133. Kapitel in Watte packen

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Oh Gott, und wieder mal erwartet mich ein absolut niedlicher und hinreißender Anblick und ich kann es immer noch nicht fassen, dass dieser wunderbare Mann hier neben mir liegt und mich anscheinend wirklich liebt. Außerdem frage ich mich erneut, wie ein erwachsener Mann nur wie ein kleiner, süßer Lausejunge und dabei so verdammt sexy aussehen kann. Okay, das mit dem niedlich sollte ich lieber ihm gegenüber nicht erwähnen, kommt bestimmt nicht so gut bei ihm an. Ich glaube, kein gestandener Mann möchte in Bezug auf sich die Wörter niedlich oder süß hören, auch wenn er es nun einmal ist. Charming schnarcht leise vor sich hin und ich schmachte ihn einfach weiter an. Soll ich lieber aufstehen, damit ich ihn weiter friedlich schlafen lassen kann, ihn wecken oder selber nochmal etwas schlafen, versuche ich eine Entscheidung zu treffen. Während meine Hirnwindungen nach der richtigen Antwort suchen, haben sich meine Finger bereits selbstständig gemacht und fahren seine entspannten Gesichtszüge lang. Meine Tätigkeit bemerke ich selber irgendwie nicht, dafür bin ich einfach zu fasziniert von diesem Anblick vor mir. Erst das leise "hmm schön, nicht aufhören mein Engel" bringt mich in die Realität zurück und ich schaue nun in zwei müde aber strahlend blaue Bergseen. "Guten Morgen meine Schöne" brummt er mir tief entgegen. Herrje, da ist die Waffenscheinpflicht wieder und meine Hormone fangen schon wieder an durchzudrehen, was mir der Herr wohl ansieht. Sein Schmunzeln lässt mich dies jedenfalls vermuten und er küsst mich federleicht zur Begrüßung. Allerdings ändert sich kurz darauf sein Blick in traurig-besorgt, wobei ich nicht ganz verstehe warum. Wir hatten gestern Abend heißen Sex und die ganze restliche Nacht miteinander gekuschelt, also wo ist sein Problem. Er streichelt mir jetzt seinerseits über die Wange und dies so vorsichtig, als könnte ich jeden Moment unter seinen zarten Berührungen zerbrechen "Es tut mir leid…" und in dem Moment fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Er wird doch wohl nicht ein schlechtes Gewissen haben, weil der Sex doch recht hart, fast dominant war und ich lasse ihn deshalb erst gar nicht aussprechen. Meine Lippen verschließen seine und ich hindere ihn so am weitersprechen. Er will in den Kuss hinein seinen Satz beenden, doch ich schüttel meinen Kopf. Ich will das nicht hören, er hat nichts gemacht, was mich verletzt oder geängstigt haben könnte und mir geht es gut. Nein, falsch mir geht es fantastisch, ich fühle mich lebendig, begehrt und vor allem geliebt. "Man Engelchen, jetzt lass mich doch bitte mal aussprechen" beendet er nun unseren Kuss und setzt sich im Bett auf. Okay, dann wohl doch ein Krisengespräch am frühen Morgen, der so schön angefangen hat. Ich setze mich also auch auf, ziehe mir die Decke um meinen nackten Körper, da ich mich so unbekleidet im Moment nicht wohl fühle und schnaufe hörbar aus. "Charming hör mir jetzt bitte gut zu. Ja, wir hatten gestern harten Sex und vielleicht sollte ich deshalb Angst vor dir haben. Tu ich aber nicht. Es war …" hebe ich leicht ratlos meine Hände an "keine Ahnung warum… ich habe es sehr genossen und muss auch nicht immer die Kuschelnummer haben...ach man…" versuche ich ihm zu erklären, dass er bloß kein schlechtes Gewissen haben braucht und anfängt mich in Watte zu packen. Das will und möchte ich nicht. Er soll sich ebenfalls wohlfühlen und so sein, wie er nunmal ist. In jeder Hinsicht und sexuell gesehen muss ich ehrlich gesagt ja auch noch rausfinden, was ich wirklich mag und was nicht. Doch das gestern Nacht, das mochte ich sehr und hätte nix dagegen,dass oder ähnliches nochmal zu erleben. 

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