02 | popular jenna

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JENNA
september 2018, age 17

Als mein Wecker unnötigerweise klingelte, war ich schon längst wach. Meine Aufregung für den ersten Schultag, war viel zu groß.

Freudig verließ ich mein Bett und hüpfte ins Badezimmer. Sofort stieg ich unter die warme Dusche.

Natürlich freute ich mich nicht unbedingt auf die Schule – auch wenn ich eine gute Schülerin war – sondern eher um alles andere drumherum!

Meine Freunde waren in den Ferien alle im Urlaub und mein fester Freund Andrew, war in den letzen Wochen in einem Sport Camp. Ich vermisste meine Cheerleader Gruppe und die ständige Aufmerksamkeit um mich herum.

Zu Hause langweilte ich mich, und in den Urlaub fahren kam für meine Mutter nicht in Frage. Ihr Job war viel zu wichtig für sie.

Mit einem skeptischen Blick in den Spiegel nach der Dusche, betrachtete ich mich genau. Meine langen, blonden Haare waren noch nass von dem Wasser, also griff ich zum Föhn und fing an sie zu trocknen. Während meine Haare wie wild um mich herum flogen, stach mein schmales Gesicht hervor, an dem ich hart gearbeitet hatte. Das zauberte mir sogleich ein Lächeln aufs Gesicht.

Mit trockenen, geglätteten Haaren, und einem großen Handtuch um meinen Rumpf gewickelt, schlenderte ich zurück in mein Zimmer.

Ich zog mich an, schminkte mich mit hellen Farben und schmückte mich mit einer alten Perlen Kette, die ich von meiner Tante geschenkt bekommen hatte, und funkelnden Strass-Ohrringen. Zum Schluss besiegelte ich meinen Look mit meinem heißgeliebten Aprikosen-Lipgloss. Auf den konnte ich schwören.

Daraufhin packte ich meine Schultasche, welche ich mit meinem Handy und weißen, schicken Ballerinas mit nach unten in die Küche nahm, in welcher meine Mutter schon stand und Kaffe trank.

"Morgen", sagte sie trocken. "Ich muss heute etwas später ins Büro, deswegen fahre ich dich." Wow, kaum zufassen, dass meine Mutter mal freiwillig etwas nettes für mich machen wollte.

"Okay, danke." Die Ballerinas zog ich an.

Steve, der feste Freund – nicht Ehemann – von meiner Mom, betrat die Küche ebenfalls. Er wünschte mir einen guten Morgen und ging auf seine Liebste zu. "Ich muss ins Büro." Er küsste sie auf die Wange.

"Bis nachher." Daraufhin entwischte meiner Mom ein Lächeln, welches genauso schnell wieder verschwand, wie es kam. Dass sie mal ernsthaft lächelte, war selten. Nun ja ... vielleicht lag das auch eher daran, dass sie in meiner Gegenwart prinzipiell kaum Emotionen zeigte.

Augenrollend schüttete ich mir ein Glas Orangensaft ein. Frühstück ließ ich wie immer aus.

Aus dem Kühlschrank holte ich nur schnell meinen Proteinshake, den ich mir am Abend zuvor zubereitet hatte.

Steve war erträglich, aber meiner meint nach nicht sonderlich atemberaubend. Dennoch war ich froh, dass er damals Mom aus ihrer Depri-Phase rausgeholt hatte. Wir hatten allerdings nie mehr als drei Sätze am Stück miteinander gewechselt, dabei wohnten wir seit fünf Jahren zusammen.

Ich mochte seine arrogante und selbstverliebte Art überhaupt nicht, obwohl ich selbst so war. Wie war noch mal dieses Sprichwort? Gegensätze ziehen sich an und Gleichgesinnte stoßen sich ab?

Das Wichtigste für mich? Meine Beliebtheit. Ich hätte alles getan, um meinen Status beizubehalten. Ich genoss es die Oberhand über alles zu haben. Die Leute respektieren mich.

Missing part of MineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt