112. Kapitel Sugardaddy

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"Ach Schei… ich bin und war nie mit Etel verlobt. Diese kleine dumme Pute ist der Meinung, wenn sie es in der Presse behauptet, dass es dann auch wirklich wahr wird. Das ist einer der Gründe, warum ich mich von ihr getrennt habe und alleine hier bin. Leider habe ich zu spät bemerkt, dass sie nur einen Sugardaddy und Promoter in mir gesehen hat" bringt er mir doch recht aufgebracht entgegen. Laut ausatmend spricht er sofort weiter "Außerdem habe ich vor einiger Zeit auf dem Flughafen in Helsinki einer wunderschönen kleinen Lady in die Augen gesehen und da hat es bei mir irgendwie Zoom gemacht.", während sich sein Blick von wütend zerknirscht zu liebevoll schmunzelnd ändert. Ich fühle mich gerade irgendwie total fehl am Platz und habe keine Ahnung, was ich sagen soll, dementsprechend steif und abwesend sitze ich immer noch auf Samus Schoß. "Du brauchst keine Angst haben Engelchen, du bist und bleibst meine Privatsache und da wird von meiner Seite aus auch nix zu gesagt. Leider kann ich für den Bullshit, den diese Schmeißfliegen von Paparazzi und Presse fabrizieren nichts und auch nicht wirklich dagegen. Ich verstehe auch, dass du nicht wegen unserer Beziehung bekannt werden willst, sondern ausschließlich aufgrund deiner absolut coolen Arbeit als Mangaautorin. Ach fu… Lumikki, ich will das mit uns so sehr und gebe dich wegen nichts auf der Welt auf. Du warst und bist die erste Frau seit langem oder eigentlich überhaupt, bei der ich mich Zuhause fühle, mit der ich mich grau und runzelig am Rollator im Altenheim sehe." führt er einfach seinen Monolog weiter aus, streicht mir dabei sanft über die Wange und beim letzten Satz fangen seine Augen an wieder in diesem wunderschönen Blau zu strahlen. Zuhörend versuche ich das von ihm Gesagte zu verarbeiten und bleibe an dem Punkt hängen, als er von dem Zoom am Flughafen erzählt. Mein Teufelchen will da irgendwas nicht so richtig verstehen und fängt an mich rumzicken zulassen, ich winde mich aus seinem Griff und stehe auf "Ok, wenn du dich vor einiger Zeit auf dem Flughafen soooo unsterblich in irgendeine Tussi verknallt hast, was willst du dann von mir und warum bist du dann nicht bei der?" Mittlerweile ist die Info mit dem Altenheim auch in meinem Hirn angekommen, kann aber nicht richtig zugeordnet werden. Die Vorstellung, von dem was sein könnte, gefällt mir eigentlich schon, mein Verstand und das Teufelchen wollen es aber nicht so ganz als wahr glauben. Sein verwirrter Blick lässt mich noch wütender werden und ich gehe von ihm weg, um mich dann an den Schreibtisch anzulehnen. Charming wischt sich mit seiner Hand übers Gesicht, steht auf und kommt auf mich zu, anscheinend ist ihm gerade ein Licht aufgegangen, denn jetzt grinst er auch noch so dämlich, was mich fast rasend vor Wut macht. "Tja, lass mich mal scharf überlegen, was will ich von dir Tussi, mhm?" und bevor ich überhaupt die Chance zu einer Reaktion habe, hat der Typ mich schon wieder im Arm und küsst mich, als wenn es kein Morgen mehr geben wird. "Und ich bin bei ihr, noch näher geht nur ohne Klamotten" setzt er noch mit hochgezogener Braue und schiefem Grinsen an meinen Lippen hinterher. Häh, bitte was, kann mal einer vom Schlauch gehen oder was verstehe ich hier gerade nicht. Und plötzlich macht es Peng in meinem Hirn. Der meint mich, ich bin die Tussi vom Flughafen. Oh man, wie blöd ich doch bin, denke ich mir und haue mir die Hand vor die Stirn. Charming hat alles amüsiert beobachtet und quittiert meine Erkenntnis erneut mit seinen Lippen auf meinen.

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