[Roman] emotional + spicy + romantic
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KEINE K.I. WURDE IN DIESEM BUCH VERWENDET!!!
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Jenna Darwin, das arroganteste, sowohl beliebteste Mädchen aus der ganzen Stadt und Chloe White, ein negatives, launisches Mädchen, voller Wut, hassen sich.
...
Fast zwei Wochen später, doch das Starren linderte sich weiterhin nicht.
Das hasste ich mit Abstand am meisten an der Highschool; sobald irgendetwas geschah, sprach es sich schneller rum, als man es überhaupt selber begreifen konnte.
Ich fühlte mich wie in den 50ern, so als ob in der lokalen Zeitung etwas wie "Zwei junge Schülerinnen bei obszönen Tätigkeiten gesichtet" stehen würde. In meinem Fall waren es dann noch die Mädchen, von denen es die anderen niemals erwartet hätten.
Ich war auf dem Weg zum Schuldach, damit Jenna und ich, wie so oft, von der Welt abgeschottet sein konnten. Das Dach war so unser Ding, falls man es bis hier immer noch nicht gecheckt hat.
Jenna ging überraschenderweise erstaunlich gut mit dem Thema um. Wenn jemand sie schief ansah, entgegnete sie ihm ein schönes Lächeln und schmiegte sich noch näher an meinen Körper.
Seltsamerweise fühlte ich mich neuerdings wie ein Elternteil von meiner eigenen Freundin, da ich so stolz auf sie war. Normal war das mit Sicherheit nicht.
Wie auch immer, Jenna fühlte sich nun bei mir zu jeder Zeit wohl. Egal ob draußen, in der Schule, in meinem Haus, vor mir, über mir, unter mir oder ... in mir.
Seit drei Wochen lebte sie halbwegs bei mir Zuhause. Sie war nur bei sich, wenn sie wusste, dass sonst keiner da war, um zu essen und Klamotten zu waschen.
Carol meldete sich kein einziges Mal. Jenna ließ sich äußerlich nichts ansehen. Darauf, dass sie einmal in meinem Badezimmer weinte, und ich es von draußen hörte, sprach ich sie nicht an.
Nicht nur Jenna war ein neuer Bewohner im Hause White. Nando blieb auch. Jeden gottverdammten Morgen stand er als erster in der Küche und trällerte Lieder, die sonst kein anderer kannte.
Wenn er und Mom sich unbeobachtet fühlten, sahen sie sich tief in die Augen, flüsterten sich Dinge ins Ohr und kicherten, oder küssten sich.
Ich fand mich damit ab. Es war zwar nervig ... aber irgendwie war es auch süß. Jenna und ich verhielten uns ganz sicher genauso bescheuert.
Marcus war einsam, da er und Cilya wohl nicht mehr die rosarote Brille trugen. Sie stritten sich ein paar Mal, was aber immer wieder mit Versöhnungs-Sex endete. (Die Wände waren weiterhin viel zu dünn). Jenna und ich schlossen schon Wetten ab, wie lange dieses Affentheater weitergehen würde.
"Chloe!", hörte ich hinter mir.
Die Stimme konnte ich irgendwie niemandem zuordnen. Um so mehr wunderte es mich, meine Englischlehrerin zu entdecken. "Mrs. Zion", grüßte ich sie.
"Ich habe mir Ihren Aufsatz durchgelesen."
Dieser Satz verpasste mir Gänsehaut. "Wirklich?"
"Ja. Aber bevor ich ihn Ihnen zurückgebe, hätte ich da allerdings noch eine Frage ..." Sie räusperte sich. "Warum wollten Sie, dass ich es mir durchlese?"
Ich verlagerte mein Gewicht von dem einen Bein auf das andere. "Na ja ... In meinem Kopf hat sich das einigermaßen in Ordnung angehört, aber was weiß ich schon? Sie haben Literatur studiert, also dachte ich, Ihr Feedback wäre angemessen."
"Nein, ich meine ... warum haben Sie es mir wirklich zur Verfügung gestellt? Sie wussten doch, dass die Abgabe überschritten wurde, also wozu brauchen Sie das hier noch?" Sie hob den weißen Umschlag etwas hoch.
Den dicken Kloß in meinem Hals probierte ich runterzuschlucken. "In ein paar Wochen ist ein wichtiger Tag für mich. Sehr wichtig sogar. Ich habe es für meine Familie ... und mich geschrieben. Damit möchte ich einiges wieder gut machen, verstehen Sie?"
"Ja, das tue ich. Das, was Ihnen alles geschehen ist, tut mir wirklich unfassbar leid. Mein Beileid wegen Ihres Vaters."
"Schon okay. Es ist leichter geworden."
"Das haben Sie auch hier geschrieben", erinnerte sie mich und reichte mir den Umschlag.
Ich nahm ihn entgegen. "Und ähm, was sagen Sie nun dazu?"
"Mal abgesehen von den Umgangssprachlichen Schimpfwörtern und der kürze, fand ich ihn großartig."
"Meinen Sie das ernst?" Ich traute meinen Ohren nicht.
"Chloe, Ihr Schreibstil ist wunderbar. Jedes Wort hat mich fühlen lassen, und das, obwohl ich ja kaum etwas über Sie weiß. Ich bin nur eine Außenstehende – eine Statistin in Ihrem Leben ... und dennoch fühlte ich mich bei Ihrer Geschichte dazugehörig. Gott, das klingt bestimmt verrückt, aber es stimmt."
"Das freut mich wirklich zu hören, Mrs. Zion."
"Ich hoffe, ich werde in Zukunft noch mehr von Ihren Texten lesen können, Chloe. Sie haben Talent."
"Danke." Sie brachte mich zum lächeln. Es war ein dämliches, gar verlegenes Lächeln. Ew.
Mrs. Zion seufzte sie gedehnt. "Sagen Sie es es nicht dem Direktor ... aber Sie kriegen eine zwei für den Aufsatz."
Ungläubig runzelte ich meine Stirn. "Aber–", wollte ich widersprechen.
"Hätten Sie rechtzeitig abgegeben, wäre es eine eins geworden."
"Mrs. Zion, ich wollte nicht, dass sie mir doch noch–"
Sie ließ mich einfach nicht aussprechen. "Ich halte es für angemessen, Chloe. Sie verdienen das. Auch wenn ich meinen Job dadurch verlieren könnte, macht es mir nichts aus. Sie haben Potenzial ... und das darf man nicht ignorieren. Sehen Sie es als kleinen Motivationsschub."
"Danke", flüsterte ich dankbar.
Zum Abschied zwinkerte mir meine Lehrerin zu und berührte mich kurz an meiner Schulter. "Viel Glück an diesem einen besonderen Tag."
Nachdem sie wieder verschwand, und ich mich mit Jenna traf, war ich erleichtert und hatte meine Bestätigung.
Dieser Aufsatz war eine riesige Sache für mich und ließ mich nächtelang nicht schlafen.
Nichtsdestotrotz verlor ich bei Jenna kein Sterbenswörtchen über diesen Aufsatz.
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