46 | confusing feelings

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JENNA

Ich lief die Flure entlang, um so schnell wie möglich nach draußen zu gelangen . Mein Schädel fühlte sich an, als würde er jede Sekunde explodieren.

"Jenna! Jenna, warte!", hörte ich eine Stimme rufen.

Ich drehte mich kurz um und schaute hinter mich. Als ich bemerkte, dass es Chloe war, rannte ich noch schneller davon.

"Fuck!", fluchte sie dann.

Nachdem ich die schwere Tür öffnete, fühlte ich die kalte Herbst Luft und die starken Regentropfen an meinem erhitzen, überanstrengten Körper. Ich war so außer Atem ... Doch ich hoffte, dass ich sie durch mein schnelles Rennen abhängen konnte.

Immerhin bin ich um einiges sportlicher und ausdauerfähiger als sie.

"Jenna! Scheiße, Jenna, bleib stehen!", brüllte sie dann erschöpft über den Schulhof.

Ich blieb stehen – ein Verrat meines eigenen Körpers – und drehte mich erst nach wenigen Sekunden um. Chloe stützte ihre Hände auf ihren Oberschenkeln ab, um eine kurze Verschnaufpause einzulegen. Sie schüttelte ihren Kopf und rappelte sich schnell wieder auf.

"Wieso?", schrie ich, sobald wir nur noch wenige Meter von einander entfernt standen.

"Wieso was?", schrie sie zurück, immer noch schwer am Atmen. Ich konnte sie nur schwer wegen dem Regen verstehen.

"Wieso hast du das getan?", kläffte ich wütend.

"Was getan?"

Oh ja, klar, als ob sie es nicht wusste. Verarschen konnte ich mich selbst, dazu war sie gar nicht nötig. "Mich bloßgestellt!"

"Wie bitte?", fragte sie ungläubig.

"Weshalb hast du mich vor dem Kurs so bloßgestellt?" Ich spürte wie meine Lippen zitterten.

"Wie zur Hölle kommst du darauf, dass ich dich bloßstellen wollte? Und womit überhaupt?" Sie ging einen Schritt auf mich zu.

"Diese Geschichte ... Wir haben nicht nur über Darcy und Elizabeth geredet. Wir haben über uns diskutiert!", erklärte ich mit zittriger Stimme. Meine Brust drohte zu zerbrechen.

Sie erwiderte nichts und deshalb wusste ich, dass sie es selbst realisiert hatte. Unsere Haare und Klamotten waren mittlerweile komplett durchnässt.

"Ich verstehe dich nicht. Erst hast du mich verletzt. Nein – nicht nur verletzt, sondern auch hintergangen, so wie es noch nie jemand getan hat, dann flehst du mich an dir zu zuhören und mit dir zu reden ... Jetzt jedoch bist du gekränkt, weil ich es nicht will, und deswegen verletzt du mich einfach weiter!"

Chloe sprach kein weiteres Wort.

Verächtlich schnaubte ich. "Rede verdammt! Das wolltest du doch die ganze Zeit! Na los! Erklär mir dein unverzeihliches und grausames Verhalten!" Die Tränen in meinen Augen schmerzten höllisch.

Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen ... doch schloss ihn sofort wieder.

"Ich bin fertig mit dir", spuckte ich und machte kehrt zur robusten Tür.

Missing part of MineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt