Confession

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"Ich sag es dir!", schrie ich und hielt mir beide Hände vor das Gesicht, als ich sah, wie ein gelber LKW nach links blinkte und auf unsere Spur ausscheren wollte.

Wenn Jared in diesem Tempo weiter fuhr, würden wir in 5 Sekunden wirklich tot sein. "Ich sag es dir! Nur bitte fahr langsamer!", kreischte ich und meine Hände wanderten von meinem Gesicht hin zu meinen Haaren. Ich war kurz davor, sie alle aus zu reißen.

Dieser gelbe LKW nahm unsere Spur ein und Jared bremste einfach nicht.

"Ich - ich mag dich!", schrie ich und krallte meine Hände noch tiefer in mein Haar.

Der Anhänger dieses Lastwagens wurde immer größer. Doch Jared riss ganz plötzlich am Lenkrad, so dass wir von der einen Sekunde auf die andere auf der ganz linken Spur fuhren.

Anscheinend reichte ihm meine Antwort nicht. Er fuhr dicht an den Audi vor sich ran. Tränen stiegen mir in die Augen.

"Warum tust du mir das an?", flüsterte ich und hatte schon mit meinem Leben abgeschlossen. Ob ich seine Fahrweise, oder die Art wie er mit mir umging meinte, wusste ich nicht.

"Ich weiß nicht, was du meinst", sagte er gelassen und tat so, als wären wir nicht nur um ein Haar dem Leben entkommen.

Mein Herz würde gleich aus meiner Brust springen - so fühlte es sich jedenfalls an.

Ich schloss meine Augen einfach und schwor mir, sie nicht wieder zu öffnen, bis das Auto stand. In der Hoffnung, dass Jared dann langsamer fuhr, erzählte ich weiter. "Du hast mein Herz gebrochen. Als du gegangen bist, war ich wirklich verletzt, aber nicht wirklich überrascht", sagte ich und biss mir verlegen auf die Unterlippe. "Wie du selbst gesagt hast: wieso sollte jemand wie du etwas mit jemanden wie mir anfangen", wiederholte ich die Worte, die er an dem Abend zu mir sagte, als ich meinen Schlüssel vergessen hatte.

Meine Augen waren immer noch geschlossen. "Ich mochte dich schon von Anfang an, obwohl du gemein zu mir warst", fuhr ich mit einem Zittern in der Stimme fort. "Du hast etwas an dir, was mich magisch anzieht." Meine Stimme wurde so leise, dass ich sie selbst kaum hören konnte.

Ich spürte die Hitze in meinen Wangen und würde nur zu gerne die Augen öffnen, um seine Reaktion zu sehen. Das einzige, was ich von ihm wahrnahm, war, dass seine Atmung kurz aussetzte.

"Ich will dich." Meine Stimme war nur noch ein leises wispern.

Ich machte mich so verletzlich in seiner Gegenwart. Aber das spielte so wie so keine Rolle mehr. Vielleicht war es besser, wenn er wusste, wie ich mich fühlte - in Anbetracht der tödlichen Umstände, tat es gut, ihm mein Herz auszuschütten.

Ich spürte, wie meine Atmung sich beruhigte, als sein Mustang ganz zum Stehen kam.

Ich blinzelte leicht und sah direkt vor uns eine rote Ampel. Er war inzwischen vom Highway runter gefahren und an einer Schnellstraße gelandet.

Ohne dass ich es kommen sah, griffen Jareds Hände an meinen Hinterkopf und zogen mein Gesicht zu seinem heran.

Sein eiskalter Duft umhüllte mich, als seine festen, und doch sanften Lippen auf meine trafen. Diesmal küsste er mich nicht vorsichtig. Er küsste mich, als würde sein Leben davon abhängen. Seine Hände krallten sich in mein Haar, während meine seinen Nacken umfassten.

Meine Atmung ging hektisch und ich atmete zwischen den kurzen Pausen, die Jared mir bot, doch ihm schien es nicht zu stören, dass ich an seinen Lippen atmete.

