Als ich aufwachte, war Jared schon arbeiten. Er tat mir leid. Ich hatte ihn fast die ganze Nacht mit meinen Alpträumen wach gehalten und er musste schon um 5 Uhr morgens die Wohnung verlassen.
Eliah hatte die ganze Zeit recht gehabt. Ich würde immer wieder zurück zu ihm gehen. Jared hatte das nicht verdient. Er hatte so viel für mich aufgegeben und ich war nicht einmal bereit, Heroin auf zu geben.
Hoffentlich würde er das schnell bemerken und mich in den Wind schießen. Es wäre zwar schmerzvoll, aber besser, als eine Lüge zu leben. Besser als ihn zu belügen, mich selbst zu belügen.
Ich war ein hoffnungsloser Fall. Und trotzdem war Jared für mich da. So als würde er mich einfach nicht loslassen können. So als hätte ich mehr als einen Freifahrtschein, scheiße zu sein.
Mit meiner Bewerbung in der Hand machte ich mich auf dem Weg zur Bushaltestelle. Ich würde mich bei Starbucks um einen kleinen Job bewerben, damit Jared nicht mit allem allein dastand. Und damit ich eine Ablenkung hatte.
Der Bus kam nach wenigen Minuten und ich zeigte ihm die Fahrkarte, die eigentlich nicht mehr gültig war. Er nickte und ließ mich durch.
Der Bus war randvoll, da wohl fast jeder um diese Uhrzeit zur Arbeit oder Schule musste. Da blieb mir nichts anderes übrig, als zu stehen.
Irgendwie... wurde mir übel. Ich hatte nichts gefrühstückt und nichts getrunken, vielleicht lag es daran. Aber eigentlich hatte sich mein Magen schon daran gewöhnt, nicht zu frühstücken.
Vielleicht lag es auch an der wilden Fahrweise des Busfahrers.
Das ekelhafte Gefühl in meinem Magen wurde mit starken Unterleibschmerzen kombiniert. Ich hatte das Gefühl, hin und her zu schaukeln. Das Blut wich mir aus meinem Gesicht und meine Augen kehrten sich nach innen. Dann spürte ich nur noch, wie ich auf dem Boden des Busses aufprallte.
***
Als ich aufwachte, blickte ich geradewegs in die besorgten, blauen Augen einer Blondine im weißen Kittel.
"Ist alles in Ordnung?", fragte sie und sah mich eindringlich an.
Ich blinzelte mehrmals und richtete mich auf. "Ja... Was mache ich hier?"
"Sie sind im Bus gestürzt. Es ist aber nichts ernstes passiert. Sind sie schwanger?"
Ich schüttelte schnell den Kopf. "Ich bin nicht fruchtbar", erklärte ich.
Ein Mann mit gräulich braunem Haar stürmte haareraufend herein und schüttelte den Kopf. "Ms Haverlin", sprach er mich direkt an. "Sie sind schwanger. Seit punkt fünf Wochen, um genau zu sein."
Und plötzlich blieb meine Welt stehen. In meinen Ohren rauschte es und mein Herz hörte für einen Moment auf zu schlagen. Das konnte nicht sein. Ich war unfruchtbar. Nachdem Eliah mir gesagt hatte, dass ich vergewaltigt wurde, habe ich mehrere Schwangerschaftstests gemacht. Vor allem, weil seit dem meine Periode ausblieb.
Aber der Mann, der ein Doktor zu sein schien, sagte, ich sei seit fünf Wochen schwanger. Vor fünf Wochen gab es nur eine Person, mit der ich Sex hatte.
Aber das konnte nicht sein. Im Internet stand schließlich, dass man durch den Konsum von Heroin unfruchtbar werden konnte - vor allem, wenn man nicht genug aß. Und meine Periode setzte schon aus, nach dem ich das erste Mal Heroin nahm.
Eliah. Er hatte gesagt, er würde niemals den Fehler machen und ein Kind in diese Welt setzen. Er würde niemals Vater werden. Er ist nie in mir gekommen, aber das war keine sichere Verhütungsmethode. Wie konnten wir nur so dumm sein? So verdammt dumm und verantwortungslos!
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Catch me if I fall
ChickLitAbgeschlossen ✔️ Er verachtet sie. Er schmeckt sie. Er stürzt sie in den Abgrund. Sie fällt. Wir lagen auf den Rücken und brauchten nichts zu sagen. Ich glaubte, genau das brauchte er gerade - und ich konnte klar verstehen, wieso. Was immer ihn bedr...