Carla.
Der Abend am Montag verlief zum Glück gut. Wir haben zwei Filme geguckt und noch viel miteinander gesprochen. Die meiste Zeit wollte aber Egzona über Dardan reden. Wahrscheinlich tat es ihr Leid, das sie zu wenig Zeit für uns hatte und somit alles nachholen wollte.
Wir haben auch beschlossen, das wir dieses Mal am Freitag feiern gehen würden, da ich am Samstag nicht mitkonnte.
Heute ist Mittwoch. Mariele und ich sitzen in unserer letzten Vorlesung, welche nur noch zwanzig Minuten dauert. Nach dieser Vorlesung würde ich mich gleich mit Dardan in der Stadt treffen.
„Bist du aufgeregt?", fragt Mariele mich flüsternd und schaut dabei nach vorne zu unserer Professorin.
Ich schüttle mit den Kopf und tippe ein paar Notizen in mein Notebook ein. „Nein, um ehrlich zu sein nicht", erwidere ich ihr ebenfalls leise und sehe kurz zu ihr. „Irgendwie macht er mich nicht nervös. Ich fühle mich wohl bei ihm."
Mariele blickt mich lächelnd an und nickt dann. „Ein Monat, Schwester."
„Di Santis, Marchetti. Gibt es etwas, was sie uns allen mitteilen wollen?", will unsere Professorin von uns wissen.
Die Röte schießt mir gleich ins Gesicht und ich will in Grund und Boden versinken.
„Mrs Allen", vernehme ich die Stimme von Poyraz, welcher mal wieder hinter uns sitzt. „Die liebe Carla Di Santis hat heute ein Date."
Unsere Professorin Mrs Allen sieht mich genauer an und schnaubt kurz auf. Oh shit. „Und das ist jetzt ein wichtiger Grund, das sie beiden meine Vorlesung stören?"
„Natürlich nicht", stottere ich und schaue sie erschrocken an. „Tut mir Leid."
Sie dreht uns den Rücken zu und setzt sich dann an den Pult, wo sie jeden von uns genauer ansehen kann. Sie sagt einfach nichts. Sie schweigt und schaut jeden von uns an. Bis die Vorlesung schließlich zu Ende ist.
„Ms Di Santis", ruft Frau Allen nach mir und winkt mich zu sich, bevor ich den Saal verlassen kann. Ich bringe Poyraz noch um. Echt jetzt.
„Ja?", sagt ich unschuldig und drehe mich zu ihr um.
„Ich bitte Sie ab sofort, sich nicht mehr neben Mariele zu setzen und dafür in die erste Reihe kommen", meint sie dann.
Dio mio, sie nimmt einfach alles zu ernst und ich hasse ihre strenge Ader so. Ist das bei allen Briten so?
„Von mir aus", sage ich ergeben und schaue sie dann an. „Dürfte ich dann jetzt gehen?"
Sie nickt, weshalb ich den Saal nun endgültig verlasse. Ich husche durch die Flure und sehe nach draußen. Es ist schon dunkel geworden und auch sicherlich schon kalt, weshalb ich mich umso mehr auf meinen Wagen und seine Sitzheizung freue.
Doch bevor ich überhaupt Richtung Parkplatz gehen kann, stoße ich mit jemandem zusammen und falle auf meinen Hintern. Ich habe Glück, das ich mein Notebook fest in meinen Händen halte, sonst hätte ich wirklich ein Problem gehabt. „Pass doch auf", zische ich und erhebe mich dann von meinen vier Buchstaben.
„Tut mir Leid, Vale", vernehme ich die Stimme von Dardan und schaue überrascht auf. „Alles okay bei dir?"
„Was machst du hier?", stelle ich ihm eine Gegenfrage und blicke ihn fragend an. Ich streiche mir eine lose Haarsträhne hinter mein Ohr und sehe mich dann um, ob noch jemand auf dem Gelände der Universität ist. Aber es ist wie leer gefegt.
„Ich dachte, es wäre besser, wenn ich direkt hier her komme", antwortet er.
Ich nicke nur auf seine Antwort und schaue kurz an ihm vorbei, um zu sehen, ob er mit einem Auto hier ist, doch auch dort ist nichts zu sehen. „Wie bist du hergekommen?", frage ich ihn erneut und gucke ihn fragend an. „Und woher weißt du auf welche Uni ich gehe?"
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𝖸𝖫𝖫𝖨 𝖨𝖬. | 𝘿𝘼𝙍𝘿𝘼𝙉.
Fanfiction„Ich fick mein Leben." „Während du dein Leben fickst, ficke ich dich." *** Carla Valentina Di Santis ist eine zwanzig jährige BWL Studentin. Seitdem sie 14 ist, hat sie ihr komplettes Leben durchgeplant...