Missing part of Mine

64 | disappointing confession

JENNA
now

Ich stoppte mitten in meiner Bewegung und entfernte meine Lippen von Chloes.

"Was ist los?", fragte sie außer Atem von unseren stürmischen Küssen.

Ich wollte antworteten, doch konnte nicht. Die Worte steckten in meinem trockenen Hals fest.

Ich erinnerte mich genau jetzt daran, weil dieses wilde rummachen mit kaltem Metall an der Lippe das Selbe war, wie damals mit ... ihrem Bruder. Mir wurde schlecht.

"Jenna! Was ist los?", holte mich Chloe wieder in die Realität. Ich schätzte mal, dass es nicht das erste Mal war, wo sie um meine Aufmerksamkeit bat.

"Nichts", schwindelte ich natürlich und richtete mich auf.

Chloe tat es mir gleich indem sie sich auf ihren Unterarmen hoch stemmte. "Und wieso schwitzt du dann so stark?"

Alles wurde nebelig. Ich fiel beinah von ihrem Schoß. "Es ist nichts. Mir ist nur etwas warm. Ich ... ich brauche nur Wasser."

"Bist du dir sicher?", erkundigte sie sich weiterhin.

"Ich ... ich ... ich weiß nicht." Ich hätte es ihr nicht sagen sollen, aber mein Körper tat sowieso immer das, was er wollte und nicht das, was ich wollte. "Wenn ich es dir erzähle, wirst du wütend sein."

"Nein, bestimmt nicht. Erzähl es mir einfach."

Seufzend stieg ich von ihr runter und fuhr mir durch die langen unordentlichen Haare. "Ich ... ich musste gerade an etwas zurückdenken."

"Was kann so schlimm sein, dass du das hier," Sie kreiste ihren Zeigefinger über ihre nackten Brüste. "zur Seite schiebst?"

"Ich musste an deinen Bruder denken", kam es einfach aus mir heraus. Es erinnerte mich an ein Pflaster, denn mit Pflastern ist es identisch. Man will es immer ruhig und langsam angehen, aber das einzig Sinnvolle ist das schnelle runterreißen.

Erst sah sie mich nur hilflos an, doch dann hat sie es verstanden. "Wie bitte?", krächzte sie.

"Versteh mich nicht falsch, es ist nur so–"

Sie richtete sich auf und ihr Kiefer spannte sich sichtbar an. "Wovon verdammt redest du, Jenna?"

"Mann, keine Ahnung!" Ich krabbelte von meinem Bett, schnappte mir mein Shirt vom Boden, zog es mir über und lief im Zimmer aufgebracht hin und her. "Ich glaube ich hab 'ne Panikattacke", nuschelte ich leise.

Chloe beugte sich zum Boden und zog sich auch wieder ihr T-Shirt über. "Wieso denkst du verdammt nochmal an meinen Bruder während wir–"

"Keine Ahnung, eure Lippen sind gleich und ihr habt ein und dasselbe Temperament", rutschte es einfach wieder aus mir heraus und ich kam mir noch nie dümmer vor. "Ich sagte doch, du wirst sicher wütend werden."

Ihr Hirn kam kaum hinterher. "Was?! Unsere Lippen? Ich dachte ... Du meintest doch, da lief nichts?"

"Na ja, vielleicht war da doch etwas ...", gestand ich wiederwillig.

"Du hast mich angelogen?!" Jetzt wurde sie richtig wütend.

"Tut mir leid, wirklich. Aber ich konnte gerade nicht einfach weiter machen, das wäre falsch gewesen. Außerdem war das nichts, worauf ich stolz bin. Das war damals ein riesiger Fehler."