28. Kapitel dröges Event

180 5 0
                                    


Einchecken und das wirklich geräumige Zimmer beziehen, ging zügig und komplikationslos. Jetzt sitze ich in dem hoteleigenem Restaurant, genieße das leckere und gute Essen, schaue aufs Meer und denke darüber nach, wie es gekommen ist. Tja eigentlich nur weil ich in Schweden bei einem langweiligen Pflichttermin vom Verlag an einem Tisch mit Ann und Mikael Krafft saß. Dank diesem echt süßen und total sympathischen Ehepaars wurde es ein kurzweiliger, lustiger und feuchtfröhlicher Abend. Mal abgesehen davon, dass Mikael auch deutsche Vorfahren hat, was irgendwie verbindet, waren wir auch sehr schnell auf einer Wellenlänge. Als wir dann beim Thema Urlaub ankamen, stellte Mikael mir unheimlich viele Fragen. Wie lange und warum ich wo schon gewesen bin. Wie ich normalerweise dort hin komme und wo ich dann wohne. Was mir dabei wichtig ist. Ob ich eher der aktive Urlauber bin oder es lieber ruhig mag. Wow immer ruhig, alter Mann. So schnell wie er seine Fragen abgefeuert hat, kann ich gar nicht antworten. Ann hat ihn dann kurz eingebremst, um mir überhaupt die Möglichkeit zu geben, was zu sagen. Etwas irritiert über soviel Interesse, konnte ich es mir dann auch nicht verkneifen zu fragen, warum er das alles wissen will. Das süffisante Grinsen gibt mir noch mehr Rätsel auf und eine Antwort bekomme ich auch nicht so wirklich. Stattdessen stellte er mir wieder eine Frage, naja eigentlich zwei. "Magst du Segelschiffe und Kreuzfahrten?" Hm, keine Ahnung, mag ich? Ich bin gerne auf dem Wasser, war es nur noch nicht für längere Zeit. Kreuzfahrt, äh meinte er jetzt sowas wie Traumschiff oder Aida? Um Gottes Willen, bloss nicht, ich bin da mehr für Segelschiffe ala Alexander von Humboldt oder ähnlich großes. Bis jetzt habe ich auch erst einmal so etwas wie eine Kreuzfahrt gemacht. Naja Kreuzfahrt, meine Mädels und ich haben den Junggesellinnenabschied von Sandra mit einer 3-tägigen Schiffsreise auf der Color Magic von Kiel nach Oslo und zurück gefeiert. Eigentlich eine Fähre, aber so und vielleicht noch pompöser stelle ich es mir auf einem Kreuzfahrtschiff vor. Ann und Mikael hören mir gespannt zu, als ich endlich nach und nach den Fragenkatalog abarbeite. Den Sinn und Zweck habe ich zwar immer noch nicht verstanden, soll mich aber auch nicht interessieren. Wir haben echt viel Spaß. Mein eigentlicher Grund für den Besuch dieser Veranstaltung, nämlich Händeschütteln, Smalltalk und Networking ist vergessen. Bram hat auch keine Chance etwas daran zu ändern und diese "ehrenvolle" Aufgabe alleine übernommen. Dank ihm sitze ich also an diesem Tisch in Stockholm leicht angetüdelt und führe dieses für mich komische Gespräch. Ann merkte wohl, wie ich immer verwirrter werde und sagt ihrem Mann, er solle mich doch endlich erlösen und aufklären. "Moment liebe Ann, aufgeklärt bin ich seit der 5. Klasse und das ist auch schon eine Weile her." denke ich mir. Auf das folgende schallende Gelächter wird mir dann klar, dass ich wohl nicht nur gedacht habe. Mikael wischte sich die Lachtränen aus dem Gesicht und gibt mir seine Visitenkarte mit der Bemerkung, "wenn du mal Bock auf eine Segelkreuzfahrt hast, melde dich einfach". 

Wieso immer ich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt