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Carla.

Den ganzen ersten Tag des Jahres 2019 verbringen wir wieder einmal im Hotel. Mehr oder weniger. Ich ging gegen 15 Uhr duschen, nachdem ich ein zweites Mal aufgewacht bin und ziehe mir frische Klamotten an. Danach bestelle ich - auf meine Kosten - ein Frühstück hoch auf unser Zimmer. Dardan schläft noch, weshalb er weder was sagen noch diskutieren kann.

Eine halbe Stunde später klopft es dann an unserer Tür, welche ich leise aufmache und mit meiner Bankkarte direkt bezahle. Sonst ziehen sie es bei Dardan ab, da er hier mit seinen Daten angemeldet ist und auch gestern schon mit seiner Karte bezahlt hat, ohne sie es dem Angestellten zu geben.

Ich bringe das Essen rein und laufe dann wieder auf das Bett zu, wo mein Freund noch schläft. Er liegt mit dem Bauch auf dem Bett, seine Arme hat er unter seinem Kopf gekreuzt und sein Gesicht sieht man nur zur Hälfte.

„Dardan", flüstere ich und streiche ihm über sein Gesicht. „Hey steh auf." Als er noch immer nicht reagiert, setze ich mich auf das Bett und fange an ihm in die Seite zu piksen. „Dio mio, wieso zur Hölle schläfst du so fest?"

„Tue ich nicht", nuschelt er, wobei er seine Augen noch immer geschlossen hält. Er dreht sich dann auf seinen Rücken und gähnt laut auf. Dabei streckt er seine Arme aus und öffnet dann seine Augen. Als er mich sieht, grinst er auf und dreht sich in meine Richtung. Er legt seine Arme um mich und drückt mich zurück in das Kissen. „Mirëmëngjesi", sagt er nun lächelnd und schaut zu mir runter.

„Was?", lachteich und lege meine Hände an seine Wangen.

„Tja, du bist nicht die einzige mit einer anderen Muttersprache", grinst er mich an und küsst meine Wange. „Guten Morgen, ylli im. Ich geh mir die Zähne putzen, damit ich dich richtig küssen kann und danach können wir draußen was essen."

„Ja mach das", grinse ich nur und lasse ihn machen. Solange er im Bad ist, nehme ich die Tabletts und lege es auf dem Bett ab. Dieses Mal will ich ihn überraschen. Wenn nicht sogar verwöhnen. Aber wie verwöhnt man bitte einen Kerl, der schon verwöhnt genug ist?

„Du bist ja eh schon angezogen. Ich zieh mir nh Jogginganzug an, danach können wir-", er stoppt sich selbst, als er zurück in das Zimmer kommt und mich auf dem Bett mit den Tabletts entdeckt. „Ich hasse dich dafür."

Lachend kommt er dazu und öffnet die Sachen. Zusammen essen wir unsere Pancakes und das Obst, trinken unsere Säfte. Während wir das machen, erzählt er mir, dass ich im Taxi heute morgen einfach eingenickt bin und er mich nicht mehr wecken konnte. Oder nicht wollte. Deshalb trug er mich hoch auf das Zimmer, was mir nun peinlich ist.

Nachdem Frühstück überlegen wir uns, was wir mit dem angebrochenem Tag machen können und schlagen uns gegenseitig Dinge vor. Aber ich bin ehrlich. Mit Dardan einfach so - hier zu liegen - toppt einfach nichts.

„Wo bleibt mein Kuss?", frage ich ihn dann, während er aufzählt, was wir so machen können. Er schaut überrascht zu mir, aber lächelt mich dann an.

„Verdient hast du es nicht, Vale", lacht er und schüttelt den Kopf.

„Weil ich dieses Mal frühstück bestellt habe?", gebe ich empört zurück.

„Ich wette mit dir, dass du es sogar bezahlt hast", rollt er mit den Augen aber dreht sich seitlich zu mir um. „Sei ehrlich, hast du?"

„Hab ich", meine ich klein laut und sehe ihn entschuldigend an.

„Okay", nickt er langsam. „Du warst eh dran und ich musste gestern echt viel hinblättern, so viel wie du getrunken hast, hat nicht mal Capi bezahlt."

„Heißt er wirklich so?", frage ich ihn dann und lege meinen Kopf an seiner Brust ab.

„Nein, ist sein Künstlername", lacht er und streicht mir durch meine Haare. „Er heißt mit bürgerlichem Namen Vladislav."

„Low, typischer Russenname", grinse ich. „Wieso hast du keinen Künstlernamen?"

„Hatte mal einen, aber der war nicht authentisch genug, nachdem ich mehr ins Auge stach", antwortet er mir. „Wie würde wohl dein Künstlername sein?"

„Mein Strippername wohl Stella", lache ich und bekomme einen bösen Blick von ihm zugeworfen. „Was denn? Tu mal nicht so, als würdest du dir nicht vorstellen, wie ich als Stripperin wäre."

„Habe ich, dann hast du mir gesagt, das du als eine Stripperin nicht taugst und damit wurde mir meine Vorstellung genommen", grinst er mich an. „Aber irgendwann kannst du trotzdem gerne für mich strippen."

„Niemals", gebe ich zurück und schüttle den Kopf. „Lieber gehe ich mit dir in einen Strippclub, als selbst zu strippen."

„Und das sagst du, nachdem du gestern das Mädchen fast die Augen ausgekratzt hast, weil sie nur ihre Hand auf meiner Schulter hatte?", grinsend hebt er eine Augenbraue an und schüttelt den Kopf. „Du würdest die Stripperinnen dann töten oder umziehen und als Nonne wieder zurück kommen lassen."

„Wir können uns natürlich auch einen Stripclub mieten und mich da tanzen lassen. Nur für dich halt", schlage ich spaßeshalber vor, was er aber anscheint als gute Idee empfindet. „Nein, Dardan."

„Dardan muss jetzt auf Klo", zischt er. „Hitzige Gedanken, die ich gerade habe."

Bitte was?

𝖸𝖫𝖫𝖨 𝖨𝖬. | 𝘿𝘼𝙍𝘿𝘼𝙉.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt