27. Kapitel Schlafen

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Das Abheben des Fliegers bekomme ich faktisch nur unterbewusst mit. Von dem langen Flug auch nicht wirklich was. Nur das ich irgendwann von der Stewardess eine Decke bekommen habe und ich mich dann lang mache. Nach ungefähr 9 Stunden Schönheitsschlaf erwache ich ausgeruht und entspannt. Die Kabinencrew hat mich schön schlummern lassen, war auch besser für sie. Ich räkel mich gerade ein wenig und bin doch erstaunt, dass mein Schlaf tief und traumlos war, da steht schon die Stewardess neben mir und fragt, ob sie mir etwas Gutes tun kann. Okay ein Latte Macchiato wäre jetzt toll und falls sie den nicht haben tuts auch ein schwarzer Darjeeling mit Milch und Zucker. Sie schiebt ab, um aber kurz darauf dann mit einer Entschuldigung mir den Tee sowie ein paar Häppchen vor die Nase zu stellen. Na dann genießen wir mal und schauen wie lange es noch dauert. Durch das lange Schlafen zum Glück nicht mehr lange und wir erreichen ohne Probleme den Airport von Oranjestad. Nun geht dieses lästige Prozedere von Flieger verlassen, Gepäck einsammeln, Sicherheitskontrolle und dann orientieren mal wieder los. Die hiesigen Temperaturen und das Wetter sind sehr schön, so dass als erste Amtshandlung schon mal der Pulli seinen Weg von meinem Körper und in den Rucksack findet. Die Einreiseformalitäten sind auch schnell erledigt, Gepäck geschnappt und auf zum nächsten Taxi. Hinter dem Steuer sitzt ein wirklich witziger älterer Herr, der es nicht verstehen kann, warum so ein schönes Schneewittchen, wie ich das seiner Meinung nach bin, hier alleine Urlaub macht. Mal abgesehen, dass ich nicht wirklich Ähnlichkeit mit dieser Märchenfigur habe, außer vielleicht und wie bereits erwähnt kein Arsch und kein Tittchen sowie typisch nordeuropäische helle Haut, aber kurze braune Haare und ebenfalls braune Augen sprechen dagegen. Er schmunzelt mich von der Seite an, befindet aber es bei diesem Namen zu belassen, da ihm Margarete nicht für mich gefällt. Ja ich heiße Margarete, fragt mich nicht was meine Eltern geritten hat, mir diesen Namen zu geben. Ich hasse ihn und meine Freunde nennen mich eigentlich nur Grete, Marga oder Entchen. Auch nicht viel besser, aber egal. Mein Taxifahrer stellt sich dann als Jasper vor, ein sehr typischer Name für einen doch sehr karibisch aussehenden bestimmt 60-jährigen dunkelhäutigen Mann, und bringt mich fröhlich plaudernd zu meiner Unterkunft für die nächsten 4 Tage. Am Aruba Surfside Marina angekommen hilft Jasper mir beim Gepäck, ich bezahle die Fahrt gerne mit einem dicken Trinkgeld und will mich verabschieden. Tja wie gesagt will, der Herr drückt mir seine Karte in die Hand mit dem Hinweis, wenn ich einen persönlichen Guide brauche, einfach anrufen, er macht das gerne und zieht mich in eine Umarmung. Ok, was sind die Typen neuerdings so touchy und warum? Eigentlich mag ich sowas auch nur bei wirklichen Freunden, hier fühlt es sich komischerweise gut und richtig an. So als würde mich Papa in den Arm nehmen, naja so glaube ich würde es sich anfühlen, wenn meiner das je getan hätte oder tun würde. Solche Körperlichkeiten kamen allerdings nur von meiner Oma Almuth, Papas Mama und die lebt leider schon lange nicht mehr. Jasper fährt los und ich stiefel Richtung Rezeption.

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