55 | fake friends

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CINDY

Cindy: Wo bist du?
Cindy: Das ist schon das dritte Mal, dass du uns hängen lässt!
Cindy: Jenna...
Cindy: Antworte wenigstens!

"Okay, wo zur Hölle steckt Jenna schon wieder?", fragte Abby in die Gruppe, während wir uns alle in der Umkleide bereit machten für unser heutiges Cheerleading.

"Keine Ahnung, wo sie ist. Scheint so, als wäre ihr das Training nicht mehr so wichtig", brummte Barb.

"Ach, kommt schon, Leute. Ihr kennt doch Jenna. Sie wird schon noch kommen!", verteidigte ich meine beste Freundin.

Ich wusste zwar selbst, dass sich Jenna seit Wochen seltsam verhielt, aber die letzte Woche war die verrückteste von allen. Sie war zwei Tage nicht da, hatte geschwänzt, kam immer zu spät und war mit ihren Gedanken ständig wo anders.

Nicht zu vergessen das eine Mal mitten in der Nacht, als sie völlig fertig und betrunken vor meiner Haustür auftauchte.

"Pff, sei dir da mal nicht sicher. Bestimmt hängt sie immer noch mit White rum. Die beiden sind doch jetzt die aller besten Freundinnen", keifte Abby. Sie schnürte an ihren Turnschuhen jeweils eine Schleife.

"Frag doch mal ein paar unserer Mitschüler! Jeder wird dir das gleiche erzählen", fügte Christine hinzu.

"Und das wäre?" Ich richtete meinen hohen Pferdeschwanz.

"Na ja, halt, dass man White und Jenna nur noch zusammen sieht. Sie kommen morgens gemeinsam, sie gehen mittags gemeinsam, sie verbringen während der Pausen ihre ganze Zeit zusammen, an ihrem Geburtstag sind beide einfach so abgehauen ... Soll ich weiter machen?"

"Nein", schnaufte ich.

"Was findet sie bloß an diesem seltsamen Flittchen?", wunderte sich Abby sichtlich genervt.

"Uhhh, könntet ihr euch vorstellen, dass zwischen den beiden was läuft? Vielleicht vögeln die ja", behauptete Christine.

Gekicher ging durch die kleine Runde und viele der anderen Mädchen in der Umkleide tuschelten lachend. Alle, außer mir.

"Jenna ist doch keine Lesbe", hörte ich ein Mädchen am Ende der Umkleide zu ihrer Freundin spotten.

"Es muss ja irgendeinen Grund für ihr komisches Verhalten geben." Christine zuckte mit den Schultern. "Ich meine, das ist Jenna von der wir hier reden. Sie hasst Leute wie White."

"Anscheinend jetzt nicht mehr. Jetzt ist diese obercoole Schlampe vieelll spannender als wir", höhnte Barb. Gott, ihre Stimme nervte mich urplötzlich. Sie glich der, von Paris Hilton. Herablassen und eingebildet.

"Selbst wenn, warum lassen wir Jenna nicht einfach das machen, was ihr Spaß macht?" Langsam wurde ich bissig.

"Cindy, mir geht es mittlerweile ziemlich am Arsch vorbei, was Jenna tut. Nur die Tatsache, dass sie uns dabei auch beeinträchtigt, ist einfach nur scheiße." Barb verschränkte ihre Arme vor der Brust.

"Glaubt ihr, dass das etwas mit der Trennung von ihr und Andrew zu tun hat?", fragte Christine.

"Selbst vor ihrer Trennung hat sie sich seltsam verhalten. Ihr ständiges Gerede von wegen 'Andrew ist das beste was mir passiert ist, er ist so beliebt und heiß' war einfach nur verdammt nervig." Barb imitierte Jenna in einer hohen schrillen Stimme und das obwohl ihre normale Stimme schon schrill genug war.

"Sie standen sich nun mal sehr nah", verteidigte ich sie.

"Das ich nicht lache. Nah? Er hat sie doch sowieso mindestens einmal pro Woche betrogen." Barb ließ nicht locker.

Missing part of MineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt