JENNASobald wir Minuten später bei Chloe zu Hause ankamen, stand ich unschlüssig im Flur der Whites und nahm ihn genau unter die Lupe. Alles war komplett anders als in meinem Zuhause; viel mehr warme, holzige Töne und viel mehr unordentlicher Kram.
Chloes Mutter spazierte gerade in den Flur. Ihr Gesicht war ein einziges Fragezeichen. "Oh. Was für eine Überraschung", meinte sie zögerlich. Anscheinend rechnete sie nicht mit jemandem wie mir – einem Mädchen in Designer Klamotten, teurem Schmuck und Accessoires – in Verbindung mit ihrer Tochter.
Im Gegensatz zu Chloe schaute sie normal aus; ihre braunen Haare waren zu einem Zopf geflochten. Sie lächelte freundlich. Dadurch bildeten sich tiefe Lachfalten um ihren Mund, was ein Zeichen dafür war, wie echt und warm ihr Lächeln gewesen sein musste. Ich schätzte sie auf ungefähr vierzig wie meine Mom ein. Na ja, meine Mutter sah wegen dem Botox um einige Jahre älter aus.
"Hallo, Mrs. White." Genauso freundlich lächelte ich zurück und reichte ihr meine Hand.
"Hallo, Liebes, nenn mich doch Judy", bat sie und schüttelte meine Hand. "Habt ihr Hunger? Soll ich euch etwas machen?" Wie konnte diese Frau bloß so nett sein und dann eine so schreckliche Tochter haben?
"Nein, wir müssen nur an einem Projekt weiter arbeiten." Ihre Tochter zerrte mich an meinem Handgelenk in Richtung Treppe. Verlegen winke ich Judy knapp zu.
Die dunklen Treppenstufen knirschten unter jedem Fußschritt. An der Wand, welche an der Treppe angrenzte, hingen mehrere Fotos in Bilderrahmen. Darunter eins, auf dem Judy mit ihren Kindern, einem weiteren Mädchen und drei anderen Erwachsenen für die die Kamera posierte.
Den Mann neben Judy deutete ich als den Vater von den Zwillingen. Ich erinnerte mich an die Gerüchte auf meiner Schule. Jeder tuschelte, dass der Vater ein Junkie war – genauso wie seine Kinder – und abgehauen war.
Doch das Foto da an der Wand machte einen völlig anderen Eindruck. Er sah Marcus sehr ähnlich, bloß ohne Tattoos und um seine Augen waren tiefere Lachfalten.
Wer die zwei anderen Erwachsenen waren wusste ich natürlich nicht. Auch das Mädchen mit dem hellbraunen Haar, welches Chloe fest umarmte, war mir fremd.
Oben angekommen vor Chloes Zimmer fragte ich mich, wie es aussehen mag. Ich dachte an Unordnung, schwarze Wände und ... Punk-Sachen?
Als wir das Zimmer betraten, war ich nur ein wenig überrascht. Es war ein relativ kleiner Raum mit einem breiten Bett, welches an der Wand stand. Da neben ein kleiner Nachttisch und ein etwas größerer Spiegel der auf dem Boden stand. An der Wand hängten unzählige Poster und Bilder. Es stand sogar ein kleines Bücherregal neben ihrem Schreibtisch.
"Nirvana also?" Ich deutete auf das Poster von Nirvana.
"Allerdings." Chloe schmiss sich auf ihr Bett und deutete mir, ich solle mich auch hinsetzen.
"Ich hasse Nirvana. Deren Musik ist mir zu laut und zu viel ... alternativ."
"Tja, mir ist durchaus bewusst, dass du einen schlechten Geschmack hast, aber in diesem Fall ist es einfach nur dumm. Nirvana ist – oder vielmehr war – eine verdammt gute Band. Aber ich weiß, du hörst ja nur verflucht langweilige Lieder", fuhr sie mich an.
Ich hatte den kleinen Drang, meinen Geschmack und mich zu verteidigen: "Wenn du meinst. Ich höre die beste Musik, die man sich überhaupt anhören konnte."
"Klar tust du das", höhnte sie schnippisch.
Ehrlich gesagt hatte ich keine Lust auf so eine unnötige Diskussion, also ging ich nicht mehr auf ihre Bemerkungen ein.
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Missing part of Mine
Romance[Roman] emotional + spicy + romantic TRAILER AUF TIKTOK: @renas.wattpad ... Jenna Darwin, das arroganteste, sowohl beliebteste Mädchen aus der ganzen Stadt und Chloe White, ein negatives, launisches Mädchen, voller Tattoos und Wut, hassen sich. D...