159. Kapitel Habertaxi und Trinkgeld

118 7 0
                                    


Den Toilettengang erledige ich noch recht souverän, doch meine anschließend anvisierte Körperpflegeprozedur muss ich dann aufs Minimum beschränken. Dazu reicht meine Kraft dann gerade noch so und mein Verstand setzt sich diesmal auch über meine Sturheit hinweg. Ist sich mit meinem Körper einig, dass es doch besser ist, sich helfen zu lassen und nicht die unbesiegbare Madame zu geben. Also setze ich mich auf den Badewannenrand und rufe nach meinem Schatz. Der streckt auch sofort seinen Kopf durch die Tür, um erstmal die Lage zu sondieren "Was ist los, Kleines" fragt er dann auch leicht panisch, als er mich doch recht schlapp da rumhocken sieht. "Alles gut, ich schaffe es nur nicht alleine zurück." lächele ich ihn zaghaft an. "Ok, dann sorgt das Habertaxi mal dafür, dass du unbeschadet und auf schnellstem Weg in dein Bettchen kommst" und schwupps, hat er mich auch auf seinen Armen und bringt mich ins Zimmer. "So schöne Frau, da wären wir" legt er mich sanft in die Kissen. "Fein, vielen Dank. Was muss ich denn jetzt dem Habertaxi als Entlohnung zahlen?" scherze ich etwas verlegen, da es mir trotzdem unangenehm ist, ihn um Hilfe bitten zu müssen. "Mhm Mylady, die Bezahlung erfolgt bei unserem Service in Naturalien" steigt er darauf lachend ein "und muss auch sofort beglichen werden." Dabei zeigt er mit seinem Finger auf seine Wange und macht eine Kußschnute zur weiteren Erklärung. Jooa, mit der Bezahlung kann ich leben, sehr gut sogar. So ziehe ich ihn näher an mich ran und gebe ihm erst das gewünschte Küsschen auf die Wange. Bevor ich dann doch sein Gesicht so zu mir drehe, dass ich ihn auch auf den Mund küssen kann. Sein leises genießerisches Brummen zeigt mir auch, dass er gegen mein Trinkgeld nichts einzuwenden hat. Sanft knutschen wir miteinander, genießen einfach nur die Nähe des anderen, ohne weitergehende Hintergedanken oder Handlungen. Doch auch diese recht züchtige Knutscherei wird schlussendlich von uns beiden unterbrochen, da es nicht nur für Charming leicht unbequem wird. Ein letztes Mal treffen seine weichen Lippen auf meine und dann brummt mir der Herr leise entgegen "kuschel dich schonmal ein, ich komme gleich wieder. Muss auch mal schnell wohin". Er erhebt sich und verschwindet flotten Schrittes im Bad, wobei ich jede seiner Bewegung genauestens beobachte. "Hach, watt is das doch für ein lecker Kerlchen" seufzt das Engelchen und Teufelchen boxt ihm empört auf den Arm. Amüsiert über meine inneren Fraggels schüttel ich meinen Kopf und verfolge meinen Herrn beim Rückweg aus dem Bad zu mir ins Bett mit einem Lächeln auf den Lippen. "Na Schönchen, was ist so lustig" fragt er mich dann auch sogleich. "Nix, nix, alles gut" und kuschel mich an ihn ran, sobald er sich neben mich gelegt hat. "Aha, na dann ist ja gut" schmunzelt er mich an "und nun ruhen wir beide uns etwas aus, ja. Knöpfchen zu und schlafen mein Herz". Okay, die Augen schließe ich erstmal, damit Charming zufrieden ist. Hab ihm in der letzten Zeit schon genug Ärger und Sorgen gemacht. Aber ob ich wirklich schlafen kann, bezweifle ich gerade noch. Samu lässt seine Fingerspitzen eine Weile federleicht immer wieder meinen Arm hoch und runter streichen, was eine recht beruhigende Wirkung auf mich hat. Das in Verbindung mit seiner Nähe, dem regelmäßigen Herzschlag und den später noch einsetzenden leisen Schlafgeräuschen von ihm, ist sehr beruhigend und lassen mich auch einschlafen, obwohl ich bis eben eigentlich nicht müde war. Eher körperlich kaputt, aber geistig hellwach. 

Wieso immer ich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt