Wenn Drew doch eher hier war und Damenbesuch mitgebracht hatte, dann...
Nein, das konnte nicht sein. Sein Auto stand nicht auf der Einfahrt. Aber das Auto von Eliah stand noch immer am Straßenrand.
Hatte er etwa jemanden zu uns eingeladen und vögelte nun im Bett von Drew? Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Der Typ war durch. Sowas von durch.
Ich ging in die Küche und setzte einen Topf mit Wasser auf den Herd. Irgendwie hatte ich den ganzen Tag über Hunger und am meisten hatte ich Lust auf Spaghetti mit Tomatensauce.
Nach 15 Minuten war das Gericht fertig, doch Eliah anscheinend mit dem Techtelmechtel immer noch nicht.
Ich nahm mir dennoch eine Portion und fing mit dem Essen an. Immerhin hatte ich heute nur einen Müsliriegel gegessen und war kurz davor, zu verhungern.
Ich aß schneller als sonst üblich und schaufelte die Spaghetti in mich hinein. Als ich die Hälfte meines Teller aufgegessen hatte, hörte ich, wie sich die Schlafzimmertür öffnete und Eliah mit seinem Techtelmechtel in den Flur ging.
"Unglaublich, Rex. Ich werde mich für Tage nicht mehr hinsetzen können", lachte eine tiefe, verruchte Frauenstimme.
Ich hörte, wie der Reißverschluss ein zugemacht wurde. Wahrscheinlich der ihrer Stiefel.
"Hier die 100$", sagte er mit heiserer Stimme. Wahrscheinlich gab er ihr die 100$, die er auf der Küchennische gefunden hatte.
Sie kicherte erfreut. Dann hörte ich, wie ihre Klackerstiefel das Haus verließen und die Tür sich schloss.
"Sag mal geht's noch?", rief ich, als Eliah um die Ecke in die Küche kam.
Wie selbstverständlich, holte er sich einen tiefen Teller aus dem Schrank und befüllte ihn bis über den Rand hinaus mit Spagetthi und Tomatensauce.
"Kein Fleisch?", fragte er enttäuscht mit einem Blick in die Sauce und ignorierte mich komplett.
"Du kannst nicht einfach jemand Fremden hier einladen und in Drew's Bett vögeln! Das ist respektlos! Jetzt kann ich die Bettwäsche wechseln und das Zimmer lüften."
"Niemand zwingt dich dazu", murmelte er, als er sich achselzuckend zu mir an den Tisch setzte.
Ich verdrehte die Augen.
"Mir wäre es sogar lieber", erklärte er mit vollem Mund, "wenn du das Zimmer einfach so lässt wie es ist."
"Damit Drew mir den Kopf abreist?", fragte ich belustigt, ohne irgendetwas daran lustig zu finden. Ich war einfach nur fassungslos.
"Er wird nichts merken. Das Bett war vorher schon ein Chaos und der Sexduft verfliegt von selbst. Falls du aber wirklich vorhast, die Bettwäsche bei ihm zu wechseln, rate ich dir das am Tag seiner Ankunft zu machen, da ich das Bett wahrscheinlich noch einige Male in Anspruch nehmen werde."
Beiläufig schob er sich eine große Gabel Spagetthi in den Mund und machte sich nicht einmal die Mühe, diese mit der Gabel aufzurollen. Er aß wie ein Schwein.
Ich hob eine Augenbraue. "Du bist unmöglich."
Er zuckte mit den Achseln.
Ich verstand auch nicht, warum Eliah es nötig hatte, sich Sex zu kaufen. Er wirkte einfach nicht wie so jemand. Er wirkte wie jemand, dem Frauen bezahlen würden, damit er mit ihnen schlief. Nicht umgekehrt.
"Wieso bezahlst du Frauen dafür, damit sie mit dir schlafen?"
"Warum ich mir eine Prostituierte kläre, wenn ich Bock auf Sex habe?", drehte er meine Frage um. "Hat viele Gründe. Erstens erwarten sie - im Gegensatz zu anderen Frauen - nicht mehr als Sex. Und zweitens, wissen sie ganz genau, was sie tun und was mir gefällt. Und darauf stehe ich. Blümchensex ist nichts für mich."
"Es gibt genug Frauen, die nicht auf Blümchensex stehen und wissen was sie tun. Es gibt sogar extra Dating Seiten dafür, du musst nur klar machen, was du willst", konterte ich.
Er schüttelte den Kopf. "Das sind Laien. Ich mag es professionell. Wenn ich Zahnschmerzen habe, möchte ich auch von nem Zahnarzt und nicht von einer X-Beliebigen Person behandelt werden."
Er war schon fast mit seinem Teller fertig - und das, obwohl er später angefangen und die doppelte Menge von mir genommen hatte.
Ich ließ noch einige Nudeln auf meinem Teller und öffnete den oberen Knopf meiner Hose.
Als er mit seinem Teller fertig war, nahm er sich meinen Teller und aß die restlichen Nudeln von ihm. Dann lehnte er sich zurück und rülpste laut.
Ich zog mich vor Ekel zusammen. "Da du nicht gehen wirst - leider - muss ich dir sagen, dass du hier auf keinen Fall Drogen verkaufen solltest, sonst -"
"Ich bin doch nicht durch", unterbrach er mich harsch. "Damit würde ich mir nur selber schaden."
"Gut", sagte ich und erhob mich. Ich stapelte unsere Teller und stellte sie in die Spülmaschine. "Ich gehe jetzt schlafen. Gute Nacht."
Ich stellte den Wasserkocher an, um mir einen Tee zu machen. Für meine Abendroutine war es recht früh, doch meine Müdigkeit übermannte mich.
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Catch me if I fall
Chick-LitAbgeschlossen ✔️ Er verachtet sie. Er schmeckt sie. Er stürzt sie in den Abgrund. Sie fällt. Wir lagen auf den Rücken und brauchten nichts zu sagen. Ich glaubte, genau das brauchte er gerade - und ich konnte klar verstehen, wieso. Was immer ihn bedr...