Missing part of Mine

03 | school life

CHLOE

Gerade als Ich die Eingangshalle
betreten wollte, hörte ich jemanden aus der Entfernung anerkennend pfeifen.

"Na sieh mal einer an. Wow, White, bist du auf dem Weg hierher nur in eine Pfütze gefallen oder wurdest du doch von einem Tsunami überfallen? Dieser Nasse Look steht dir!", höhnte jemand und deutete auf meinen leicht-schwitzenden Körper.

Kurz darauf brach ein riesiges Gelächter aus. Ich wusste genau wer das war. Ich drehte mich um und sah auf der Mauer vor dem Hauptgebäude eine Gruppe von Mädchen.

Jenna Darwin, Cindy Di-wie-heißt-sie-noch-gleich, Barb O'halt-doch-die-Klappe und Abby B-ist-mir-scheißegal und ein weiteres Mädchen, dessen Vorname ich nicht mal kannte.

Ich biss mir auf die Zunge, bevor ich widerwillig die Klappe aufriss: "Jenna. Jenna Darwin. Oder sollte ich dich eher weiter Shelly nennen?" Michelle. So lautete ihr Zweiname. Sie hasste den Namen so sehr, dass ich sie mit Vergnügen weiterhin so nennen würde.

"Freut mich auch dich wiederzusehen, White", entgegnete sie spöttisch.

"Hast du in den Ferien endlich mal den Stock aus deinem Arsch rausgezogen?" Das herablassende Lächeln auf meinen Lippen hieß ich gerne willkommen.

"Na klar. Danach hab ich ihn dir doch per Post zukommen lassen. Nicht gesehen?", erwiderte sie ebenfalls sarkastisch. "Wie geht es deinem Freund?"

"Ich habe keinen Freund?" Verwundert hob ich eine Augenbraue und verschränkte die Arme unter der Brust.

"Ich weiß, ich wollte dich nur dran erinnern." Mehr Gegacker von ihr und ihren Freundinnen. Sehr lustig.

"Und wie geht's deinem Niveau? Ach, ich vergaß!" Gespielt klatschte ich meine Hand an meine Stirn.

Ihr Blick wurde finsterer, ihre Augen schmaler und ihre Lippen wurden zu einer dünnen Linie gepresst.

"Ich hoffe unsere Majestät lässt mich nun in das Gebäude eintreten, denn ich muss mich sputen, um nicht zu spät zu kommen."

"Oh White, spar dir deine schönen Sprüche lieber mal für später."

Ich wollte noch einen drauf geben, also verbeugte mich. Gerade als ich die schwere Tür aufmachte, drehte ich mich ein letztes Mal um und zeigte den Biestern meinen Mittelfinger. Dieser wurde von Jenna mit einem bösen Blick erwidert.

Die Eingangstür knallte hinter mir zu.

Der bekannte Geruch von verschwitzten Teenagern und widerlichem Putzmittel tänzelte um mein Nase herum. Daraufhin rümpfte ich sie mit einem genervten Stöhnen.

Wieso musste ich überhaupt noch zur Schule gehen? Ich wusste doch schon alles, was ich wissen musste. Ich hätte einfach nach Vegas ziehen und Stripperin werden können.

Aus heiterem Himmel wurden meine albernen Gedanken von der Schulklingel unterbrochen.

Verdammt.

Ich joggte durch die Flure, um meine erste Stunde rechtzeitig erreichen zu können. Geschichte.

• • •

Rechtzeitig traf ich im Klassenzimmer ein und setzte mich auf einen freien Platz in der hintersten Reihe.

Schreibutensilien hatte ich nie bei mir. Deswegen fragte ich den Typen, der eine Reihe vor mir saß, nach einem Blatt Papier und einem Bleistift, und das, obwohl ich den Kerl noch nie vorher zu Gesicht bekam.

Ich kritzelte auf dem Blatt so lange rum, bis ich bemerkte, dass jemand den Klassenraum betrat.

"Hallo, Ms. Darwin. Schön, dass Sie sich uns auch noch heute anschließen", brummte Mr. Jefferson, unser Geschichtslehrer, mit gereizter Stimme. Er hatte einen dichten Bart aus dem graue Haare hinaus strömten. Er war klein und dicklich aber dennoch ziemlich einschüchternd. Es war das zweite Jahr, in dem ich einen seiner Kurse besuchte. Im vorherigen Jahr hatte ich bei ihm noch Mathe und Wirtschaftslehre.