32. Kapitel ein Trupp Typen

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Die nächsten Tage und Wochen vergehen ziemlich schnell, da bei mir beruflich die Hölle los ist und ich mal wieder mehr durch die Gegend jette, als Zuhause meiner eigentlichen Arbeit dem Zeichen nachzugehen. Wie ich diese Promotermine und Verlagsbesprechungen hasse. Das beste daran ist immer noch, dass ich Bram sehe. Mister Widerling von Nebenan ist mir leider auch mehrfach begegnet und hat mein Wohlbefinden noch mehr in den Keller verschwinden lassen. Der rafft es einfach nicht, dass ich nicht sein Opfer bin und ich keineswegs auf dominante Widerlinge stehe. Zwischendurch werde ich dann auch nach London zu meiner zweiten Lieblingsbeschäftigung gerufen. Matthew bräuchte ganz dringend ein paar Texte von mir. So seine WhatsApp-Mitteilung, da er mich aufgrund des vielen Fliegens nicht erreichen konnte. Ich bin also mal wieder am Flughafen in der Memberslounge und warte aufs Boarding. Nebenan sitzt eine ganze Truppe Typen, die zwar äußerlich erwachsen zu sein scheinen, aber das Benehmen eher nicht darauf schließen lässt. Nun gut wir wissen ja alle, Männer werden 7 Jahre und dann wachsen sie nur noch. Was mich aber mehr irritiert, ist die Tatsache, dass dieser Trupp für andere Mitreisende wohl interessant ist. Das Gefilme und Geknipse geht mir dezent auf die Nerven und würde mir noch mehr auf die Eier gehen, wenn ich das Objekt der Begierde bin. Die Herren scheinen das aber zu kennen und verhalten sich normal oder was für sie normal ist. Gut das ich kein Promi bin. Das wäre eher schlecht, mein Leben ist so schon kompliziert genug. Einer der Gründe, warum ich auch nicht mit meinem richtigen Namen, sondern als Ghostwriterin meine Texte verkaufe und mit Mangas ist man eher bei einem speziellen Publikum bekannt und nicht in der breiten Masse. Aber auch da habe ich nicht meinen Namen, sondern ein Pseudonym auf den Büchern stehen. Finde Tausendschön als Mangaautorin einfach passender wie Margarete Halder. So vor mich hin sinnierend betrete ich also meinen Flieger nach London und mach es mir bequem. Eigentlich ist es ganz gut, dass ich weg muss, so habe ich wenigstens vor dem Widerling meine Ruhe und auch meine Mutter hat wohl im Moment wichtigere Dinge zu tun, als ihrer missratenen Tochter Vorhaltungen zu machen. Tja sorry Mama, aber ich lebe einfach zu gerne, als dass ich mich von dem Dorfschönling, meinem gewalttätigen Exfreund, umbringen lasse. Hat auch nach der Meinung meiner wirklichen Freunde fast schon zu lange gedauert, bis ich es begriffen habe und mich trennen wollte bzw. konnte. Nur leider sieht meine Mutter das etwas anders. Sie kann einfach nicht verstehen, wie ich Sascha solche Lügen antun kann. Er sitzt nur wegen mir "unschuldig" im Gefängnis und ihren Ruf im Dorf, habe ich Gör auch noch zerstört. Ich habe ihrer Meinung nach die Polizei und die Richter bestochen, und mir alle Verletzungen, die ich an meinem Körper trage und mittlerweile durch Tattoos überdenkt sind, selbst beigebracht. Auch die Gutachter, die meine Verletzungen und psychischen Wunden für das Gericht analysiert sowie Sascha psychiatrisch begutachtet haben, sind alle gekauft. Sicher, genauso ist es gewesen und anstatt für mich, ihre Tochter dazusein, darf ich mir von ihr die wildesten Beschimpfungen und Verschwörungstheorien gegen ihre Person anhören. 

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