Hinter uns hupte es aus mehreren Richtungen, doch wir waren so in dem Kuss gefangen, dass wir uns nicht loslassen konnten. Seine Lippen presste er immer wilder und härter gegen meine, so dass mir ein leises Keuchen entwich.

Seine Zunge streifte leicht über meine Unterlippe und fand schnell die meine. Sie verschmolzen wild miteinander, bis ich meine Hände gegen seine Schultern presste und mich von ihm abließ.

Heftig atmend und benommen fiel ich in meinen Sitz zurück. Die Hitze füllte jeden Teil meines Körpers aus. Wenn ich nicht schon sitzen würde, wäre das der Moment, an dem meine zittrigen Knie mich nicht mehr tragen könnten.

Als ich auf die Ampel blickte, war sie wieder rot. Hatten wir gerade wirklich die grüne Ampel blockiert? Mir war das so peinlich, dass ich immer tiefer in den Sitz sank.

Als sie grün wurde, fuhr Jared an. Ich sah zu ihm herüber und war erstaunt über den rosa Ton, den seine Wangen angenommen hatten. In seinen Augen lag ein Glänzen und seine Brust hob und senkte sich mindestens genauso hektisch, wie die meine.

Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

Oh mein Gott, das war das heißeste, was mir je in meinem Leben passiert war. Gleich wenn wir im Hotelzimmer waren, würde ich nach einer Fortsetzung verlangen. Shit, was hatte ich für Gedanken? Verlegen starrte ich aus dem Fenster und zwirbelte mir eine Haarsträhne um den Finger. Meine Lippen kribbelten noch, so als hätte der Kuss nicht in Wirklichkeit aufgehört, so als würden seine Lippen noch sanft auf meinen liegen.

Das einzige, was zu hören war, war unsere laute Atmung, bis Jared das Radio anschaltete. Wahrscheinlich, um von sich abzulenken. Aber keine Chance. Ich blickte zu ihm herüber und beobachtete das sanfte Chaos seiner Haare, die Narbe, die sich durch seine Augenbraue zog, seine noch leicht geröteten Jochbeine und seine markanten Wangenknochen. Seine blasse Haut und die paar Muttermale an seinem Hals, die ihn so menschlich erscheinen ließen.

Ich würde mich immer wieder in ihn verlieben. Mein Todesurteil immer wieder neu unterschreiben. Seine Lippen waren noch geschwollen vom Kuss und in meinem Bauch und darunter begann es zu glühen, als ich sie mir auf meinen vorstellte.

Es lief do you feel it? im Radio. Aus dem Fenster konnte ich den New Jersey Beach sehen - und den Halbmond, der sich im Meerwasser spiegelte. Auf der anderen Seite konnte man die Skyline sehen - all die Hochhäuser mit brennenden Lichtern in den Fenstern.

Und auch wenn Jared uns in Lebensgefahr gebracht hatte, so fühlte ich mich trotzdem gerade sicher neben ihm. Ich kannte niemanden, der so sicher und gezielt Auto fahren konnte, wie er. Selbst als der LKW auf unsere Spur kam und wir in Lebensgefahr schwebten, hatte er nicht wirklich ängstlich oder bedroht gewirkt. Er hatte gewirkt, als hätte er alles unter Kontrolle - was im Endeffekt ja der Fall war.

Nach wenigen Minuten kamen wir in der Innenstadt an. Er fuhr auf den Parkplatz eines riesigen Gebäudes, das wahrscheinlich das Hotel war, in dem er mit mir übernachten wollte.

Als wir am Schalter ankamen, stellte ich mir eine große Frage.

Getrennte Betten oder nicht?

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Hey Leute :D

Ich hab mich schon gewundert, warum ich so in meinem Flow bin gerade. In meiner Mondapp steht, dass der Mond gerade in Richtung Vollmond geht und man da die kreativsten Energien und lebhaftesten Träume bekommt. Und beides trifft irgendwie auch auf mich zu. Aber ich wurde ja auch am Neumond geboren. Neumondgeborene wirken besonders empfindlich auf die verschiedenen Mondphasen 🌔

Ach ja, bevor ich es vergesse:

Eliah oder Jared? 🤔😏




Catch me if I fallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt