CHLOEIch lag auf der Couch mit meinem Lieblingsbuch. Ich hatte keine Ahnung, zum wie vielten mal ich es jetzt las. Jedenfalls hatte ich es schon oft gelesen. So oft, dass der Umschlag des Buches schon verdammt eingeknickt war.
Ich wusste, wie kontrovers dieser Roman doch war, aber es hielt mich nicht davon ab, ihn immer wieder zu lesen. Ich konnte einfach nichts dafür. Er war so chaotisch und bizarr, dass es mich sogar glücklich machte, nicht die einzige mit einem beschissenen Leben zu sein. Es war das erste Buch, das vollständig mir gehörte, ohne dass ich es wie bei den anderen Büchern davor, meinem Dad vor Jahren stibitzen musste.
Plötzlich sprang die Haustür auf. Ich zuckte zusammen und starrte zum offenen Durchgang, der zum Flur führte. Meine Mutter stürmte zu mir ins Wohnzimmer.
"Chloe!", rief sie laut mit einem breiten Lächeln. "Du wirst mir nicht glauben, was heute passiert ist!", trällerte sie dann.
Sind wir jetzt beste Freundinnen, oder was?
Skeptisch beäugte ich sie. Sie kam gerade von der Veranstaltung, also was konnte da so aufregend gewesen sein?
"Was ist passiert?", fragte ich sie schließlich, auch wenn es mich nicht sonderlich interessierte. Ich wollte es bloß schnell hinter mich bringen.
In der offenen Küche angekommen, legte sie ihre Handtasche auf der Theke ab. "Iiiiiich ..." Sie zog das Wort euphorisch in die Länge. "habe heute eine Person getroffen."
"Eine Person? Aha ... und was für eine?" Mein Kopf tat jetzt schon weh.
"Eine alte Freundin von mir." Mit einem Mal strahlte sie. "Um genau zu sein, meine beste Freundin von damals", fügte sie schnell hinzu.
Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte, also nickte ich nur.
"Ich habe sie kaum wiedererkannt. Aber als dann ihr Name gefallen ist, konnte ich meinen Ohren kaum trauen. Sie hat sich sehr verändert. In einer gute Weise natürlich", lächelte sie. "Ich habe sie nächste Woche Mittwoch zum Essen eingeladen. Das ist doch kein Problem, oder?" Sie drehte sich zu mir um.
"Warum sollte es mich interessieren, mit wem du zu Abend isst?" Verwundert zog ich die Brauen zusammen.
Ihr Lächeln verblasste, aber sie versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen. "Ich hatte mich gefragt, ob ... nun ja ... Vielleicht möchten du und Marcus ja ... mitessen", sagte sie kaum hörbar, während sie sich einen Kaffee in der Küche einschüttete.
"Mom ...", jammerte ich und legte meinen Kopf in den Nacken.
"Ich werde wirklich groß kochen, da wäre es schön, wenn ihr mit uns esst. Bitte. Nur dieses Essen. Sie will euch so gerne kennenlernen." Meine Mutter presste ihre Handflächen aneinander und flehte mich förmlich an.
"Nein", knurrte ich.
"Chloe!" Ihre Stimme klang plötzlich streng. Diese Tonlage habe ich seit einer Ewigkeit nicht mehr gehört, da sie es irgendwann mit dem streng-sein aufgegeben hatte. Es dauerte, bis sie verstand, dass ihre Kinder nicht mehr auf sie hörten. "Wenn es nicht so klappt, muss ich eben meine Mutter-Karte ausspielen. Du und Marcus, ihr werdet mit uns essen. Hast du das verstanden?", befahl sie mir.
Was erlaubt sie sich da gerade?
"Mom!" Ich hob meine Stimme und stand vom Sofa auf. Trotzig verschränkte ich meine Arme vor der Brust. Gott, ich klang wieder so wie mein vierzehnjähriges Ich.
"Keine Widerworte", forderte sie kühl.
Ich hätte mich einfach weiter mit ihr streiten können, jedoch beschloß ich einfach nachzugeben. Es war ja nur ein Essen. Nichts besonderes. Widerwillig stimmte ich also zu: "Ich bleibe nicht länger als eine halbe Stunde. Danach täusche ich einen Asthma Anfall oder sowas vor."
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Missing part of Mine
Romansa[Roman] emotional + spicy + romantic TRAILER AUF TIKTOK: @renas.wattpad ... Jenna Darwin, das arroganteste, sowohl beliebteste Mädchen aus der ganzen Stadt und Chloe White, ein negatives, launisches Mädchen, voller Tattoos und Wut, hassen sich. D...