Ich lächle ihn vorsichtig an und realisiere in dem Moment erst, was er da gerade gesagt hat. Er liebt mich. Mich, das kann nicht sein und doch habe ich es mir so gewünscht. Nur es von ihm zu hören ist dann doch etwas anderes und ich kann es eigentlich nicht wirklich glauben. Schaue ihm in seine strahlenden Augen und versuche da ein Anzeichen von Verarsche zu finden. Der Herr beobachtet jede meiner Regung und Mimik genau und strahlt mich noch mehr an, als er sieht, dass seine Worte bei mir angekommen sind. Ich schnappe hörbar nach Luft und werfe uns voller Freude beide um. Sieht bestimmt putzig aus, da er bereits komplett bekleidet ist und ich mehr oder weniger nur mit einem Handtuch und sonst nix. Er liegt wie ein Käfer auf dem Rücken, ich auf ihm drauf und wir lachen uns an, wobei ich sein Gesicht mit tausenden Küsschen bedecke. Keine Ahnung wie er das jetzt geschafft hat, doch dieser ganze seelische Mist, den ich wegen Sascha mit mir rumschleppe und mich auch oft in meinem Verhalten hemmt bzw. sogar teilweise ausbremst und ich nicht richtig Leben kann, ist im Moment wie weggeblasen. Ich fühle mich frei und dass nicht nur auf die Kleidung bezogen. "Oh Himmel, zieh dich bitte schnell an, sonst kommen wir heute nicht mehr zum Essen und ich muss kläglich verhungern." bringt er mir gespielt verzweifelt und doch fröhlich unter meinen Küssen entgegen. "Na los, hopphopp ab in deine Klamotten" lässt er mich nicht zu Wort kommen, dabei möchte ich ihm doch gerne antworten. Ihm genauso meine Gefühle für ihn offenbaren. Er steht auf und zieht mich ebenfalls hoch, schiebt mich vor den Kleiderschrank, öffnet diesen und schaut überlegend hinein. "Mhm, wo ist denn bitte deine Unterwäsche?" runzelt er seine Stirn. Die jetzige Situation ist gerade so schön unbeschwert und ich fühle mich sehr wohl, so dass mein innerer Kasper sich auch mal wieder meldet. "Hab keine" zucke ich mit den Schultern "bin so arm, kann ich mir nicht leisten." klimpere ich ihn mit ernsten Gesicht an, muss mir aber mit Mühe das Lachen verkneifen. "Haha, sehr witzig die kleine Lady" schüttelt er seinen Kopf und hält mir ein leichtes T-Shirtkleid hin. "Dann musst du halt ohne Wäsche losgehen, finde ich persönlich nicht schlecht." zwinkert er mir verschmitzt zu. "Sicher der Herr, sonst irgendwelche Wünsche" drehe ich mich zu meinem Koffer und lasse dabei demonstrativ das Handtuch von meinem Körper rutschen, so dass ich ihm jetzt meine komplett nackelige Kehrseite zeige. Woher ich genau jetzt den Mut für solch ein Handeln hernehme, keine Ahnung, aber es macht mir Spaß ihn ein wenig zu reizen. Vielleicht kommt jetzt auch einfach die Marga zum Vorschein, die Mieke und Jon in mir sehen, da ich bei Samu einfach so sein kann, wie ich mich fühle. Diese Aktion hat jedenfalls ein scharfes Lufteinziehen seinerseits zur Folge und ich höre von ihm ein gepresstes "ich warte auf dem Balkon". "Tja mein Freund, wenn du ein kleines freches Biest möchtest, dann bekommst du es" ist mein Gedanke und ziehe mir schnell Unterwäsche an. Fertig bekleidet gehe ich zu ihm und streichel über seinen Rücken, da er etwas nach vorne gebeugt und mit den Armen auf die Reling aufgestützt rumsteht. Er schaut vom Wasser zu mir und so wie er schaut, scheint ihm das mit mir oder uns, wohl doch zuviel zu sein. Ich habs gewusst und schon vergeht mir das Lachen und ich versuche die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken.
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Wieso immer ich?
Hayran KurguBin ich einfach nur am falschen Ort zur falschen Zeit gewesen oder was?