98 - bonus. ✔️

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Dardan.

Seit fünfzehn Minuten bin ich mit Alban, Mirlind und Tomi in einer Shishabar in Esslingen. Wir wollten mal abseits von Stuttgart sein. Dort wo uns vielleicht nicht jeder am Arsch hängt und bisher läuft es ganz gut.

Außer das der Laden ziemlich lange für ihre Pfeifen braucht und ich meine Lunge langsam mit Nikotin füllen muss. Deshalb lasse ich die Jungs wissen, dass ich vor die Tür gehe und mir eine rauchen werde.

Gerade möchte ich mir meine Kippe anzünden, als jemand hechelnd an mir vorbei rauscht, aber dann stehen bleibt und sich an den Knien abstützt.

„Oh verdammte Scheisse, ich fick mein Leben", höre ich sie außer Atem sagen, doch das einzige was mich mehr anzieht, ist ihr Arsch in der engen Jogginghose, welcher von einem oversized Pullover verdeckt wird.

„Während du dein Leben fickst, fick ich dich", rufe ich ihr zu und grinse. Sie ist wahrscheinlich überrascht, dass sie jemand gehört hat, oder überhaupt erst anspricht. Doch sobald sie mich sehen sollte, wird sie anders denken. Warum auch nicht?

Ich sehe, wie sie ihren Kopf anhebt, sich danach richtig aufstellt und sich zu mir dreht.

Sofort hab ich eine Sicht auf ihr makelloses Gesicht, welches von braunen Haaren umgeben ist. Ihr Mund ist herzförmig und vereinzelnd nehme ich kleine Muttermale auf ihrem Gesicht wahr. Fuck, ist sie schön.

Während ich sie gemustert habe, bemerke ich, dass sie mich ebenfalls studiert hat. Was sie wohl von mir denkt?

„Du würdest nicht mal einen Zentimeter meines Körpers berühren dürfen", zischt sie mich an, dreht sich um und fährt ihren Weg zur Bushaltestelle fort.

Stopp. Was?

Hat sie mir gerade wirklich einen Korb gegeben? Weiß sie denn nicht, wer vor ihr steht? Die Kleine sollte sich glücklich schätzen, dass ich ihr überhaupt etwas zu gerufen habe.

Kopfschüttelnd zünde ich nun meine Zigarette an und beobachte sie aus weiter Entfernung. Es kratzt ein Bisschen an meinem Ego, dass sie mir einen Korb gegeben hat. Dabei hätte es für uns beide gut ausgehen können. Vielleicht sogar mehr als nur eine Nacht. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, würde ich sie auf ein Date einladen. Sie wäre es bestimmt wert.

„Eywa, Dardy", höre ich Mirlind, welcher aus der Bar hinaustritt und mir eine Hand an meine Schulter legt. „Kommst du?"

Ich blicke einen Moment auf meine Kippe und dann zurück zur Haltestelle.

„Ich komme gleich", sage ich und ziehe an der Kippe. „Kann aber dauern, ja?"

Verwirrt blickt er mir hinterher, doch ich mache mich rauchend auf den Weg zur Haltestelle und vernehme schon ein paar Gesprächsfetzen von der jungen Frau, welche mit dem Rücken zu mir steht.

„Ich langeweile mich schon nach drei Minuten oder vergesse, das ich den Bus nehmen muss, bis zur letzten Sekunde, und stolpere dann in den Bus hinein", sagt sie seufzend, was mich zum Schmunzeln bringt.

Ich lehne mich gegen das Häuschen und lausche ihrem Telefonat.

„Hm, wie wäre es, wenn du mich einfach abholst, Gioia mia?", fragt sie die Person hinter dem Anruf. Was bedeutet das letzte? Telefoniert sie mit ihren Freund? „Ver-"

„Hey", bringe ich dann über meine Lippen und verfluche mich schon selbst, dass ich sie einfach unterbrochen habe.

„Ja?", antwortet sie, doch denkt, dass es nicht jemand hinter ihr ist. Wirklich jetzt? „Warte mal? Hast du nicht gerade hey gesagt?"

Sie wartet einige Sekunden ab, was ich mit einem Grinsen beobachte und mit dem Kopf schüttle. „Nein, aber willst du mich jetzt verarschen?" Wieder tritt Stille ein. „Leg du doch-"

𝖸𝖫𝖫𝖨 𝖨𝖬. | 𝘿𝘼𝙍𝘿𝘼𝙉.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt