29. Kapitel Flughafenbegegnung

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An dem Abend habe ich die Visitenkarte einfach nur weggesteckt und dann leider auch vergessen. Der nächste Morgen beginnt mit einem fetten Kater und jeder Menge Hektik, da ich vergessen habe mir einen Wecker zu stellen. Bram sieht auch nicht besser aus und wir sitzen schweigend beim Frühstück und pflegen unser Tierchen. Am Flughafen trennen sich dann leider unsere Wege, Bram fliegt Heim nach Berlin und für mich geht's nach Hause in meine Herzensheimat Helsinki. Dort lebe ich jetzt mehr oder weniger schon 5 Jahre und habe so gute Freunde gefunden, die mir schon fast näher und wichtiger wie meine eigene Familie sind. Der kleine Hüpfer mit dem Flieger von Stockholm nach Helsinki ist nicht erwähnenswert. Da Sanna, meine Herzensschwester mich vom Flughafen abholen will, konnte ich meine Hanna in der Garage lassen und sie musste nicht im Parkhaus rumstehen. Noch ziemlich angeschlagen verlasse ich also den Ankunftsbereich und schaue mich schon mal nach Sanna um. Stellen wir doch mal das Handy an, vielleicht hat sie mir ja da mitgeteilt, wo sie mich einsammelt. Und tatsächlich eine WhatsApp von ihr, in der sie mir mitteilt, dass sie im Stau steht und ich mich doch bitte solange ins Cafe setzen möchte. Okay Kaffee klingt gut und ich laufe dorthin. Je näher ich dem ersehnten Kaffee komme, umso lauter wird das deutsche Getuschel um mich herum. Verwirrt schaue ich mir die Flughafenbeschilderung an, aber nein ich bin in Helsinki. Was ist denn hier los und vor allem  was haben diese deutschen Mädels für ein Problem. Dann schaue ich in die Richtung, in die die Mädels verzückt, verschüchtert und trotzdem neugierig starren. Manche machen sogar ungeniert Fotos und Videos vom Objekt ihrer Begierde, so richtig paparazzimäßig. Ohje, na mir würde das nicht gefallen. Gottseidank bin ich in dieser Promiwelt nicht zu Hause und brauche mir darüber wann, wie und wo ich beobachtet werde, keine Gedanken machen. Dem Typen, der hier schon fast für Sabberanfälle seiner Anhängerinnen sorgt, scheint mit der Aufmerksamkeit aber ziemlich cool umzugehen und widmet sich seiner weiblichen Begleitung mit einer Intensität, dass es schon fast jugendgefährdend ist. Ich verziehe mich in das Cafe und setze mich, während ich der Bedienung noch meinen Getränkewunsch nenne. Ich hebe meinen Blick, um auf die Uhr an der gegenüberliegenden Seite zu werfen. Dummerweise steht dieser Typ mit seiner Entourage genau im Blickfeld, was nicht weiter schlimm wäre, wenn er nicht so riesig wäre. Beim Hochschauen treffen meine Augen genau auf seine stahlblauen und er zwinkert mir zu. Äh bitte, was wird das, wie ist der denn drauf. Frisst seine Trulla fast auf und zwinkert fröhlich in der Gegend rum. Auf so Typen stehe ich ja unheimlich, nicht. Entweder er ist treu, dann wird auch nicht fremdgeflirtet solange ich dabei bin oder er ist dann lieber Single. Alleine kann er das gerne machen, solange es nur beim leichten Schäkern bleibt. Aber über was mache ich mir hier überhaupt Gedanken, der Typ interessiert mich nicht die Bohne. Mittlerweile scheint sein oder ihr oder ihr gemeinsamer Flug wohl aufgerufen worden zu sein, da die ihr Handgepäck schultern und von dannen ziehen. Na endlich Ruhe im Karton, soweit man das auf einem Flughafen haben kann.

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