101. Kapitel bis zum Ende

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Er schaut mich einfach nur mit seinen strahlend blauen Augen an und schüttelt dann seinen Kopf. Ich glaube, das er gerade fassungslos ist. Zumindest scheinen ihm gerade die Worte zu fehlen. Ok, denke ich, der Herr ist definitiv auch mal sprachlos und streichel ihm über seine leicht bärtige Wange. Er schaut mich an, wackelt wieder mit dem Kopf von links nach rechts und küsst mich liebevoll. Leider muss er nochmal kurz ins Bad, was rasch erledigt ist, kommt zurück ins Bett und lässt mich wieder an sich kuscheln. Ein weiterer Knutscher landet erst auf meinen Lippen und dann auf der Stirn, bevor er brummt "lass uns schlafen Lumikki". Eigentlich eine gute Idee, doch ich kann meinen Blick nicht von ihm abwenden. Seine Augen sind geschlossen und die Gesichtszüge komplett entspannt mit einem zufriedenen Lächeln auf seinen schönen Lippen. Wenn ich mein derzeitiges Gefühl beschreiben müsste, keine Ahnung, mit Liebe. Ja ich glaube, das trifft es am besten. Einfach nur Liebe für diesen tollen und unfassbaren Mann. "Hey, zum Schlafen musst du deine kleinen Rehäuglein schließen und aufhören mich zu beobachten, Engelchen" spricht er mich an und ich schrecke aus meinen Gedanken. Das schiefe Grinsen wird noch ein Stückchen breiter und er nimmt nun mein Gesicht in seine großen und doch so zärtlichen Hände, haucht mir wieder mal einen Kuss auf die Lippen "oder muss ich dich nochmal lieben, damit du endlich kaputt bist und schlafen kannst", wobei er zusätzlich noch neckisch mit seinen Augenbrauen wackelt. "Oh Gott, nein, obwohl" denke ich und mein Mienenspiel wird von ihm genauestens beobachtet. Er lacht jetzt tief und brummend, so dass sein und auch mein Brustkorb vibriert. Dieses Lachen vor, während und vor allem nach dem Sex kenne ich nicht. Früher galt es die Klappe zu halten, war es doch ein reiner Akt der männlichen Befriedigung und hatte nix mit gegenseitigem Spaß und Verwöhnen zu tun. Noch viel weniger damit, dass ich auf meine Kosten gekommen wäre. Geschweige denn, dass hinterher noch Zärtlichkeiten ausgetauscht oder gekuschelt wurde. Leise schleicht sich bei mir der Gedanke ein, dass ich ihn dafür noch viel mehr liebe und auch für alles andere, wie er ist und mit mir umgeht. Ich genau das bis zum Ende unserer Tage haben möchte. Dieser Gedanke sollte mich jetzt zu diesem Zeitpunkt eigentlich erschrecken, tut er aber nicht, da er sich für mich absolut richtig anfühlt. Ich seufze einfach nur zufrieden auf, gebe ihm noch ein Gutenachtkuss und lege meinen Kopf wieder auf seiner Brust ab. Er streicht mir zärtlich den Rücken rauf und runter und ich falle schnell ins Traumland. Im Halbschlaf oder ist es vielleicht doch schon ein Traum, höre ich seine Stimme, wie sie mir leise sagt, dass er mich liebt und nie mehr hergibt. Oh ja, das wäre schön, wenn es Wirklichkeit werden könnte. Nur leider kommt dann doch mein Verstand mit dem Teufelchen um die Ecke und wollen mir weiß machen, dass das ja nicht wirklich passieren wird. Erstens bin ich doch nur eine kleine, graue Maus und nicht gut genug für ihn und zweitens wie soll das nach dem Urlaub denn funktionieren. Zumal er mich bestimmt nur als Urlaubsflirt, Liebelei oder was auch immer sieht und bestimmt keine tieferen Gefühle für mich hat. Wäre ja auch zu schön, wenn mir Lady Fortuna einfach mal wohlgesonnen ist und ich glücklich leben darf. Das Engelchen versucht mit dem Herz und allen in mir schwebenden Glücksgefühlen die beiden zum Schweigen zu bringen. Ach egal, ich lasse es einfach auf mich zukommen und genieße solange einfach diesen wunderbaren Gefühlsrausch mit allem was sich mir so bietet. 

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