07 | keep going

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CHLOE

Der Donnerstagmorgen brach an. Unten in der Küche war bereits meine Mutter, welche hastig hin und her lief. Marcus war nicht da, musste wohl noch in seinem Zimmer sein.

"Alles okay bei dir?", erkundigte ich mich irritiert.

"Oh, Chloe! Du bist wach! Liebling, ich muss ... schnell weg ..." Sie hielt kurz inne. "Ins Krankenhaus. Ich habe Frühdienst", ergänzte sie.

"Äh ... in Ordnung? Lass dich von mir nicht aufhalten." Ergeben hob ich meine Hände.

Sie ging zur Haustür und ich konnte ein Lächeln entdecken.

"Mom!", rief ich ihr hinterher. "Gehst du zu diesem Elternabend?" Die Frage kam mir spontan.

"Natürlich. Es geht da immerhin um eure Zukunft." Sie lächelte nun breiter.

"Kannst du dir das nicht sparen?", quengelte ich mit dem Gedanken daran, wie meine Lehrer sich wieder bei meiner Mutter über mich ausheulen würden.

Sie schnaufte. "Wir sehen uns heute Mittag. Ich hab dich lieb." Schnell stürmte sie aus dem Haus.

"M-hm", machte ich noch zu mir selbst.

Meine Mutter hatte nicht mal ihre Arbeitskleidung an ... Vielleicht musste sie so schnell los wegen einem Notfall. In letzter Zeit passierte sowas öfters.

Seltsam.

• • •

Gerade als ich das Haus verlassen wollte, hörte ich das Knirschen der Treppe und drehte mich um. Ich dachte es wäre Marcus, der einfach mal wieder verschlafen hatte, aber es war nicht Marcus. Es war ein brünettes, leicht gekleidetes Mädchen.

"Äh hi?", sprach ich sie an

"Oh!" Sie entdeckte mich "Ähm ... Hi. Freut mich, dich kennenzulernen." Sie streckte mir die Hand aus.

"Und wer bist du?", fragte ich das Mädchen, ohne ihre Hand auch nur anzusehen.

Sie ließ die Hand wieder nach unten gleiten. "Ich, äh ... Ich war gestern mit Marcus. Wir haben–" bevor sie weiter sprechen konnte, unterbrach ich sie.

"Schon gut. Ich kann es mir schon denken", brummte ich.

Wo steckt Marcus überhaupt?

"Ich denke er ist im Badezimmer?", beantwortete sie meine Gedanken.

Ich nickte nur und sah zur Treppe. Wenn man vom Teufel sprach. Marcus schlenderte gerade die Stufen hinunter bis er sah wie ich mich mit dem Mädchen unterhielt.

"Habe ich irgendwas verpasst?", fragte er mit einem selbstgefälligen Grinsen.

• • •

JENNA

Ich fand Steve ... erträglich?

Sein protziges Auto jedoch, müffelte immer nach Pappe und seltsamen Aftershave. Dennoch war ich froh, dass er mich gelegentlich zur Schule fuhr.

"Ich soll dir von deiner Mutter einen schönen Tag wünschen, sie fährt nach der Arbeit direkt zu diesem Elternabend."

Überrascht sah ich ihn an. "Wow. Wirklich? Das ist ... eine Überraschung. Okay."

Normalerweise wäre meine Mutter nie zu so einer Veranstaltung gegangen, da sie immer viel arbeiten musste. Außerdem hielt sie sich nie lange in der Stadt auf, da sie eine Stadt weiter arbeitete. Nicht mal alltägliche Dinge wie einkaufen tat sie hier. Sie tat alles lieber außerhalb der Stadt. Das was ich mich jedoch fragte war, wieso wir dann überhaupt hierher zogen? Wir hätten einfach in Elwood bleiben können. Dort hatte ich die Hälfte meines Lebens verbracht. Es hatte viel mehr Charm als das mickrige Hammonton.

Missing part of MineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt