Sirius Black 10

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Die Zeit ging ins Land. Es wurde März und deutlich wärmer. Ich freute mich schon lange auf meinen Geburtstag im März, denn Sirius hatte mir eine Überraschung versprochen. Sozusagen als Revanche. An dem Morgen meines Geburtstags weckte mich eine kalte Hundeschnauze, die mich freudig anstupste. „Sirius, lass das", murmelte ich. Das Bett knarzte leicht, als er wieder zum Mensch wurde und sich über mich beugte. „Aufstehen Prinzessin." Er gab mir einen Kuss. „So könntest du mich öfters wecken", nuschelte ich zufrieden in seine Haare. „Du könntest auch in meinem Zimmer schlafen." Sirius grinste mich frech an. „Vielleicht mache ich das auch mal." „Gute Idee." Sirius gab mir noch einen Kuss, den ich diesmal stürmisch erwiderte. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der ich seine Haare noch mehr verwuschelt hatte, als sonst, lösten wir uns voneinander. Schwer atmend lächelte er mir zu. „Ich bin froh dich zu haben, Sirius." „Ich bin auch froh mich zu haben." „Idiot." Ich warf ein Kissen nach ihm. Röchelnd fiel er auf mein Bett und hielt sich die Schulter. „Ich bin getroffen. Ich werde sterben." Kichernd sah ich zu. „Du lachst, während ich sterbe. Was habe ich bloß für eine Freundin." „Eine, die dich aushält und die gerne jetzt ihr Geburtstagsgeschenk hätte." Sirius seufzte und stand auf. „Komm mit." „Ich will mir bloß was anders anziehen." „Von mir aus kannst du das auch anlassen." „Das du das sagst, war mir sowas von klar." Lachend zog er mich hinter sich her. „Mach die Augen zu." Folgsam schloss ich meine Augen und ließ mich von ihm führen. Wir disapparierten. „Du kannst die Augen wieder aufmachen", flüsterte er mir ins Ohr. Wir standen vor einem hübschen kleinen Häuschen mitten im Grünen. „Ein Haus?", fragte ich etwas verwundert. „Irgendwann werde ich freigesprochen werden, dann können wir zusammen hier einziehen. Aber bis dahin, ist es dein Haus." „Aber... Du kannst mir unmöglich ein Haus schenken!" „Doch, kann ich." Er öffnete zärtlich meine Hand und legte einen kleinen silbernen Schlüssel hinein. „Ich hoffe, es gefällt dir. Ich kann dir nicht mehr zurückgeben. Du gibst mir so viel und ich kann es nicht ausgleichen." „Sirius..." Ich legte meine Finger auf seine Lippen. „Es ist perfekt. Ich kann mir schon vorstellen, wie wir hier wohnen. Vielleicht mit Kindern." „Ich glaube kaum, dass ich Kinder möchte. Viel zu viel Verantwortung." „Egal, dann nur wir zwei." Ich schlang meine Arme um ihn. „Danke", hauchte ich in sein Ohr. Seine Hände strichen über meinen Rücken und sein Gesicht lag auf meinen Haaren. So standen wir da und hielten uns fest. Ich hatte vergessen, dass Sirius gesucht wurde. Ich hatte vergessen, wie gefährlich die Zeiten waren. Was zählte, waren Sirius und ich, uns festhaltend. Abends kamen Remus und Tonks vorbei. Meine beste Freundin überreichte mir lächelnd ein kleines, quadratisches Päckchen. Neugierig öffnete ich es. Mir blitzte eine kleine Kette mit einem herzförmigen Anhänger entgegen. „Ich habe die gleiche", sagte Tonks. „Danke!" Erfreut fiel ich ihr um den Hals. „Ich habe einen Kuchen mitgebracht", kam es von Remus. „Dann können wir noch ein bisschen feiern." „Wie lieb von dir!" Ich umarmte Remus ebenfalls stürmisch. Sirius grummelte etwas. „Ist etwas, Schnuffelchen?", fragte ich grinsend und drehte mich zu ihm um. Ehe ich mich versah, hatte er mich gepackt und mich geküsst. Ich küsste ihn sofort zurück. So standen einige Minuten knutschend in der Küche, bis sich Remus räusperte: „Wenn wir stören, müsst es ihr nur sagen." „Ihr stört nicht!" „Ihr stört!" Sirius und ich sahen uns einen Moment an und begannen dann laut zu lachen. Remus und Tonks stimmten fröhlich mit ein.

Es war schon weit nach Mitternacht, als sich die Beiden verabschiedeten. Gähnend tapste ich die Treppen nach oben und öffnete Sirius' Zimmertür. „Wo willst du hin?", fragte er leicht irritiert. „In dein Zimmer." Frech grinste ich ihn an, bis ich wieder lautstark gähnte. „Haben wir heute Abend noch was vor?", kam es von ihm. „Hängt von dir ab." Das ließ er sich nicht zweimal sagen. In einer Bewegung hob er mich hoch, schloss die Tür und legte mich auf seinem Bett. Seine Hände waren überall auf meinem Körper, gefolgt von seinen Lippen. Ich zog ihm sein T-Shirt über den Kopf und strich zärtlich über seine Brust. Askaban hatte seine Spuren hinterlassen, aber man erkannte immer noch, wie gut gebaut er mal war. Er streifte mir ebenfalls mein Oberteil über den Kopf und warf es nachlässig auf den Boden. Meinem T-Shirt folgten unsere Hosen. Inzwischen hatte ich alles andere um mich vergessen. Alles was zählte, war Sirius und sein Körper auf meinem Körper.

Mich weckte gleichmäßiger Atem an meinem Gesicht. Sirius schlief noch ruhig. Dabei hielt er mich in seinen Armen, wie einen Teddybären. Die Sonne erleuchtete das Zimmer taghell. „Sirius", flüsterte ich. Er rührte sich nicht. „Schnuffelchen?" Ich schüttelte den Kopf, beugte mich vor und küsste ihn zärtlich auf den Mund. Er öffnete sofort die Augen und erwiderte den Kuss. „Du warst doch wach." Er lachte leise. Ich wollte aufstehen, aber Sirius packte mich und drückte mich fest an sich. „Wo willst du hin?" „Aufstehen?" „Nein, willst du nicht." „Du hast ja Recht." Wir verbrachten die Hälfte des Tages mit Kuscheln und Küssen im Bett. Die andere Hälfte verbrachten wir mit einer stinklangweiligen Ordenssitzung, die wir etwas lustiger gestalteten, indem ich und Sirius nicht eine Minute die Finger voneinander lassen konnten und ich immer wieder meine Haarfarbe änderte.

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