Missing part of Mine

67 | pathetic thought

JENNA

Wir lagen in Löffelstellung aneinander. Eine lose Haarsträhne wurde von Chloe hinter mein Ohr geschoben. Daraufhin umklammerte sie wieder von hinten meine Taille und hielt mich nah bei sich. Ich konnte schwören gehört zu haben, wie sie an meinen Haaren roch.

Auch in meiner Nase tänzelte dieser besondere Duft ihrer Haut, der besser als jedes Chanel Parfüm roch. Chloe trug eine von meinen kurzen Pyjamahosen. Mit meinem Finger fuhr ich den kleinen tätowierten Halbmond auf ihrem Handrücken nach.

Der Klang von Meryl Streep's Slipping through my fingers, schallte leise durch mein abgedunkeltes Zimmer. Während meine Augen sich nicht zwischen dem Film und Chloes Tattoo entscheiden konnten, spürte ich ihren durchgehenden Blick auf mir.

"Ich liebe diesen Film", wisperte ich mit einem müden Lächeln.

"Was findest du so toll daran? Das ist doch verdammt kitschig."

"Vielleicht weil ich die Beziehung von Donna und Sophie immer bewunderte. Das perfekte Mutter Tochter Duo." Ob sie das in meinem Tagebuch wohl auch gelesen hatte?

Anstatt etwas zu erwidern, klammerte sie sich noch fester an mich. Kurz darauf klingelte ihr Handy. Sie griff hinter sich, um zu sehen, wer dieses Mal den vertrauten Klingelton zum Einsatz brachte. Ich hätte es niemals offen zugegeben, doch gedanklich sang ich synchron zum Lied mit.

Ein kurzes Piepsen ertönte, welches signalisierte, dass der Anruf abgelehnt wurde. "Wer war es?", fragte ich, ohne den Blick vom Desktop meines Laptops zu entfernen.

"Nur meine Mom. Sie wollte bestimmt nur fragen, wann ich nach Hause komme."

Minuten vergingen, bis ein weiterer Anruf folgte, doch dieses Mal ließ sie es einfach klingeln, bis es schlussendlich aufhörte.

"Hey." Ich drehte mich zu ihr. Unsere Gesichter waren ganz nah beieinander. Wenige Zentimeter trennten unsere Lippen voneinander. "Gehen wir zusammen zum Freudenfeuer?"

Sie schien erst überrascht: "Was?" Dann belustigt: "Niemals!"

"Ach komm schon, Chloe." Ich machte einen flehenden Schmollmund.

Ich wollte ihr jetziges Stirnrunzeln am liebsten verscheuchen. "Du willst da wirklich hin?", hakte sie nach.

"Natürlich! Ich hab bisher noch keins verpasst. Das ist wirklich toll dort."

Sie verdrehte die Augen. Ich nahm ihre Hand in meine. Sie sah zu unseren verschränkten Fingern, ehe sie mir ein ehrliches Lächeln schenkte. "Shelly, was ist bitte toll daran, Holz zuzusehen wie es brennt?", nörgelte sie.

"Ich rede von der Atmosphäre. Total romantisch." Ein Zwinkern verließ mein Auge. Mit meinem Arm stupste ich sie an, um eine Reaktion von ihr zu bekommen, doch sie verzog das Gesicht stattdessen zu einem nachdenklichen Blick.

Ich ging auf Abstand, um sie besser ansehen zu können. "Okay, was ist los?", fragte ich bestimmt, nachdem ich den Film pausiert hatte.

"Nichts", log sie.

"Spuck's aus."

"Shelly, es ist nichts, lass uns einfach den Film zu Ende sehen."

"Wenn du mir nicht sagst was los ist, werde ich nicht mehr klar denken können."

"Tust du das nicht sonst auch immer?", neckte sie mich.

"Sei still. Ich meine es ernst. Red mit mir." Diese Forderung galt nicht nur für jene Sekunde, sondern auch für sonst. Chloe konnte mir alles erzählen. Zu jeder Zeit. Ich würde immer für sie da sein, genauso wie sie für mich da war.