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Carla.

Verzweifelt stehe ich schon wieder vor meinem Schrank und habe bestimmt schon meinen halben Inhalt in meinem Zimmer verteilt. Ich finde einfach nichts zum Anziehen, meine Mutter ist nicht da, genauso wie Rosa.

Wenn es nach mir gehen würde, würde ich sogar in Jogginghose feiern gehen, aber Mariele und Egzona würden es mir niemals erlauben.

Heute ist Freitag. Und ich habe es den beiden Mädels versprochen, das ich dieses Wochenende mit ihnen ausgehe. Aber wenn es nach mir gehen würde, würde ich nun in meinem Bett liegen und Friends schauen. Ich habe mich wieder in diese Serie vernarrt und komme da nicht mehr raus..

Ich zucke zusammen, als ich mein Handy laut klingeln höre. Sofort greife ich danach und schaue auf den Anrufer Namen. Mariele Marchetti. Der einzige der einen Kosenamen in meinem Handy eingespeichert hat, ist Micah und das auch nur, weil er sich damals mein Handy genommen hat und sich selbst als tesoro eingespeichert hat.

Ich hebe ab und will gerade anfangen zu reden, als Mariele anfängt zu schreien. „Carla Valentina Di Santis, wo zur Hölle nochmal, steckst du?"

Ein Blick auf meine Uhr verrät mir, das ich schon seit zwanzig Minuten bei ihr sein sollte, aber ich stehe immer noch in meinem Zimmer. Total verzweifelt. „Perdono! Ehrlich, es tut mir Leid, Mar. Aber ich stehe seit einer halben Ewigkeit vor meinem Schrank, suche nach etwas zum Anziehen und meine ganzen Klamotten bedecken momentan meinen Boden. Ich sehe ihn nicht mal-"

„Komm zu mir, ich hab was für dich", sagt sie dann und unterbricht mich nun mit einer ruhigen Stimme. „Hast du wenigstens Haare gemacht und dich geschminkt?"

„Mit Haare machen meinst du wohl in Wellen gelassen und über die Schulter geworfen. Und mit Schminken meinst du, ein Bisschen Puder und Concealer hier und ein Bisschen Mascara da. Nude farbener Lippenstift? Ja dann bin ich fertig", lache ich leise auf und schließe meinen Schrank. „Ich bin in zwanzig Minuten bei dir. Ist Egzona schon da?"

„Jaa", höre ich sie etwas weit entfernt rufen. „Komm jetzt."

Lachend legen Mariele und ich auf. Danach ziehe ich mir einfach eine Leggins und ein weites T-Shirt über, nehme mir meine kleine Handtasche und stopfe in diese meine wichtigen Sachen, ehe ich das Haus aufgestylt, in Jogginghose und Vans verlasse.

Mit meinem Auto fahre ich zu Mariele, suche mir dieses Mal den kürzeren Weg raus, was mir aber sowieso nur fünf Minuten kürzt. Nach fünfzehn Minuten komme ich dann schließlich an, jogge zur Haustür und klingle bei Mariele Sturm. Sofort wird mir dann aber auch die Tür geöffnet. Mit schnellen Schritten laufe ich die Stufen nach oben und erreiche dann auch schon das Stockwerk, in welchem sich Mariele's Wohnung befindet.

„Guten Abend", trällere ich grinsend und betrete die Wohnung. Die Tür steht weit geöffnet, sodass jeder einfach rein kann. „Hallo?" Hinter mir schließe ich die Tür und gehe weiter ins Innere. „Wo seid ihr?"

„Wohnzimmer, tesoro", vernehme ich Micah's Stimme aus dem Wohnzimmer. Sofort renne ich in das Zimmer, sehe den braunhaarigen jungen Mann auf dem Sofa liegen und lasse mich auf ihn fallen. „Wow, da hat mich jemand vermisst, obwohl sie mich ersetzt hat", lacht er laut auf und legt seine Arme um meinen Körper.

„Was für ersetzt? Du Arsch hast einfach zu viel für mich mit getrunken!", fahre ich ihn an und schlage ihn gegen seinen Arm. Danach löse ich mich auch schon von ihm und stemme meine Hände an meiner Taille ab.

𝖸𝖫𝖫𝖨 𝖨𝖬. | 𝘿𝘼𝙍𝘿𝘼𝙉.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt