158. Kapitel die nächste Gabel

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Der Doc hat mich zwischendurch auch noch schnell vom Tropf befreit, so dass ich wieder mehr Mobilität habe. Aus diesem Grund können wir unser mehr oder weniger üppiges Mahl, auf dem Balkon einnehmen. Okay, Charming ist auf seinen eigenen Füßen und ich auf seinem Arm dorthin gelangt, da ich noch recht wackelig bin und mein Schatz mich nicht laufen lassen hat. Bei Charming ist es auch die üppige Variante und bei mir eher die wenigere. Irgendwie scheint er doch sehr hungrig zu sein, so wie er reinschaufelt und mich dabei fröhlich anstrahlt. Bei mir ist es eher nicht so, da mein Kopf all die leckeren Köstlichkeiten schon gerne verputzen würde, mein Magen aber nach fünf Happsen beschließt satt zu sein. Charming schaut mich auch leicht besorgt an und versucht mich zum Weiteressen zu animieren. "och Prinzessin, komm noch ein Happs für mich, bitte" klimpert er mich mit Rehäuglein an und ich nehme den Bissen von seiner Gabel, da kann man äh Frau ja bei dem Anblick nicht wirklich das Gewünschte verweigern. Doch als er mir die nächste Gabel mit einem bittenden Blick an die Lippen hält, muss ich ihn leider enttäuschen. "Sorry, aber ich kann wirklich nicht mehr, sei nicht böse" schüttel ich betrübt meinen Kopf und schaue von mir selbst enttäuscht aufs Wasser hinaus. Jetzt versaue ich dem Herrn noch seinen wohlverdienten Urlaub und er muss sich über mich sorgen bzw. eher ärgern. Dieser Gedanke macht mich traurig aber zugleich auch wütend. Ich traue mich auch nicht den Blick zu heben, geschweige denn Charming anzusehen. "Hej, Lumikki hör auf damit" steht Charming auf, kommt um den Tisch herum, nimmt mich auf seine starken Arme und setzt sich auf meinen Platz mit mir auf dem Schoß. "Lass die Gedanken Engelchen, du versaust hier niemanden etwas und ich bin dir auch nicht sauer, wenn du nichts mehr essen kannst. Hörst du, wenn in deinem Bäuchlein kein Platz mehr ist, dann ist das so" spricht er beruhigend auf mich ein, während er zärtlich mein Gesicht umfasst und mich sanft zwingt ihn ansehen zu müssen. Sein Blau mustert mich besorgt und ich bin wieder einmal fassungslos über sein Einfühlungsvermögen. Er zieht mich noch weiter an seine Brust und legt seinen Kopf seufzend auf meinem ab. Ich bin gerade wieder dezent überfordert, ergebe mich aber in dieses wohlige Gefühl in seinem Arm und nehm sein Gesagtes so hin. Was soll ich auch anderes machen. Zum Weglaufen, Krawall machen oder ähnlichem bin ich einfach nicht stark genug im Moment. Will ich auch nicht wirklich, da ich hier bei ihm sein will und definitiv auch nie wieder ein Leben ohne ihn führen möchte. So kuscheln wir vor uns hin, bis der Herr beschließt, dass ich wieder ins Bett gehöre und mit mir auf dem Arm aufsteht. Ich tippe ihm leicht auf die Schulter "ähm Schatz, würdest du mich bitte im Bad abstellen, ich muss mal ganz dringend". Was er dann auch netterweise tut und mich auch dort allein lässt, aber nicht ohne mir vorher noch ein sanftes Küsschen aufzudrücken. "Ruf, wenn du fertig bist und ich dich holen kann, ja. Keine Experimente heute, bitte". Puh, wie ich dieses in Watte packen hasse, aber andersrum ist es auch schön umhegt zu werden. Zu wissen, da ist jemand, der sich um dich sorgt und dass ich nicht mehr alles alleine schaffen muss. 

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