61. Kapitel Frühstück

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"Man Marga reiß dich zusammen, du benimmst dich gerade wie ein Pubertier" schimpfe ich stumm mit mir und hebe meinen Kopf, der schon wieder die Farbe einer Tomate annimmt. Mein Blick trifft auf den amüsierten und doch so liebevollen Blick von Samu. Amüsiert kann ich verstehen, benehme mich ja auch wie ne Lachnummer, aber liebevoll? Meine Gedanken sind heute morgen irgendwie auch noch nicht richtig klar und kontrolliert, so dass es wieder ein paar Minuten braucht, bis ich mit einem einfachen Moi antworte. Währenddessen haben wir uns die ganze Zeit in die Augen gesehen und ich muss feststellen, dass er wirklich wunderschöne hat. Doch irgendwie erinnern sie mich auch an wen, nur fällt es mir in meinem noch leicht benebelten Hirn nicht ein. Immer noch stehen wir hier, keine Ahnung wie lange schon, und ich weiß wirklich nicht, was hier gerade abgeht. Endlich löst er seinen Blick von meinem und nimmt einfach meine Hand um mit mir auf den Balkon zu gehen, wo er das Frühstück angerichtet hat. Und schon wieder kriege ich eine gewischt, weshalb ich meine Hand aus seiner ziehe und mir über die Stelle reibe. Er schaut mich etwas traurig an und krabbelt dann selbst über die Stelle an seiner Hand, wo es bei ihm geknallt hat und lächelt mich dabei schüchtern an. Wieso ist der heute so zu mir oder träume ich noch? Da er jetzt den Stuhl zurückzieht, damit ich mich setzen kann und auch wieder ranschiebt, bedanke ich mich erstmal mit einem Kopfnicken bei ihm. So wirklich wissen, was ich sagen kann oder soll, weiß ich nicht. Soll ich ihn fragen, wie ich ins Bett gekommen bin und wie mein Kleid von meinem Körper verschwunden ist. "Nee lieber nicht, das ist echt peinlich" schimpfe ich im Stillen mit mir. Irgendwie ist mir die ganze Situation nicht geheuer und deshalb sage ich erstmal leise "kiitos". Ein Kopfschütteln sorgt dann dafür, dass ich Samu wieder anschaue. Er sieht mich lächelnd und mit strahlenden Augen an und zeigt auffordernd auf das Frühstück. "Du brauchst dich nicht bedanken und ich möchte bitte nicht, dass du jetzt die ganze Reise hier auf der Liege schläfst." führt er dann aus und bevor ich was dazwischen sagen kann, redet er einfach weiter "Ja, es ist eine doofe Situation und ehrlich, ich möchte eigentlich auch nicht mit einer mir fast fremden Person in einem Bett schlafen. Versteh das jetzt nicht falsch, du bist eine wunderschöne, zwar sehr eigenwillige, aber mir doch sehr sympathische kleine Lady. Nur habe ich in letzter Zeit viel Stress gehabt und hatte eigentlich vor hier zur Ruhe zu kommen." Mir entweicht auf diese Aussage hin ein leichtes Schnauben und ich denke mir "ach ne, rate mal wer noch", was ihn auf und verwundert zu mir schauen lässt. Seinen Redefluss stoppt es allerdings nicht wirklich und er spricht weiter "Können wir das nicht irgendwie hinkriegen, ich werde dir nicht auf den Keks gehen, versprochen. Nur kann ich es nicht mit mir vereinbaren, dass ich im Bett schlafe und du draußen auf der Liege. Ich weiß nicht, lass uns das ganze hier als WG sehen." schaut er mich nun mit Hundewelpenblick an.

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