43 | interesting party

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JENNA

"Marcus!", rief freudig ein Typ mit blonden, zusammengebundenen Dreadlocks, als sich die Haustür öffnete. Er ging auf Marcus zu und begrüßte ihn mit einem Handschlag. Nun inspizierte er Marcus' Freundin – jedoch ein wenig zu lange. "Hey, du bist bestimmt Cilya. Mein Gott, bist du hübsch."

"Okay, das reicht, Eddy", warnte ihn Marcus. Er betrat, während seine Hand auf dem Steißbein seiner Freundin verweilte, das Haus.

"Shelly, bist du sicher, dass du in dem Haus von dem Typen rumhängen willst? Jetzt ist die letzte Chance abzuhauen", bot mir Chloe an. Zeitgleich begrüßten sich Kyle und Eddy brüderlich.

"Halt die Klappe", maulte ich nervös.

Dieser Eddy räusperte sich und lenkte seine Aufmerksamkeit auf Chloe. "Chloe, wie geht's dir, Süße?"

"Nenn mich nicht Süße", schimpfte sie mit erhobenen Zeigefinger. Sie kniff ihre Augen leicht zusammen und besichtigte diesen Eddy, welcher das selbe tat.

Plötzlich lachte dieser laut auf. Dieses Geräusch ließ mich zusammenzucken. "Du Biest. Immer wieder das Selbe mit dir", neckte er sie. "Wer ist denn dieses bezaubernde Mädchen?", fragte Eddy dann. Erst verspätet merkte ich, dass er mich damit meinte.

"Oh, hi. Ich bin Shelly", stellte ich mich vor. Mein Puls raste. Nachdem ich in das verblüffte Gesicht von Chloe spähte, realisierte ich, was ich da eigentlich sagte. "Shit, ich meine, Jenna. Ich heiße Jenna."

Chloe prustete los. "Wieso hast du Shelly gesagt?"

"Weil du mich immer so nennst. Es schwirrte noch im meinem Kopf herum!" Ich spürte die Wärme in meinen Wangen.

Chloe fand es immer noch lustig (obwohl es nicht lustig war), hielt aber ihr Lachen zurück. "Jenna wollte unbedingt mitkommen auf eine deiner spektakulären Partys", erklärte sie dem grinsenden Eddy.

"Freut mich, Jenna." Er reichte mir seine Hand. Unschlüssig sah ich sie zunächst an. Dann erwiderte ich die Begrüßung. "Kommt rein."

Gemeinsam betraten Chloe und ich das Haus. Sofort stieg mir ein seltsamer dicker Geruch in die Nase. Ich rümpfte sie. Chloe merkte das, woraufhin sie mich leicht anstupste und über die laute Musik hinweg rief: "Das ist Gras."

Nachdenklich sah ich sie an.

"Mari-hu-ana", erklärte sie mir so, als sei ich ein Kleinkind und als würde ich nicht Wissen was Gras ist.

Ich verdrehte die Augen. "Schon klar!" Selbstverständlich wusste ich, wie Gras roch.

Das Haus war voller Leben. Überall sah ich Gruppen von Leuten, die sich angeregt unterhielten, während andere wild tanzten. Das gedämpfte Licht und die bunten LED Lichter sorgten für eine fast schon surreale Atmosphäre. Ich spürte den Boden unter meinen Füßen vibrieren.

Ich versuchte, meine Nervosität zu verbergen und plante jetzt schon mal, mich nachher unauffällig in die Menge zu integrieren.

Ich fühlte das seltsame, noch nie dagewesene Adrenalin in meinen Adern, als ich mich mit Chloe und Eddy durch die Menschenmenge bewegte. Die Menschen tanzten wild und frei, ihre Körper verschmolzen förmlich mit der Musik. Es war ein Anblick, den ich noch nie zuvor gesehen hatte. Meine Augen scannten den Raum, um nach potentiellen bekannten Gesichtern Ausschau zu halten, aber ich war auch neugierig auf die Unbekannten, die ich hier treffen würde. Insgeheim wusste ich sowieso, dass hier niemand meiner Leute sein würde.

Ich nahm alles in mich auf; In einer Ecke des Wohnzimmers, standen drei graue Sofas, die zu einem U aufgestellt wurden und aussahen, als ob sie schon vieles durchmachen mussten. In der Mitte zwei Beistelltische, die vollgestellt waren mit Plastikbechern, Bierdosen, Zigaretten in Aschenbechern, und irgendwelchen Snacks. So sah übrigens auch der Großteil des Bodens aus.

Missing part of MineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt