97. Kapitel nur ein Traum

180 7 5
                                    


Erstaunlich ist auch, dass ich, seit dem ich an Bord bin, nur einen Albtraum hatte und relativ gut schlafe. So wie jetzt. Irgendwann sehe ich in meiner schön flauschigen Traumwelt die zwei blauen Bergseen wieder vor mir. Sie sind anfangs noch ganz groß und wie bei einem Zoom, der sich verkleinert fahren sie von mir weg. Aber eigentlich auch nicht so wirklich, sie schrumpfen nur auf ihre normale Proportion, da der dazugehörige Rest sich immer klarer vor meinem geistigen Auge zeigt. Zuerst kommt ein schelmisches Kleinjungengrinsen dazu, welches mir auch bekannt vorkommt. Dann eine blonde Wuschelmähne und Ohren mit schwarzen Knöpfen drin. Zu guter Letzt baut sich dann der ganze Mann vor mir auf und jetzt steht Charming in meinem Traum vor mir. Und er steht nicht einfach so vor mir, nein wir stehen eng umschlungen auf einer Blumenwiese im strahlenden Sonnenschein, welcher das Blau seiner Augen noch mehr betont und ich verliere mich mal wieder in seinem Blick. Ach wie gerne würde ich ihn jetzt küssen, so könnte ich endlich erfahren, ob seine Lippen wirklich so weich sind, wie sie aussehen. Mhm, was hält mich davon ab, ist doch eh nur ein Traum und er bekommt es ja nicht mit. Ich ziehe mir den Traumhaber also im Nacken zu mir ran und lege vorsichtig meine Lippen auf seine, die sich wahnsinnig gut anfühlen. Nur für einen kurzen Moment, denke ich mir und will den Traumkuss auch sofort beenden, obwohl es ein unglaubliches Gefühl in mir auslöst und meine Schmetterlinge im Bauch am durchdrehen sind. Woah, an diese Gefühlsmischung könnte ich mich gewöhnen und hätte da gerne mehr von. Traurig ist allerdings, dass dies nur in meinem Kopf passiert ist, so denke ich jedenfalls. Tja, dumm nur, dass ich ihn im Schlaf wohl wirklich geküsst habe und auch noch auf den Mund. Was ich aber erst durch sein leises Brummen und ein "Bitte noch einen" merke. Ok, ein Auge auf und festgestellt, ich träume nicht und der Herr liegt meinem Gesicht mit seinem direkt gegenüber. Da hätten wir dann auch die Erklärung, warum sich alles so real und fantastisch angefühlt hat. Seine Augen sind geschlossen und nur die Kussschnute, die er zieht, zeugt von meiner getätigten Handlung. Watt nu, gebe ich ihm noch ein Küsschen oder Auge wieder zu und so tun, als wenn nix gewesen wäre. Egal, gebe ich ihm halt noch eins, da er ja anscheinend auch zu denken scheint, dass dies im Traum geschieht. Ich lege meine Lippen also wieder vorsichtig auf seine, was er diesmal aber zärtlich erwidert und die Schmetterlinge zum losflattern abheben. Eigentlich möchte ich den Kuss schnell beenden, doch der Herr hat wohl in seinem Traum etwas anderes im Sinn. Er nimmt seine bis jetzt auf meiner Hüfte befindliche Hand und fährt über meinen Rücken hoch in meinen Nacken, um mich so liebevoll aber bestimmt in dieser Position zu halten. Zeitgleich intensiviert er den Kuss und streicht zusätzlich mit seiner Zunge über meine Lippen. Aah, Hilfe meine Gefühle machen Loopings und bevor der Spielverderber Verstand den Kopf in Aktion setzt, öffnen sich meine Lippen und machen den Weg für seine Zunge frei, die sich auch sofort in meiner Mundhöhle einfindet. Schlagartig bin ich wirklich wach, genieße aber diese wunderschöne Knutscherei einfach zu sehr, als dass ich sie jetzt beenden könnte. Vorsichtig umschlängelt seine Zunge meine und neckt sie, wie auch mich. Er brummt immer wieder leise vor sich hin, was bei mir jedesmal aufs neue eine wohligen Schauer auf der Haut auslöst und seine Hand streichelt mich nun zusätzlich immer mal wieder im Nacken oder auch an der Wange. 

Wieso immer ich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt