Wieso immer ich?

186. Kapitel die Matratze

Da spielen zwei Delfine in der Nähe der Yacht miteinander. Sie springen immer wieder gemeinsam aus dem Wasser. Man könnte meinen, sie tanzen miteinander, da sie sich um einander drehen, gemeinsam eintauchen und sofort wieder in eleganten Sprüngen zum Vorschein kommen. Dieser Anblick ist so faszinierend, wunderschön und ich verliere mich darin. Bekomme nicht mit, dass mir nun doch Tränen über die Wangen laufen. "Shsh, nicht weinen Lumikki" streicht Charming sie mir sanft ab und erst durch seine Berührung kann ich mich von dem Schauspiel vor uns ab und ihm zuwenden. Seine schönen Bergseen schauen mich ebenfalls leicht glasig, aber trotzdem so unendlich mit Liebe gefüllt an "bitte, nicht weinen, wir schaffen das, hörst du". Zu einer halbwegs vernünftigen Antwort bin ich gerade nicht in der Lage und so nicke ich einfach nur, senke beschämt über meine Sentimentalität meinen Blick. Weiß genau, dass ich ihn in spätestens 3 Wochen hoffentlich wohlbehalten wieder in Helsinki in die Arme schließen kann und verteufel mich selbst erneut dafür solch eine Dramaqueen in Bezug auf ihn zu sein. Doch Charming lässt es nicht zu, sein Finger unter meinem Kinn zwingt mich sanft aber bestimmt ihn wieder anschauen zu müssen. Wobei ihm jetzt auch eine einzelne Träne entfleucht und dies zu sehen mich komplett aus der Fassung bringt. "Ich liebe dich" krächze ich ihm kaum hörbar entgegen und ein sanftes Lächeln erscheint daraufhin auf seinen Lippen "ich dich auch mein pieni Lumikki, so sehr". Unsere Lippen landen wieder aufeinander und ich will mir unbedingt dieses Gefühl, seinen Duft und auch Geschmack einprägen. Irgendwann ist dann erneut der Zeitpunkt gekommen, wo wir uns von einander lösen müssen, aber nur soweit, dass ich meinen Kopf auf seiner Schulter ablege. Ich schließe meine Augen und versuche einfach mich auf das hier und jetzt zu konzentrieren, Charmings gleichmäßiger Atem und Herzschlag, welcher für mich fühlbar ist, lassen mich ganz ruhig und duselig werden. Ein sanftes Streicheln über meine Wange weckt mich und ich schaue mich leicht neben der Spur erstmal um und mein großer Blonder schmunzelt mich amüsiert an "hej Lumikki, auch wenn ich anscheinend sehr bequem bin und ich gerne für dich als Matratze herhalte, aber du wirst jetzt leider gleich aufstehen müssen, da wir bald wieder zurück im Hafen sind und dann zur Royal Clipper zurück gehen." Wie jetzt er ist gerne für mich die Matratze, hä, was will er denn jetzt, denke ich vor mich hin und schaue dabei meine Position an. Na gut, kann verstehen, dass er sich dafür hält, habe mich wohl im Schlaf komplett auf ihn drauf gerobbt und angekuschelt. War bestimmt für ihn nicht ganz so komfortabel, umso mehr bin ich ihm dankbar, dass er es ertragen und mich schlafen lassen hat. Nu giggelt die Matratze sich angesichts meines zerknautschten Gesichtskinos wieder mal einen weg und ich schaue ihn schmollend und zugleich beschämt an, hab bis jetzt auch noch keinen Piep von mir gegeben, wüsste im Moment auch gar nicht was. Eigentlich will ich meinen Kopf senken, nur bloss ihm nicht in die Augen schauen, doch erneut hindert mich sanft seine große Hand zärtlich daran und bringt meinen Kopf so in eine Position, in der ich ihn anschauen muss ohne ein Entrinnen, es sei denn ich schließe meine Augen.