18. Kapitel Ach scheiß drauf

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“Ach scheiß drauf” ist dann mein Gedanke dazu, ich mag nicht mehr und nicke jetzt einfach nur noch alles ab, was da so um die Ecke kommt. Selbst der doch sehr zeigefreudige Bikini und das Teil was sie mir als Badeanzug verkaufen, geht mit zur Kasse. Als die Shopbesitzerin allerdings mit einer Korsage und dem passenden String um die Ecke kommt und meint, das würde wirklich Spitze zu einer schmalen Hose aussehen, ist meine Geduld am Ende und ich will mich weigern. Tja aber nicht mit diesen resoluten Ladys. Ich werde von beiden in dieses Seiden, Satin oder was auch immer Teil gezwängt und verschnürt. Abgesehen davon, dass ich an akuter Atemnot leide, weiß ich auch nicht wie ich dieses Teil alleine überhaupt anziehen soll. Auf eine ablehnende Bemerkung meinerseits lachen die Mädels sich scheckig und zeigen mir dann, dass das Teil nach der passenden Schnürung vorne über Häkchen geöffnet bzw. geschlossen wird. “Oh wie blöd bin ich doch” klatsche ich mir innerlich vor die Stirn und trete dann aus der Kabine vor den großen Spiegel. Ein anerkennender Pfiff von einem anwesenden Mann kommt und er kriegt direkt von seiner Freundin eine in die Seite geboxt. Was ist denn mit dem los? Oder zeigt Mann hier so, wenn etwas Scheisse aussieht? Ich hebe meinen Blick und kann nicht fassen, was ich sehe. Ach du Scheisse, das bin doch nicht ich. Na gut, das Teil ist auch gekauft, ob es aber jemals zum Einsatz kommt wage ich im Moment noch zu bezweifeln. Während ich mich wieder strassentauglich ankleide läuft im Hintergrund wie schon die ganze Zeit leise Musik. Mich überkommt auf einmal eine Gänsehaut am ganzen Körper, als eine Stimme zu hören ist, die etwas von “little bit love” singt. Ich schließe die Augen und lausche, da ist es wieder dieses Gefühl, so warm und schön. Plötzlich reißt Mieke die Kabine auf und fragt mich, wo ich denn bleibe. Verwirrt blinzele ich sie an und folge ihr Richtung Kasse. Dann wollen wir mal die Bankkarte heute zum 2.Mal zum glühen bringen. Der Wochenumsatz meiner neuen “Freundin” ist damit auf jedenfall gesichert und ich werde gebeten bald wiederzukommen. 

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