165. Kapitel Hausverbot

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So stehe ich meinen Gedanken nachhängend an der Reling unseres Balkones und schaue dabei fasziniert dem Hin und Her der Wellen zu. Für mich recht plötzlich umgibt mich dann ein wohlbekannt und angenehmer Männerduft und ich werde auch von hinten wieder umfangen. Erst kriege ich ein Küsschen auf die Schulter und dann auf die Wange, bevor der Herr seinen Kopf auf meinem ablegt. Wir schauen beide schweigend, die Stille, unsere Nähe zueinander und das schöne Panorama genießend weiter aufs Meer hinaus. Doch Charming wäre nicht Charming, wenn dieser Quasselkopp nicht irgendwann eben genau damit diesen schönen Moment unterbricht, in dem er mir entgegen brummt "So Schönchen und worüber hast du dir wieder dein süßes Köpfchen zerbrochen, hm". Ich drehe mich in seinem Arm um, damit ich ihn ansehen kann und antworte dann schulterzuckend "mit nix". "Ja ganz genau, mit nix. Mein Engelchen du hast da was entscheidendes vergessen." zieht er seine Augenbraue hoch und zeigt mir so, dass er mir nicht glaubt. "Ach ja und was bitteschön" frage ich nichtsahnend zurück, weiß es nämlich wirklich nicht, da ich meine innersten Gedanken zu ihm gerade nicht offenbaren kann, warum ist mir zwar nicht so klar. Denn Ich liebe dich habe ich ihm schon gesagt, oder sind meine inneren Fraggels der Meinung, dass es vielleicht besser ist, ihm dies deshalb nicht zu sagen, da ich mich ja dann angreifbar und verletzlich mache, wenn er wüsste, dass er für mich alles auf dieser Welt ist. Doch ich denke, dass er genau das bestimmt schon weiß oder sich zumindest denken oder anhand meiner Reaktionen auf ihn auch erahnen kann. Wie bescheuert sich das für Außenstehende anhören muss, doch genau das ist es, was ich fühle. Ich senke beschämt meinen Blick, kann seinem gerade nicht standhalten, auch wenn ich sonst stundenlang in dieses faszinierende Blau schauen und mich darin verlieren könnte. So fixiere ich lieber einen imaginären Punkt auf seiner Brust und wünschte, ich könnte mich gerade in Luft auflösen. Seine warme Hand umschließt zärtlich mein Kinn, um es direkt anzuheben und mich sanft dazu zwingt, ihn doch wieder anzusehen. Ein zartes, fast schon unschuldiges Küsschen landet auf meinen Lippen und dann schüttelt Charming seinen Blondschopf, sagt aber immer noch keinen Ton. Na mal gucken wie lange er seinen Schnabel halten kann, denke ich mir so und meine Fraggels stehen im Kreis und schließen Wetten darauf ab. Er zieht mich rückwärts gehend zu einem der Stühle, setzt sich darauf und mich holt er auf seinen Schoß. "Dein Gesichtskino, du hast vergessen, dass man oft deine Gedanken in deiner Mimik erkennen kann" spricht er dann doch endlich und das Engelchen streckt jubelnd seine Arme in die Luft "ich hab gewonnen, ihr seid alle Loser", hält sich die Hand zum L geformt vor die Stirn und der Rest der Meute steht bedröppelt in der Gegend rum. "Da siehst du, ich würde jetzt echt sonstwas dafür geben, um einmal sehen zu können, was bei und in dir gerade los ist" holt Charming mich zurück und ich schnaufe erstmal aus. Tja, was soll ich ihm denn jetzt sagen und vorallem wie. Zumal wir eigentlich was ganz anderes besprechen wollten oder ist es vielleicht doch kein anderes Thema und gehört zusammen. "Nee, das würde ich an deiner Stelle lieber bleiben lassen, dann kriegst du Angst und hältst mich echt für total bekloppt. Ich wünschte selber manchmal, dass ich Hausverbot in meinem Kopf hätte." spreche ich direkt mal wieder unüberlegt aus. 

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