30 | new friend

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JENNA

"Wer will, dass ich eine Arschbombe von Dach aus ins Wasser mache?", schrie ich zu den ganzen Leuten, die unter mir auf der Terrasse verteilt waren.

"Spring!", rief jemand. Alle anderen applaudierten und bejahten lautstark.

"Ich springe jetzt!", rief ich wieder und nahm auf dem Terrassendach Anlauf.

Gerade als ich springen wollte, hielt mich plötzlich eine zynische Stimme auf. "Jenna! Komm da sofort runter! Bist du komplett durchgedreht?"

"Chloe?" Mein Herz sowohl meine Beine blieben stehen. Ich beugte mich über das Dach. Chloe stand dort und sah mit finsterem Blick zu mir rauf. Ich schluckte schwer, schnalzte jedoch im Anschluss mit der Zunge. "Du hast mir nichts zu sagen!" Mein Ego war zu stolz, um jetzt hier vor all den Leuten auf sie zu hören. Anstatt runter zu gehen, nahm ich wieder Anlauf, danach sprang ich vom Dach in den Pool.

Gejubel ertönte von allen Seiten. Niemand hatte damit gerechnet, dass ich es tatsächlich tun würde. Tja, die Leute unterschätzten mich halt alle. Ich konnte auch draufgängerisch sein. Genauso wie Chloe White. Seht ihr? Ich kann's auch!!

"Verdammt, ist das kalt!", kreischte ich, sobald ich wieder an die Oberfläche schwamm.

"Jenna, wir müssen reden. Komm mit", forderte Chloe.

"Warum sollte ich?", maulte ich, während ich meine Arme verschränkt auf den Beckenrand legte. "Ich will schwimmen." Amüsiert blickte ich in ihr wütendes Gesicht.

"Komm jetzt sofort aus dem Wasser", verlangte sie erneut.

"Bring mich doch dazu." Eine Herausforderung. Ein Kampf. Ein Beweis, dass ich ihr immer noch überlegen sein konnte. Aus mir sprach definitiv der Alkohol und meine Wut. Und ... Trauer.

"Glaub mir, das werde ich, wenn du nicht endlich deinen Arsch aus dem Wasser rausbekommst", drohte sie mir. "Wieso hast du das überhaupt an?" Sie musterte meinen Körper.

Ich blickte an mir hinunter. Ich trug ... meine Cheerleaderuniform? Ich konnte mich nicht einmal daran erinnern, wann ich mich umgezogen hatte ... und vor allem weshalb.

Als ich merkte, wie uns alle um uns herum anstarrten, gab ich nach. Ich stützte mich mit den Händen am Beckenrand ab und drückte meinen Körper hoch.

Sobald ich wieder auf meinen Beinen stand, stolperte ich leicht nach vorne, Chloe hielt mich am Arm fest und zerrte mich dann unsanft ins Haus.

Ich spürte auf dem ganzen Weg nach oben die aufdringlichen Blicke von jedem einzelnen Augenpaar. Ich war zu benebelt und zu beschämt, um sie auf ihr Starren hinzuweisen. Selbst nachdem ich kurz im Badezimmer war, mein Gesicht nass spritzte und mir ein großes Handtuch um den Rumpf legte, war es unmöglich.

Angekommen in meinem Zimmer, riss ich mich aus ihrem Griff. Das große Handtuch, welches um meinen Körper geschlungen war, fiel zum Boden. Ich wusste immer noch nicht, wann ich die Uniform anzog.

"Was soll der Mist?", brüllte ich.

"Das Gleiche könnte ich dich fragen! Wieso rufst du mich betrunken an, verlangst, dass ich kommen soll, brabbelst irgendeine Scheiße und bringst dich dann noch in Lebensgefahr mit dieser Pool-Aktion!", brüllte sie zurück.

Missing part of MineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt