22 | sneaky games

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CHLOE

Jennas Haut glänzte dank den Stadtlichtern und dem Mondschein.
Sobald eine leichte Brise aufzog, schloss sie ihre Augen und genoss mit größter Wahrscheinlichkeit den Moment. Sie sah so friedlich aus ... so unbekümmert, wie ich sie noch nie zuvor sah.

"Alles okay?" Sie unterbrach meine Gedanken. Offensichtlich hatte sie mitbekommen, wie ich sie betrachtete.

"Ja, alles okay."

"Weißt du eigentlich, dass ich dir mehr über mich preisgegeben habe, als bei sonst jemandem? Und ich weiß kaum was über dich." Schnell sah sie weg, als hätte sie diese Wörter lieber wieder zurückgenommen. Danach blieb sie stumm.

"Ich weiß. Und dafür bin ich dir sogar dankbar", sagte ich leise, ohne meinen Blick von ihr zu nehmen. "Hey ... Lass uns ein Spiel spielen"

"Ein Spiel? Welches?" Die Falten auf ihrer Stirn glätteten sich.

"Zwei Lügen, eine Wahrheit. Vielleicht reicht dir das ja an Infos über mich."

"Klingt gut. Du fängst an."

"Okaaay. Äh ... Ich habe mir einmal selbst ein Tattoo gestochen ... Meine Mom hat mich mal rausgeschmissen," Ich wusste nicht, was ich über mich hätte sagen können, das auch noch halbwegs interessant gewesen wäre ... "Ich liebe Romane."

Jenna grübelte. "Bei dem ersten, bezweifle ich, dass du es machen würdest. Deswegen denke ich, dass das die erste Lüge war. Ich kann mir gut vorstellen, dass du schon viel Scheiße gebaut hast, aber deine Mutter würde dich niemals rausschmeißen ... Sie ist so lieb, auch wenn ihre Tochter ein Miststück ist."

Ich hielt mir dramatisch die Hand ans Herz und atmete scharf ein.

Jenna kicherte. "Heißt also ... du liebst Romane."

"Nicht schlecht, Shelly. Was hat mich verraten?"

"Als ich bei dir war, habe ich eine Menge Bücher gesehen."

"Shit. Keine kluge Frage, Chloe." Mit gespielter Enttäuschung gab ich mir einen Klaps auf die Stirn. Jenna kicherte, also stieg ich mit ein. "Na ja, aber das mit dem Tattoo ... Ich habe mir zwei selbst gestochen."

"Wow, echt? Welche?"

"Der kleine Totenkopf an der Innenseite meines Ellenbogen." Ich zeigte zu der Stelle. "Und das an meinem Fußknöchel." Gedankenverloren zeigte ich zu der Stelle, die fast komplett von meiner schwarzen Strumpfhose verdeckt wurde.

Jenna musste sehr nah ihren Kopf ranhalten, um das Tattoo entziffern zu können. "Ki? Was bedeutet das?", fragte sie voller Neugier. Verdammt, das hatte ich nicht bedacht.

Ich sollte wirklich erst nachdenken, bevor ich mein Maul auf mache.

"Nichts. Es ... äh ... es war nur so eine blöde Sache, die ich mit fünfzehn mochte." Nicht gut, aber auch nicht schlecht rausgeredet.

Jenna runzelte die Stirn, ging aber Gott sei Dank nicht mehr weiter drauf ein. "Was ist dein Lieblingstattoo?", wechselte sie das Thema.

Ich dachte nach. "Wahrscheinlich die Schlange an meiner linken Hand."

"Hat deine Mutter dich und Marcus nicht verflucht, nachdem sie eure ganzen Tattoos gesehen hat?"

Missing part of MineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt