Keine Ahnung wie lange ich mich in dieser kleinen Ecke zusammenkauere. Die Tränen laufen ohne Stop und ich versuche keinen Mucks von mir zu geben. Dann bemerkt mich hoffentlich niemand. Liese und James gehen anscheinend suchend über das Deck und ich kann dabei hören, wie er sagt, dass was immer mir im Leben bis jetzt passiert ist, es anscheinend nix Gutes war, weshalb ich so reagiere und er dann verstehen kann, dass ich abhaue und mich verkrieche. James mich allerdings bewundert, dafür, dass ich der Mensch bin, der ich nun bin und am liebsten allen die mir gegenüber nicht ok waren, die Meinung geigen will. Ein dankbares Gefühl steigt in mir hoch, lässt sogar die Tränen so langsam versiegen und ich schließe meine müden Augen, nur etwas ausruhen. "Hey Lumikki, Engelchen komm mach deine schönen Augen auf" vernehme ich vermeintlich kurz darauf an meinem Ohr, während der Inhaber der Samtstimme mir dabei sanft über die Wange streichelt. Ich schüttle verneinend meinen Kopf. Ich schäme mich für den Abgang und mein Verhalten und hoffe, dass er versteht und mich in Ruhe lässt. Nein, tut er nicht. Im Gegenteil, er zieht mich vorsichtig aus der Nische direkt in seine Arme und murmelt tröstende und beruhigende Worte sanft vor sich her. Dabei streichelt er mir über den Kopf und Rücken, was seine Wirkung nicht verfehlt "Lumikki, komm es ist spät und das sieht auch nicht sehr bequem aus, wie du da hockst. Dein Bett wartet auf dich, da kannst du gleich weiterschlafen." Ich öffne nun doch die Augen, schaue ihn aber nicht an. Warum ist er bei mir? Ich bin doch viel zu anstrengend und peinlich, als dass man sich um mich kümmern muss. Ich selbst wäre vor mir Dramaqueen schon längst abgehauen, doch der Herr hockt unbeirrt vor mir. Seine Hand kommt nun in mein Sichtfeld und fasst mir unters Kinn, um es anzuheben. So zwingt er mich sanft ihn ansehen zu müssen, doch ich schließe schnell wieder meine Augen. "Schau mich bitte an, Kleines, ich tue dir nichts. Es wird dir hier auch niemand was tun oder zu Nahe kommen, das verspreche ich dir. Ich passe auf dich auf, ok. Vor allem der Typ wird sich von dir fernhalten, Max und ich haben ihm eine Ansage gemacht, an die er sich hoffentlich hält. Also komm, sonst trage ich dich gleich." Oh nein, bitte nicht, ist mein Gedanke, schaue ihn an und stehe etwas wackelig auf. Sofort ist Samu da und hält mich sicher in seinem Arm, um mich in unsere Kabine zu geleiten. Ich versuche zu verstehen, was er mit den Worten "er hat eine Ansage bekommen" meint, doch aufgrund des Alkohols und meiner emotionalen Instabilität gelingt mir das nicht, dafür ist das Chaos in meinem Kopf einfach zu groß. Er schiebt mich wortlos und vorsichtig ins Bad und legt mir mein Trikot hin, damit ich mich schlaffertig machen kann. Das dauert anscheinend alles ein wenig länger, da es klopft und er mich von der anderen Seite fragt, ob soweit alles gut ist. Kein Nachfragen, warum ich so reagiert habe oder Schimpfen wegen des Dramaauftritts. Nein, er ist einfach nur da, lässt mich nicht allein und beruhigt mich allein durch seine Fürsorge. Und mal wieder stelle ich mir die Frage, warum macht er das, was hat er davon, sich mit mir dämlicher Kuh abzugeben. Ich verlasse das Bad und stehe unschlüssig im Raum, kann ich jetzt wirklich im Bett schlafen, oder lieber nicht? stelle ich mir selbst die Frage.
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Wieso immer ich?
FanfictionBin ich einfach nur am falschen Ort zur falschen Zeit gewesen oder was?