87 | worthy pain

1K 45 7
                                        


CHLOE

"Chloe...", flüsterte sie sanft und löste sich aus meinem festen und doch zitternden Griff.

Bitte nicht.

Eine Heidenangst überkam mich erneut, da ich dachte, sie würde nun einfach weggehen.

Stattdessen umfasste sie meine warmen Wangen. Ehe sie meine Tränen unter meinen Augen wegwischte, legte sie ihre Stirn an meine.

Meine Unterlippe zitterte noch mehr, sobald ich ihren Atem an meiner Haut spürte. Dann als ich sprach, kratzte meine trockene Kehle. Mehr als flüstern brachte ich nicht zu Stande. "Jenna ... Ich habe schon jede Droge, die man in New Jersey kriegen kann, ausprobiert. Ich habe mir Flüssigkeiten gespritzt, Pillen geschluckt, Pulver oder Pflanzen geraucht und mir Sachen durch die Nase gezogen. Aber glaube mir, wenn ich dir sage, dass die aller schlimmste, quälendste und abhängigste Droge du bist."

Schwarze Linien aus Mascara zogen sich von ihren Augen bis hin zu ihrem Kiefer. "Ich will nicht, dass du mir weiter das Herz brichst." Sie schlang die Arme um meine Taille und legte den Kopf seitlich an meine Schulter. "Und vor allem will ich dir auch nicht weiter das Herz brechen", raunte sie.

Mit wackelnden Fingern fuhr ich durch ihr atemberaubendes blondes Haar. "Das war niemals meine Intention", wisperte ich.

"Doch", widersprach sie plötzlich und stellte sich auf Augenhöhe mit mir. Meine Arme waren taub ohne ihre Berührung. "Wir wussten beide, dass es irgendwann so enden wird."

"Ich will aber nicht, dass es so endet."

Sie schüttelte langsam und enttäuscht den Kopf. "Wie soll es denn dann sonst enden?"

"Ich wollte überhaupt nicht, dass es jemals endet."

"Das muss es aber. Ich weiß nämlich nicht, ob ich noch weiter so leben kann. Immer im Schatten. Ständig von allem anderen abgekapselt."

"Das müssen wir nicht. Wir können das ändern, Jenna. Ich will, dass du bei mir bleibst."

Sie zog das Ausatmen in die Länge. "Chloe ... Was bedeutet dir unsere Beziehung?"

"Ich-" Schnell unterbrach ich mich selbst, bevor ich noch etwas gesagt hätte, das ich später hundertprozentig bereut hätte. "Sie bedeutet mir alles", antwortete ich wahrheitsgemäß. "Sie ist alles, was mich noch am Leben hält."

Jenna weinte noch immer und zog ihre Nase hoch. "Ich weiß einfach nicht, ob du oder das hier," Sie zeigte auf sich und mich abwechselnd. "wirklich in mein Leben passt, denn mein Leben ist überhaupt nicht mehr so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich wollte nicht ständig so traurig oder ängstlich sein."

"Du warst vorher auch schon traurig und ängstlich. Der Unterschied zu jetzt ist, dass du dieses Mal nicht schweigst, so wie bei Andrew und den anderen." Meine Worte waren hart, aber verdammt wahr. "Bei mir bist du die, die du schon immer sein wolltest."

Ihr Kopf peitschte zur Seite, als hätte sie eine Backpfeife abbekommen.

"Bitte, Jenna. Lass deine Bedenken nichts an dem zerstören, was uns ausmacht." Ich öffnete wieder die Arme, in der Hoffnung sie an mir zu spüren.

Missing part of MineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt