95. Kapitel Vorsicht Fräulein, das ist gefährlich

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Schlussendlich schiebt er mich unter einem lauten Seufzer von sich in Richtung Bad. "So lass uns mal zum gemütlichen Teil übergehen und die steifen Klamotten los werden" kommentiert er noch sein Tun und ich nicke ihm bereits mit meinem Trikot unterm Arm zu. Kurz frisch gemacht und umgezogen, verlasse ich zügig das Bad und renne mal wieder gegen die finnische Männerbrust. "Mann, was stehst du denn hier direkt hinter der Tür" meckere ich ihn an, da er sich köstlich amüsiert. "Ach Schneechen, du musst aufpassen, wo du hin läufst" giggelt er weiter vor sich hin. Ich reibe mir meine angedotzte Nase und strecke ihm die Zunge raus. "Vorsicht Fräulein, das ist gefährlich" raunt er und kommt immer mehr auf mich zu. Unsere Blicke sind wieder ineinander verhakt und irgendwie sollte mir die Situation Angst machen, so wie dieser große starke Mann auf mich zukommt. Doch das liebevolle Strahlen in seinen Augen und das schelmische Grinsen von ihm, lassen mich absolut ruhig und gelassen bleiben. Naja ruhig weniger, es macht Spaß ihn zu ärgern und mich mit ihm zu kappeln. Vorsichtshalber trete ich aber ihm zugewandt den Rückweg an und will ihm entkommen. Frau weiß ja nie, was da jetzt noch kommt und ob er sich nicht rächen will. Nur leider ist die Kabine nicht sehr groß und ich stoße ziemlich schnell am Bett an. Diese Tatsache wiederum nimmt der Herr zum Anlass, mich einzufangen und zu kitzeln. Meine Bemühungen mich aus seinem Griff zu befreien und somit dem Kitzeln ein Ende zu setzen, scheitern kläglich. Selbiges tun auch meine Versuche ihn in die Seite zu piksen, damit er von mir ablässt. Seine Spannweite ist bedeutend größer als meine und so kann er mich gut auf Abstand halten. Mittlerweile kugeln wir uns zusammen über das Bett und bei mir laufen schon wieder Tränen, nur diesmal vor Lachen. Alles Bitten und Betteln hilft nicht ihn dazu zu kriegen, von mir abzulassen. "Mhm, wie schaffe ich es, dass er aufhört" versuche ich einen halbwegs vernünftigen Gedanken hinzubekommen. Oh Gott, mir tut schon alles weh vom Lachen. Da er gerade so schön mit seinem Gesicht über meinem ist, entschließe ich mich zu einem Überraschungsangriff und lecke ihm über die Wange. "Iiiih, wäh, bist du irre" kreischt er ziemlich hoch los und springt etwas von mir weg. Diese Entfernung reicht aber aus, so dass ich mich retten kann und nun außerhalb seiner Reichweite neben dem Bett stehe und durchschnaufen kann. Na hoffentlich waren unsere Kabinennachbarn alle nicht da. Möchte nämlich nicht wissen, was die sich sonst über unseren veranstalteten Zirkus und die Geräuschkulisse denken. Ich muss jetzt erstmal einen Schluck trinken, da mich die ganze Aktion doch durstig gemacht hat, aber soviel gelacht habe ich schon lange nicht mehr. Nachdem mein Glas leer ist, drehe ich mich mit einem neu gefüllten Glas zu Charming um, der sitzt verdächtig ruhig auf dem Bett und strahlt mich an. Ich halte ihm das Glas hin und er nimmt es, aber ergreift gleichzeitig mit der anderen Hand mein Handgelenk um mich wieder aufs Bett in seine Arme zu ziehen. 

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