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Carla.

Ich habe drei Kleider zur Auswahl und ich weiß bis jetzt immer noch nicht, welches ich nehmen soll.

Das erste ist schwarz, hat einen runden Ausschnitt, dünne Träger und geht mir bis über meine Knie und ist enganliegend. Das zweite ist rot, hat einen V-Ausschnitt und genauso, wie das erste Kleid, dünne Träger. Nur ist es bis zum Bauchnabel eng und geht an der Mitte davon fallend runter. Es ist ebenfalls kurz geschnitten. Das dritte ist wie das zweite Kleid rot, hat auch dünne Träger und ist ebenfalls bis über meine Knie geschnitten. Der obere Teil vom Kleid sieht eher aus wie von einem BH, aber es schaut gut aus. Zwei längliche Streifen zieren sich bis zum Ende des Kleides.

Eigentlich kenne ich meine Wahl ja, aber ich weiß es trotzdem nicht.

Ich habe mich schon mittlerweile fertig gemacht. Sprich: geduscht, Haare geföhnt und dann geglättet, bis keine Wellen mehr zu sehen sind. Meinen Körper eingecremt und mich schließlich in bequeme Klamotten gezwängt, sodass ich in Ruhe mein Make Up machen konnte. Dafür brauchte ich ebenfalls eine Stunde und bin schließlich mit dem Werk zufrieden.

Außer meiner Mutter weiß bisher keiner von diesem Date Bescheid. Aber ich bräuchte jetzt einen dringenden Rat, weshalb ich schnell mein Notebook hochfahre und danach auf den Gruppenchat meiner beiden Mädels klicke. Hoffentlich haben sie Zeit für mich.

Egzona nimmt als erste ab und sieht kauend in die Kamera. Dabei liegt sie im Bett und schaut mich fragend an.

„SOS", sage ich nur und renne auf mein Bett, wo ich die drei Kleider nehme und zwei von ihnen hoch halte. Als ich wieder auf den Bildschirm sehe, erblicke ich ebenfalls Mariele, welche am Laufen ist und mit ihren AirPods mich hört. „Welches?"

„Wofür?", fragt Egzona schmatzend und beißt von ihrer Schoki Riegel ab.

„Oh mein Gott", ruft Mariele und bleibt stehen. Dabei macht sie große Augen. „Hast du ein Date?"

Sofort hustet Egzona auf und klopft sich an ihre Brust. „Bitch was? Wieso wissen wir nichts davon?"

Ich zucke nur mit den Schultern und sehe sie entschuldigend an. „Ich hab es wohl vergessen. Außerdem hat er gestern gefragt und ich lag danach im Bett und habe überlegt, was ich anziehen kann. Und jetzt kann ich mich nicht entscheiden." Verzweifelt sehe ich meine Freundinnen an. „Bitte helft mir."

„Das rote", antwortet Mariele und sieht auf ihr Handy. „Rot steht dir besser."

„Ja finde ich auch", stimmt Egzona ihr zu und isst schließlich weiter. „Außerdem steht jeder auf Frauen, die rote Kleidung tragen. Es ist wissenschaftlich bewiesen."

„Was macht ihr?", ignoriert Mariele ihre Worte und steigt schließlich in den Bus ein, während ich mich aus meinen Klamotten schäle und dann das rote Kleid anziehe.

„Wir gehen was essen", antworte ich und schaue in die Kamera, als ich das Kleid an habe. Jedoch ist der Reißverschluss noch nicht hochgezogen. „Ich komme sofort wieder. Muss Mama sagen, dass sie das Kleid zu machen soll und hole noch Schuhe dafür."

Mit diesen Worten verschwinde ich aus meinem Zimmer und gehe ins Wohnzimmer, wo meine Eltern schon sitzen. Mein Vater schläft, was mich erleichtert. Doch meine Mutter schaut gebannt auf den Fernseher.

„Mama", flüstere ich und bekomme direkt ihre Aufmerksamkeit. „Kannst du den Reißverschluss schließen?"

Sie kommt ohne etwas zu antworten auf mich zu und zieht den Verschluss hoch. „Du siehst wirklich gut aus", lächelt meine Mutter mich an und mustert mich dabei. „Wenn er noch nicht verliebt in dich ist, dann wird er es genau heute sein."

𝖸𝖫𝖫𝖨 𝖨𝖬. | 𝘿𝘼𝙍𝘿𝘼𝙉.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt