", lachte ich und stürzte mich ins Getümmel.

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