06 | seperated family

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JENNA

Ich überquerte gerade den Schulparkplatz, als ich aus heiterem Himmel ein mir bekanntes Auto entdeckte. Es war ein Porsche. Und mein Dad stand angelehnt an der Fahrertür ... Ich war nicht gerade erfreut, ihn nach fünf Monaten wiederzusehen.

Die Beziehung zu meinem Dad war ganz schön ... kompliziert? Er lebte in New York mit seiner neuen perfekten Frau und ihrer perfekten Tochter Lindsey, in einer noch perfekteren großen Villa.

Ich hasste Lindsey. Sie dachte, sie wäre mir überlegen. Sie war ein leichtgläubiges Flittchen mit Komplexen. Und ihre Mutter stand sowieso nur auf das Geld von meinem Vater. Genauso ein Flittchen.

Warum überhaupt holte mein Vater mich denn nun ab?

Er erkannte mich und winkte mich zu sich rüber. Daraufhin ging ich auf das Auto zu, stieg verlegen ein und betete stumm, dass das niemand gesehen hatte. Zum Glück waren die Fensterscheiben von außen dunkel getönt

"Dad ... Was machst du in New Jersey?" Ich versuchte mich an einem freundlichen Ton.

Er schnallte sich an. Ich ebenso. "Ich wollte meine wunderschöne Tochter sehen. Wie geht es dir, Prinzessin? Wie war dein erster Schultag?" Er fuhr los.

Mein Magen drehte sich, weil ich daran dachte, wie er mich früher als kleines Mädchen immer so genannt hatte. Damals – als die Welt noch in Ordnung war.

"Mir geht's gut, danke, aber das hat meine Frage irgendwie immer noch nicht beantwortet. Was machst du hier?" Ich drängte ihn zu einer Antwort.

Er atmete tief durch und wirkte ernster. "Liebling, ich muss etwas mit dir besprechen. Etwas wichtiges."
Ich wusste es. Es war nie einfach nur ich.

Ich holte tief Luft um mich auf das folgende vorzubereiten. "Schieß Los."

"Ich denke, hier und jetzt wäre kein angebrachter Moment. Lass uns doch lieber irgendwo hinfahren..."

Oh nein. Das konnte nichts gutes heißen. "Spiel keine Spielchen mit mir, Dad. Sag es jetzt, oder nie." Dachte er im Ernst ich wäre geduldig genug für diesen Mist?

Er wirkte unglaublich angespannt und verkrampft. "Ich und Margaret ... wir ... sie ..." Er versuchte sich zu sammeln.

"Dad, was ist denn? Spuck es aus!", forderte ich schnippisch.

"Margaret ist schwanger."

Was?

Mir stockte der Atem. Meine Brust zog sich zusammen und mein Herz erlitt einen teuflischen Stich. Wenn ich nicht auf dem Ledersitz gesessen hätte, wäre ich wahrscheinlich sofort umgekippt. Trotzdem versuchte ich, meine Emotionen unter Verschluss zu halten.

Keine. Schwäche. Zeigen.

"Wir erwarten in etwa fünf Monaten ein Kind. Du wirst dann eine große Schwester sein." Er lächelte bei diesen Worten.

"Ich weiß nicht, was ich sagen soll", murmelte ich vor mich hin.

"Ich wollte es dir persönlich sagen. Damit du dich nicht vernachlässigt fühlst."

Mit Sicherheit.

"Wow. Danke, Dad, wie ... nett." Ich quetsche die Wörter förmlich aus mir hinaus. Ich war wütend. Ich wusste nicht genau weshalb, doch ich war es. Vielleicht wegen der Tatsache, dass noch eine weitere perfekte Sache zu dem Leben meines Vaters hinzugefügt wurde. Ein verdammt perfektes Baby.

"Außerdem würde ich gerne mehr Zeit mit dir verbringen, Liebling. Hättest du Lust jetzt einen Kaffee mit mir zu trinken?" Er fuhr sich durch die blonden mit Gel beschmierten Haare.

Missing part of MineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt