27 | burdensome dreams

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JENNA

"Nein, Dad! Bitte steh auf!"

Ich wurde von Geschrei geweckt. Vor lauter Müdigkeit, bemerkte ich erst nach ein paar Sekunden, dass die Schreie von Chloe stammten. Ihr Körper zitterte und war in Schweiß gebadet. Ich betätigte schnell das Licht von der kleinen Lampe auf meinem Nachttisch.

"Chloe!" Panisch rüttelte ich sie an ihrer Schulter. Erfolglos. "Chloe, wach auf!" Jetzt versuchte ich es erneut, dieses Mal stärker.

Als wäre sie vom Blitz getroffen worden, setzte sie sich ruckartig auf. Ihre Brust pochte schnell. Ich schaute auf meinen Wecker. Vier Uhr Morgens. "Was? Wo? Wie?", stammelte sie, völlig außer Atem.

"Chloe, alles ist gut. Du bist bei mir zu Hause", beruhigte ich sie und streichelte ihren Arm. Tatsächlich fühlte es sich gar nicht so seltsam an, sie auf diese Weise zu berühren.

Ihre Lippen bebten, ihre Hände zitterten und ihre Haare klebten in ihrer verschwitzten Stirn. Das einzige, was mir als Lösung einfiel; dass ich mich vor sie beugte und sie fest in den Arm nahm.

"Ich ...", nuschelte sie atemlos. Fest schlang sie die Arme um mich, als wäre ich das einzige, was sie noch bei bewusst sein halten konnte.

"Schon okay", unterbrach Ich sie. "Es war nur ein Traum." Ich wollte mehr für sie tun. Ich war verdammt überrascht von mir selbst. Ich war objektiv betrachtet kein guter Mensch. So wie Chloe es immer sagte ... Ich tyrannisierte Menschen, bis sie sich selber hassten. Ich hatte Leben zerstört. Schon immer hatte ich mich nur für mich selbst interessiert. Doch in dieser Sekunde, entwickelte ich Mitleid für eine andere Person und meinte es vom Herzen.

Ich war überrumpelt von mir selbst ...

Chloes Puls beruhigte sich langsam und ihr Griff um meinen Rücken wurde weicher. "Wie Spät ist es?"

"Vier Uhr Morgens."

"Ich sollte gehen." Sie löste sich von mir

Meine Hände krallten sich in ihren Hoodie, damit sie nicht abhauen konnte. "Nein, Chloe, bleib. Dir geht es nicht gut. Und du hast gestern mehr als deutlich gemacht, dass du nicht zu dir nach Hause willst. Es ist okay."

Sie nickte nur.

"Trink etwas." Ich gab ihr das Glas mit Wasser vom Vorabend. Sie trank es komplett aus und stellte es auf den Nachttisch neben sich.

Wir legten uns wieder hin, dieses Mal etwas näher als vorher. Sie presste sich an eins meiner Kissen und hielt es fest bei sich. "Danke", flüsterte sie dann, kaum hörbar.

"Schon okay", wisperte ich ebenfalls.

Und dann nach wenigen Minuten merkte ich, wie ihr Körper ruhiger wurde. Sie atmete langsamer. Mir fiel ein Stein vom Herzen und ich schlief schließlich auch ein.

• • •

Ich wachte durch meinen Wecker um sechs Uhr auf. Als ich mich aufrichte, um mich zu strecken, spähte ich neben mich. Die Seite des Bettes war leer. Chloe war weg.

Weshalb hatte Chloe so einen schlechten Traum? Hätte ich sie darauf ansprechen sollen? War sie wieder bei sich zu Hause? Und wieso tat mein Kopf so weh?

Viele Fragen, keine Antworten.

• • •

"Guten Morgen", trällerte meine Mutter, während sie ihre schicken Klamotten für ihr Büro bügelte. Um Sieben Uhr Morgens. Gott, diese Frau liebte es wirklich einen vollen Zeitplan für alles, und damit meine ich alles, zu haben.

Missing part of MineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt