42. Kapitel Auf nach Berlin

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Das Telefonat mit Mikael und Ann ist lustig und tut meiner geschundenen Seele mehr als gut. Ich bekomme auch während des zweistündigen Telefonats die Bestätigung der Reisegesellschaft und kann mir also dann einen Flug buchen, sobald Bram mir den Termin für Berlin genannt hat. Herrlich, ich bin in dem Moment einfach nur glücklich. Gegen Abend ruft dann mein Lieblingsbetreuer an und fragt, ob es möglich ist, dass ich 7 Tage vor Reiseantritt in Berlin bin, es dauert auch nur den halben Tag oder geht vielleicht auch schneller. Ich checke nebenbei die Flüge von Helsinki nach Berlin und nach Aruba. Ok, Helsinki-Berlin ist jetzt nicht so das Problem. Aber von Berlin nach Aruba lässt sich nichts passendes finden. Mist, aber dann zeigt mir die Suchmaschine einen Flug, der interessant ist. Dazu muss ich zwar nach Amsterdam, aber dies ist von Berlin kein Problem. Ich frage Bram, wann dieses Meeting genau ist und ob er meint, dass ich am gleichen Tag noch zu Mieke fliegen kann. Er bejaht beides, also schnell die Flüge gebucht und eine Nachricht an Mieke geschickt. Sie antwortet prompt und freut sich über mein Kommen und versichert mir, dass ich ihnen nicht zur Last falle. Eher wäre sie böse mit mir, wenn ich woanders nächtigen wollen würde. Fein, dann kann ich das auch als erledigt abhaken. Ich schicke noch eine WhatsApp in die Kasseler Mädelsgruppe über meine sichere und gute Ankunft in Helsinki. Natürlich wollen sie jetzt alle wissen, ob ich mich wieder beruhigt habe und alle versichern mir nochmals, dass Sascha nicht oder nur über ihre Leiche an mich drankommt. Zu Omi Hikkonen runter brauche ich nicht, weil mir gerade eingefallen ist, dass sie ja bei ihrer Schwester in Lahti ist und erst in drei Tagen wiederkommt. Na gut, dann mache ich etwas Haushalt, bestelle mir was zu essen und sag den Helsinki-Mädels auch Bescheid über meine Anwesenheit. Postwendend kommt von Liisa ein "weiß ich schon" und Suvi schmeißt nur ein "Morgen Mädelstreffen im KGB" in die Runde und schon geht es wild her in der Gruppe. Daumen hoch, ein "muss das unbedingt im KGB sein" oder "schlag was anderes vor", gehen hin und her. Mir wurscht bin dabei, gut KGB ist nicht so toll, da es eine Karaoke-Bar ist. Singen ist nicht so meins, bin halt ein sehr unrythmischer und taktloser Mensch, mal abgesehen von meiner absolut gräßlichen Stimme. Lasse gerne die Anderen singen, vorallem die, die es können. Erst mit 3 Atü auf der Kanne bin ich dabei, aber dann richtig und mit vollem Herzen. In dieser Nacht plagen mich trotz der heutigen Ereignisse keine Albträume und ich schlafe ausgesprochen gut. Hin und wieder schleichen sich die blauen Augen und diese mir immer noch unbekannte Singstimme ein, was mich wieder in den Kokon versetzt. Mit diesem herrlichen Gefühl in mir treffe ich mich am nächsten Abend mit den Mädels und habe viel Spaß. Sie reagieren zwar durch die Bank etwas entsetzt, nachdem ich ihnen meine Reisepläne mit der Kreuzfahrt eröffnet habe. Pietra bezweifelt zwar, dass das genau das Richtige für mich ist, wünscht mir genauso wie alle anderen aber trotzdem viel Spaß. Die Tage bis zur Abreise plätschern dahin und dann ist der Morgen gekommen. Auf geht's nach Berlin und in ein neues Leben. 

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